Der Lack war ab im dritten Jahr der Regentschaft Raabs über den deutschen Eurovisionsvorentscheid. Konnte die mit Hilfe seiner Castingshow Unser Star für Oslo gefundene Lena Meyer-Landrut 2010 noch die Nation und anschließend ganz Europa verzaubern, so geriet schon die von Raab 2011 mit nämlicher, zur “Titelverteidigung” verpflichteten Sängerin inszenierte Werbeverkaufsveranstaltung für deren zweites Album zur Qual für die Zuschauenden. Diesmal kehrte der (eigentlich bereits vom ESC “zurückgetretene”, als offiziell einfaches Jurymitglied in der Show aber dennoch omnipräsente) Kölner Impresario zum Ursprungsformat zurück und präsentierte in acht unendlich langen und unendlich langweiligen Sendungen erneut einen Haufen von hoffnungsfrohen, bis weit über die Grenze zum Brechreiz belobhudelten Nachwuchstalenten, die sich mit irgendwelchen Coverversionen der Gunst den Anrufer:innen stellen mussten. Und mehr oder minder im Zufallsverfahren nach und nach wieder herausflogen. Was vor allem an der von Raab zum Zwecke der künstlichen Spannungserzeugung und Einnahmenmaximierung eingeführten Blitztabelle lag. Soll heißen: in den auf ProSieben gezeigten fünf Vorrunden waren die (zusatzkostenpflichtigen) Telefonleitungen bereits geöffnet, bevor der erste Ton erklang. Abgestimmt wurde hier also nicht nach Talent, sondern nach Sympathie. Und: der aktuelle Stand wurde permanent eingeblendet. Was dazu führte, dass die Fans vor allem dann anriefen, wenn ihr jeweiliger Liebling gerade ganz hinten lag, um ihn kurzfristig wieder nach oben zu pushen.
Kritik aus dem eigenen Haus: das NDR-Medienmagazin Zapp nahm USfB wegen der Telefonabzocke aufs Korn.
Das manifestierte sich zudem in störenden und respektlosen Zwischenapplausen, die in aller Regel nicht der gerade auf der Bühne um ihr Leben singenden Nachwuchskraft galten, sondern einen temporären Führungswechsel in der Tabelle kennzeichneten. Die ziemliche Austauschbarkeit der Kandidat:innen im Hinblick auf ihre Persönlichkeiten und ihre jeweilige Stimmkraft trug allerdings mit bei zur Beliebigkeit der Ergebnisse. Die letzten drei Sendungen liefen im Ersten. Und da die ARD an Anrufen nichts verdienen darf, kam hier die Blitztabelle deutlich verhaltener zum Einsatz, was diese Shows menschlicher erscheinen ließ. Wie bereits 2010 stand der spätere Sieger im Grunde allerdings bereits in der ersten Folge fest. Wobei sich Roman Lob, der seinerzeit 21jährige Düsseldorfer Industriemechaniker mit dem Holzfällerhemd und dem sanften Dackelblick, im Finale von Unser Star für Baku mit nur 50,7% der Stimmen erstaunlich knapp gegen seine letzte verbliebene Konkurrentin Ornella de Santis durchsetzte, die mit ‘Quietly’ eine elfenhaft kitschige Disney-Ballade ablieferte, welche bei ihr dann aber doch ein wenig quietschig wirkte und außerdem nicht richtig aus dem Quark kam. Was vor allem an der furchtbaren Raab’schen Hauskapelle Heavytones lag, die alle Auftritte live begleitete und dabei einen unfassbar bräsigen Sound fabrizierte. Im Superfinale, als die Musik vom Band kam, klang der Titel dementsprechend deutlich frischer.
https://youtu.be/fZC2DSo41e8?t=70
Ein leises Lied in dieser lauten Zeit: Ornella bei einem späteren Liveaufritt mit der Akustikversion.
