Per­len der Vor­ent­schei­dung: Sie­gel in Maltawien

Wer nach dem gera­de­zu bru­ta­len Aus­schei­den von Ralph Sie­gels gro­ßem Abschieds­o­eu­vre ‘C’é­tait ma Vie’ im gest­ri­gen schwei­ze­ri­schen Vor­ent­scheid glaub­te, den Euro­vi­si­ons­dau­er­kom­po­nis­ten nun end­lich los zu sein, sieht sich getäuscht. In Mol­da­wi­en hat der Grand-Prix-Jun­kie noch ein Eisen im Feu­er: dort reich­te er einen kru­den Mix aus Lous ‘Let’s get hap­py’ (DE 2003) und Dome­ni­que Azzo­par­dis ‘I’ll fol­low the Suns­hi­ne’ (Mal­te­si­scher Vor­ent­scheid 2011, Semi) namens ‘Save a litt­le Suns­hi­ne’ ein, prä­sen­tiert von der tap­fer lächeln­den Iri­na und einem tap­si­gen Rap­per mit dem merk­wür­di­gen Namen MC Gootsa. Immer­hin gibt das dazu­ge­hö­ri­ge, augen­weh­bun­te Video wenigs­tens zu, in den Sieb­zi­ger­jah­ren ste­cken geblie­ben zu sein. Das ist ja schon mal ein klei­ner Fortschritt.

httpv://youtu.be/mtts-5xDvJU
Glen­da Vel­la und Papa Bear – sin­gen sie für Moldawien?

Bis­lang sind (mir) aus Mol­da­wi­en noch kei­ner­lei Ein­zel­hei­ten hin­sicht­lich der dor­ti­gen Vor­ent­schei­dung bekannt. Ob Sie­gels Senio­ren­dis­co­pot­pour­ri also tat­säch­lich dort ver­tre­ten sein wird, bleibt abzu­war­ten. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren nahm der ver­arm­te Bru­der Rumä­ni­ens aller­dings meis­tens alles, was er krie­gen konn­te, von daher ste­hen die Chan­cen gut. In Reut­lin­gen soll Sie­gel ges­tern Abend übri­gens aus der Hal­le gestürmt sein, als klar war, dass es Lys noch nicht mal unter die ers­ten Drei geschafft hat­te. Aber auch die­se bit­te­re öffent­li­che Demü­ti­gung (“Wir sind im Jah­re 2012”, so einer Juro­ren) wird den beken­nen­den Euro­vi­si­ons­ab­hän­gi­gen (“Ich brau­che den Grand Prix. Er ist wie eine Dro­ge”, so Sie­gel im Fed­der­sen-Inter­view) nicht abhal­ten, wei­ter Songs ein­zu­rei­chen. Ein kal­ter Ent­zug wäre in sei­nem Alter wohl auch zu gefähr­lich. Und ganz ehr­lich: ohne den alters­starr­sin­ni­gen Grand-Prix-Rent­ner wür­de uns doch auch etwas feh­len, oder?

Ehr­lich: ohne Sie­gel wür­de uns doch etwas feh­len, oder?

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2 Comments

  • Also, wenn der Refrain nicht so belang­los wäre, wäre der Song gar nicht mal so schlecht. Aber lei­der kippt die bis dahin auf­ge­bau­te und durch­aus gou­tier­ba­re musi­ka­li­sche Span­nung des Lieds dort abso­lut ins Belang­lo­se ab. Scha­de. Da hät­te es etwas Druck­vol­le­res gebraucht. Ging doch beim Rest des Songs auch. Als hät­te jemand ver­sucht, über sei­nen eige­nen Schat­ten zu sprin­gen, es aber dann doch nicht geschafft. Aber nice try.

  • Ja, wenn man anfangs die Stro­phe hört, könn­te man fast (ich beto­ne: fast!) mei­nen, Ralph Sie­gel habe den äußers­ten Zip­fel der aktu­el­len Musik­welt gepackt und sich davon inspi­rie­ren las­sen. Der Refrain aller­d­ins ist dann wie­der Sie­gel “at his best”. Er ent­täuscht uns also nicht.

    Mal ’ne Fra­ge in die Run­de gewor­fen: Weiß jemand von euch wo er sei­ne Opfer immer fin­det, die sich von ihm ver­schlei­ßen lassen?

    Die Umfra­ge ent­hält übri­gens einen Feh­ler: Ralph Sie­gel ist doch nicht arm! Wäre ger­ne Mit­in­ha­ber sei­nes Bank­kon­tos. Immer­hin ist das ein Beweis dafür, dass er tat­säch­lich eine län­ge­re Zeit am Puls der Zeit war. Lang, lang ist’s her…

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