Umrahmt von einer festlichen Gala, in der sämtliche Eurovisionsgrößen des Balkans in wechselnden Paarungen die größten Klassiker in teils frappierenden Bearbeitungen zum Besten gaben, präsentierte das kroatische Fernsehen heute Abend, leider im Vollplayback, erstmalig den Wettbewerbsbeitrag ‘Nebo’ (‘Himmel’) von Nina Badrić. Keine all zu gute Idee: die bereits auf ihrem im Herbst 2011 erschienenen Album enthaltene, semirockige Midtempoballade kackt dagegen nämlich ziemlich ab. Zwar ist dem Song ein gewisse Dramatik durchaus zueigen. Und auch der Auftritt Ninas mit einer im Sturm der Windmaschine flatternden Schleppe (in weiß, wohl um unschöne Erinnerungen an die No Angels zu vermeiden) könnte nicht grandprixesker sein. Dennoch fehlt der Nummer letzten Endes das von mir doch so geschätzte, für Balkanbeiträge unverzichtbare Pathos. Verschenkte Chance, schade!
httpv://youtu.be/z5_tqyCjFZ8
Pullt eine Carola: Nina, gefangen im Sturmwind
Also da habe ich von Nina Badric aber auch schon wesentlich Besseres gehört. Besonders Hörenswert finde ich die folgende Zusammenarbeit mit Hara Mata Hari:
Nun gut. Nina ist eigentlich in allen ehemaligen jugoslawischen Staaten recht beliebt. Da dürften also trotzdem ausreichend Punkte rumkommen.
Sicher gibt es Besseres. Aber ich finde dieses Machwerk durchaus recht ordentlich. Wenn Nina noch etwas an ihrem Ausdruck arbeitet, könnte das richtig was werden.
Und was das Pathos betrifft: wie gesagt, der (Gesichts-)Ausdruck lässt sich noch verbessern, aber an Dramatik fehlt es ja wohl sonst wirklich nicht. Eher schon einen Tick zuviel.
Danke. Nach dieser Artikelüberschrift habe ich jetzt einen Juliane-Werding-Ohrwurm. Gute Nacht.
Falten im Wind, die Dich rufen, wenn der (Lebens-)Abend beginnt… 😀
Grundgütiger! Ein wehmütig wimmerndes Schifferklavier gleich in den ersten drei Sekunden. Verkauft!