Romans ‘Standing still’ sorgte hingegen schon bei der ersten Performance für stehende Ovationen beim Kölner Saalpublikum. Und das nicht ganz zu Unrecht: vor allem bei dem soften Liedauftakt des von dem eher aus dem Jazz kommenden, britischen Singer-Songwriter Jamie Cullum mit verfassten Songs konnte das kuschelige “Babybärchen” (so die ihm von der schwulen Presse umgehend angehängte Kategorisierung) mit der honigsamtenen Stimme seine Stärken voll ausspielen und die Zuschauer:innen verzaubern. Auch der hiesige Seitenbetreiber saß zugegebenermaßen stets sehnsuchtsvoll fiepend vor dem Fernseher, wenn der leider Gottes durch und durch heterosexuelle Lob mit großen Knopfaugen in die Kamera guckte. Was womöglich erfolgreich davon ablenkte, dass ‘Standing still’ seinem Titel spätestens ab dem Refrain alle Ehre machte und man ab da zunehmend ungeduldiger dachte, jetzt müssen die drei Minuten aber doch langsam mal zu Ende sein. Fairerweise muss man sagen: alle vier für das Finale überwiegend bei internationalen Komponistenteams eingekauften Lieder fielen in die Kategorie Albumfüller. Immerhin bildeten der deutsche Eurovisionsbeitrag und sein in Baku von den britischen Fanmedien hinter vorgehaltener Hand schon mal mit dem Adjektiv “dull” (dumpf) bedachter Interpret so eine stimmige Einheit: irgendwie nett und ziemlich süß, aber halt auch ein bisschen fade.
Wie gehirnamputiert: da hat man einen Live-Auftritt, sperrt den aber überall und nimmt stattdessen noch am selben Abend im selben Studio einen völlig unspektakulären Videoclip zur Studiofassung auf. Bei Brainpool haben sie das Brain echt am Pool liegen lassen.
Mit gerade mal 2,2 Millionen Zuschauer:innen sollte sich das USfB-Finale als Quotenflop erweisen. Raab, der diesmal keinen eigenen Wettbewerbstitel beigesteuert hatte und in der Sendung dementsprechend uninteressiert wirkte, gab im Anschluss den Staffelstab nach Hamburg zurück.
Deutsche Vorentscheidung 2012
Unser Star für Baku. Donnerstag, 16. Februar 2012, aus dem Brainpool-TV-Sendestudio in Köln-Mühlheim. Zwei Teilnehmer:innen, Moderation: Steven Gätjen und Sandra Rieß. Televoting mit Superfinale.# | Interpreten | Songtitel | Televote | Super | Platz | Charts |
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01 | Roman Lob | Conflicted | 06,5% | – | 06 | 51 |
02 | Ornella de Santis | Quietly | 70,0% | 49,3% | 02 | 24 |
03 | Roman Lob | Alone | 16,7% | – | 04 | 42 |
04 | Ornella de Santis | Alone | 17,6 | – | 03 | 69 |
05 | Roman Lob | Standing still | 76,8% | 50,7% | 01 | 03 |
06 | Ornella de Santis | Standing still | 12,4% | – | 05 | 77 |
Letzte Aktualisierung: 16.11.2022
< Unser Song für Deutschland 2011
‘Standing still’ ist der deutsche Song für Baku. Stillstand oder Fortschritt?
- Klasse Song, tolle Performance, vorderer Platz! (31%, 43 Votes)
- Lässt mich völlig kalt. Das wird nix. (24%, 33 Votes)
- Aus der Nummer könnte man noch was machen. (23%, 31 Votes)
- Schöner Song, aber nicht das Richtige für den ESC. (14%, 19 Votes)
- Komm zurück, Lou, alles ist vergeben! (8%, 11 Votes)
Total Voters: 137
Das Lied ist gut und könnte weit kommen. Aber irgendwie gibt es in meiner Liste kein Lied, das Island von der Spitze herunterstürzen könnte…
Meine Meinung: Der beste Beitrag des Abends war “Quietly” von Ornella. Sauber gesungen, irgendwie berührend und absolut tauglich für die Eurovision. “Standing Still” mag Roman ja wirklich gut performt haben – es ist aber kein Ausreißer wie “Satellite” es vor zwei Jahren war. Momentan halte ich eine Platzierung in der Nähe oder in der Top 10 möglich – aber es wird sicherlich kein Sieg.
Insgesamt waren die Lieder des Finales ein bisschen besser, als das, was uns noch bei USFO serviert wurde. “Bee” war beispielsweise damals absolut untauglich für die Eurovision, sowohl von Jennifer Braun als auch von Lena. Allerdings merkte man auch bei USFB, das die letzten zwei Beiträge “Alone” und “Standing Still” Roman deutlich besser stehen, als Ornella – ähnliche Situation bei USFO. “Bee” war damals der wohl unpassendste Song, den man für Jennifer finden konnte. Vielleicht ein Zeichen dafür, wie sehr hinter den Kulissen auf einen Sieg Romans gesetzt bzw. gehofft wurde?
Natürlich gibt er mehr her – er ist absolut fototauglich, lässt sich mit seinem mittelständischen Beruf als Industriemechaniker und seiner zurückhaltenden und damit absolut auf dem Teppich bleibenden, sympathischen Art besser vermarkten als die doch ein wenig farblose, wenn auch ebenfalls sehr sympathische Ornella. Aber sie hat es gesanglich wirklich drauf – während Roman doch eher dem Einheitsbrei der Castingshows zugeschrieben werden kann, auch wenn er natürlich auch singen kann – das will ich gar nicht verneinen. Es fehlt nur das Spezielle, Außergewöhnliche in der Stimme.
Mein derzeitiger Tipp für Baku – Platz 12. Auch wenn noch nicht alle Titel bekant sind. Es fehlt neben einem durchschlagenden Knallersong wie “Satellite” einfach auch die Entertainer-Art einer Lena, die zwar mittlerweile ihr wahres, äußerst unsympathisches Gesicht gezeigt hat, damals jedoch im richtigen Moment mit einer kessen, süßen Art zu überzeugen wusste. Roman wird in dieser Hinsicht nicht auffallen. Schade jedenfalls um “Quietly” – hätte ich wirklich sehr, sehr gerne im großen Finale in Aserbaidschan gesehen.
PS. Noch ein paar Worte zur Castingshow USFB an sich – die Blitztabelle fand ich anfangs klasse, aber spätestens heute Abend war das voll daneben. Man hat zu Beginn gesehen, als die Blitztabelle eingeblendet wurde und die Zuschauer bis dahin noch nicht wussten, wie der Stand der Dinge war, das Ornella in Führung lag. Ruck zuck voteten die Zuschauer – vielleicht weil es bisher einfach fast immer so war – Roman auf die 1. Sehr manipulierend das Ganze. Am Ende hätte Ornella – wenn auch dann völlig überraschend – gewonnen, wäre der Zwischenstand nicht andauernd eingeblendet gewesen.
Die Jury – totale Vollpfosten. Alina total nervig mit ihrem Gelaber. Immer wieder nannte sie Worte wie “Gefühle” oder “Emotionen”. Sowas Ätzendes! Oftmals dazu völlig deplatziert. Thomas D., der König der Vollpfosten. Völlig sinnfreie Kommentare. Raab oftmals der einzige, der nüchterne, ehrliche Kommentare gab. Gott sei Dank saß er doch in der Jury!
Die Moderatoren – ebenfalls totale Vollpfosten. Auswendig gelernte Moderationstexte, keinerlei Witz, keinerlei spontane Sticheleien oder lustige Sprüche (Opdenhövel!!!). Einfach nur ein reines Runtergeleiere von Moderationstexten. Furchtbar! Sandra Rieß absolut untauglich für die große Bühne. Steven Gätjen war nie der große Showmoderator. Der ARD mangelt es an gutem Nachwuchs.
Die Kandidaten – etwas schlechter als bei Unser Star für Oslo. Yana Gercke irgendwann völlig überbewertet, richtigerweise im Halbfinale geflogen. Die zwei Finalisten absolut berechtigt im Finale, beide mit durchgehend tollen Performances. Die schlechten Kandidaten wurden glücklicherweise bereits in den Vorauswahl-Shows rausgekickt (außer Vera, sehr schade um sie!), da war aber teilweise Schreckliches dabei. So etwas gab es bei USFO nicht. Es fehlte aber an einer Monsterstimme wie die von Jennifer Braun und an Entertainern wie Lena oder an Charakteren wie Christian Durstewitz. Der Show fehlte es dadurch an witzigen (Einspiel-Clips von Lena) oder an spektakulären (beispielsweise der “Heavy Cross”-Auftritt von Jennifer) Momenten.
Insgesamt also eher enttäuschend – ob das Ganze wiederholt wird 2013, das mag ich derzeit noch bezweifeln. Ein neues Modell kann von mir aus her – zum beispiel ein deutsches Melodifestivalen. Das wäre spitze!
Ja, nächstes Mal bitte, bitte einfach eine Songfindungs-Show machen und keine Sängerfindungs-Show. Lasst doch irgendwelche Nachwuchs-Bands ihre Lieder vorstellen, meinetwegen zwei Halbfinals auf Pro7 und dann die Entscheidungsshow in der ARD, und dann haben wir es hinter uns.
Ich denke nicht, dass ich mir nächstes Jahr noch mal 8 an Ödnis schwer zu überbietende Casting-Sendungen antun will…
Nein, ich mag mich nicht durchfallartig in Lobhudelei für den Blogger vertiefen, aber ich stimme mit ihm schon arg überein. Ja, der Refrain bringt mir so nichts – ich finde den eher langweilig, das müsste wohl schon aufgerockt werden, der Start passt zum Roman Lob – wir sind auf jeden Fall gut vertreten.
Von Ornella de Santis hatte ich genau so ein Lied erwartet und ja, im 2. Durchgang hat es mich “berührt” – und ich glaub, das wäre auch was für den ESC gewesen. Eine Wahl war es durchaus.
Oh ja, die Blitztabelle – so ein Mist – gut, dass sie zwischendrin nicht zu sehen war – vielleicht hätte man tatsächlich noch Frau Süggeler einfügen sollen… 6 % … und jau, Thomas D hielt ich zwar immer für einen Berufsjugendlichen – aber so einfach… diese Hopserei zum Schluß und dieses Getue – das war ja schlimmer als beim WM-Finale auf der Trainerbank. Die Moderation… hui, das ist schon sehr.… puuuh… Greenroom-Gespräche, diese merkwürdigen Gags der jungenWelle.… ja, Herr Blogger, alles ist gut und treffend beschrieben. Danke!
Und nächstes Jahr dann bitte keine 8 Sängerfindungssendungen.
Ein langer Kommentar von A bis Z, von oben bis unten voller Wahrheiten (bzw. was ich subjektiv als Wahrheit wahrnehme) und dann leider ein Satz mittendrin, den ich unmöglich finde und mich zögern lässt, den “Gefällt mir”-Button zu drücken – schade eigentlich…
Am Ende drücke ich in trotzdem…
Für diese Option habe ich mich entschieden.
Die Nummer haut mich momentan nicht vom Hocker – so wie ich sie in dem Video oben gehört habe (ich habe gestern nicht geguckt, um ehrlich zu sein), würde ich höchstens aus dem unteren Punktebereich etwas rausrücken. Aber ich schließe nicht aus, dass da noch was zu machen ist (dementsprechend mein Votum).
Es ist nicht so eine Weichspülernummer wie ich befürchtet hatte, das finde ich schon mal gut. Aber es gibt Faktoren, an denen noch viel gearbeitet werden muss bis Baku. Aber es ist ja zum Glück noch Zeit.
1. Am Arrangement sollte sicherlich noch gefeilt werden. Zugegeben, ich kann’s nicht konkretisieren, aber irgendwie gefällt mir persönlich das so noch nicht.
2. Wenn man das Englisch vieler Osteuropäer kritisiert, dann muss das auch hier erlaubt sein (Eim stäanding ställ, eim stäanding ställ…).
3. Romans Gesangsleistung muss beim ESC im Vergleich zum obigen Video besser werden. Da kann ich mich der Meinung des Hausherren, dass hier Standing Ovations gerechtfertigt waren, nicht anschließen.
Ich weiß nicht, ob da mehr als ein Mittelplatz herausspringen wird. Ich würde es Roman durchaus gönnen, auch wenn ich nicht zu seiner Fangemeinde gehöre, aber ich zweifle.
* * *
Ornella mit “Quietly”: Nach dem, was ich auf dem Video auf eurovision.de gesehen habe, hätte ich dem Beitrag mehr Chancen beim ESC gegeben, obwohl auch hier noch einiges zu tun gewesen wäre.
1. Am Anfang des Songs schien es so, als wären die tieferen Töne nicht so sehr für Ornella. Hat sie den Anfangspart hinter sich, singt sie den Song aber wirklich wunderschön.
2. Ornella lebte den Song nicht, da kam von der Stimme abgesehen nicht viel Ausdrück rüber (Abzug in der B‑Note, wenn man so will).
* * *
Unter’m Strich ist meine Meinung: Wie vor zwei Jahren (Lena vs Jennifer) gewann nicht die bessere Sängerin das Finale.
Damals empfand ich es trotzdem als richtige Entscheidung, weil es eben auch andere, meiner Meinung nach erdrückende Faktoren gab, die klar für Lena sprachen. (Ich fand Jenny auch toll, aber ich glaube keine Sekunde, dass sie ganz weit vorne gelandet wäre, geschweige denn den ESC gewonnen hätte.)
Ich persönlich sehe die Faktoren diesmal nicht, die die Entscheidung gegen die bessere Sängerin rechtfertigen. Aber die Anrufer von über 50 Prozent der Anrufe (absichtlich komplizierte Satzstruktur hier) sahen das offenbar anders, so ist das nun mal.
Ob es ohne Blitztabelle auch so ausgegangen wäre… Tja… Man wird das letztlich nie erfahren. So wie man auch nie erfahren wird, ob Lena auch MIT Blitztabelle gegen Jenny gewonnen hätte.
Es ist also müßig, darüber zu spekulieren. Acta est fabula.
Schon wieder sowas. Ich glaub’, das rührte daher, dass Copy & Paste nicht zu funzen schien.
Der Satz erschien jedenfalls nicht im Textfeld, und nun steht er aber trotzdem gleich zweimal da unten…
Der einzige Beitrag, mir etwas gefiel, war der zweite Song von Ornella. Etwas schneller und mit einer Performance à la Jedward, das hätte ein Knaller werden können.
Roman war von Anfang an ganz vorn und ich habe nie verstanden, warum. Kann mir das jemand erklären? Liegt es nur am Aussehen, denn sängerisch fand ich andere besser. Irgendwie könnte ich glatt an Schiebung glauben, will es aber nicht. Es kam mir einfach nur merkwürdig vor.
Vielleicht erreicht er sogar eine gute Platzierung in Baku (im Semi kann er ja nicht rausfliegen), doch ich kann mir bei ihm keine Karriere vorstellen. Genau wie Max Mutzke seinerzeit.
Ich habe mich die gesamte Staffel USFB und inbesondere im Finale
unendlich gelangweilt. Das lag einerseits an der echt schlimmen Jury mit
den immergleichen Kommentaren als auch an den unglaublich öden
Teilnehmern, die entweder extrem gehypt oder grundlos kritisiert wurden.
Nicht zuletzt noch die Heavytones, die mit ihrem typischen Stil alle
Songs irgendwie gleich klingen lassen.
Ich bestreite nicht, dass die Teilnehmer mehr oder weniger alle singen
konnten. Aber da war nur ein einziger Charakter dabei, der auch ein
bischen interessant war: Shelly. Ich habe von der ersten bis zur letzten
Minute auf einen Lena-Effekt gewartet. Wenn ich an USFO denke, waren im
direkten Vergleich neben Lena noch mehrere echte “Typen” dabei, die
allesamt besser waren, als was dieses Jahr aufgefahren wurde. Man
erinnere sich nur an Christian Durstewitz oder auch Kerstin Freking.
Und dann eine Songauswahl zum Davonlaufen! Sowohl “Satellite” als auch
“Taken by a Stranger” hatten etwas Besonderes. Aber keiner der diesmal
ausgekramten Vorschläge war auch nur annähernd ESC-tauglich. Höchstens
“Alone” in der Ornella-Version. Der Rest absolut langweiliger
Einheitsbrei- unterstützt durch den immergleichen Heavytones-Sound.
“Standing still” ist vielleicht eine nette Radionummer. Aber zum ESC?
Ich bitte euch!
Zusammengefasst: Das war ne echte Nullnummer dieses Jahr. Ich kann weder
den Hype um Roman verstehen, der die Augen beim singen entweder zu hat
oder die Augenbrauen hochzieht. Dazwischen scheints nichts zu geben.
Noch kann ich dem Song etwas abgewinnen. Das ist so extrem beliebig,
meine Güte! Zumal Roman auch noch dazu neigt im Refrain bei “still” den
Ton zu leiern. Wenn man das einmal registriert hat, ist das extrem
nervig und man möchte es eigentlich nur noch schnell wegschalten…
Falls Deutschland dieses Jahr irgendwelche Punkte bekommen sollte, kann das also nur zwei Gründe haben:
1. Schnuckelpunkte, denn es scheinen ja genug Mädels und Schwestern ein
feuchtes Höschen bei ihm zu bekommen. Von den bislang bekannten anderen
ESC-Teilnehmern wird da aber auch Konkurrenz kommen.
Oder
2. Das unglaubliche Glück, dass Deutschland nicht durchs Halbfinale
muss. Man hört den Song damit nur einmal und Roman ist weg bevor man
sich über die Augenbrauenhochzieherei und das Geleier aufregen kann.
Welcher satz hat Dich denn zögern lassen?
Roman Lob ist voll cool, und das lied Standing Still Ist auch echt klasse ♥♥♥♥♥
island ist doch nohct Gut