Sie haben die zweifellos beste und bei Fans europaweit beliebteste Eurovisionsvorentscheidung der Welt, vollgestopft mit den fantastischsten Schwedenschlagern und grandiosesten Choreografien. Unbedeutendere Grand-Prix-Nationen wie Deutschland weichen mit ihren Vorentscheidungsfinalen mit Bedacht auf einen Werktag aus, um nicht mit einer der zahlreichen Vorrunden des Melodifestivalen zu kollidieren. Und dennoch schaffen es die Schweden zuverlässig, Woche um Woche die groteskesten Fehlentscheidungen zu treffen und ihre besten Beiträge rauszuwählen. Lassen wir die Parade der Schrecknisse einmal Revue passieren: auf der Strecke blieben im Mello bislang schon die fabelhaften Disco-Großmütter Afro-Dite mit ‘The Boy can dance’, Marie Serneholt mit dem wunderbaren Schwedenschlager ‘Salt & Pepper’, die geschmackssichere Achtzigerjahre-Verehrerin Mimi Oh mit ‘Det går för långsamt’ sowie die zweimalige Eurovisionsvertreterin und Siegerin von 1999, Charlotte “Chuckys Braut” Perrelli aka ‘The Girl’. Allesamt Titel, für die ich töten würde, damit sie Deutschland verträten. Doch damit noch nicht genug!
httpv://youtu.be/twdVuR0VZBo
Sanken mit Containern voller Shampoo: Timoteji
Als besondere Perversion führten die Schweden nämlich schon vor vielen Jahre die Andra Chansen ein, in welcher sich die Dritt- und Viertplatzierten der vier Vorrunden noch einmal duellieren müssen, für die vage Chance, eventuell doch noch ins Finale einzuziehen. Und dort trieb es das abstimmungsberechtigte Publikum diesmal auf die Spitze. Vermutlich nur, um die hoffnungsvoll bangenden internationalen Zuschauer auf besonders perfide Weise quälen und demütigen zu können, machten sie nämlich diesmal in den ersten vier Abstimmungsrunden fast alles richtig und wählten in drei von vier Duellen die korrekten Kandidaten aus. Nur, um uns dann in den beiden Finalkämpfen so richtig mies einen reinzudrücken und das zarte, soeben vorsichtig wieder aufkeimende Pflänzchen Hoffung brutalstmöglich mit dem Absatz von Charlottes 18-Zentimer-Stöckeln zu zerquetschen. Die fabelhaften Ethno-Disco-Blondinen Timoteji gingen in ihrem ‘Stormande hav’ unter und auch der großartig lustige Sean ‘da första’ Banan, Schwedens wohl sympathisch-selbstironischster Immigrantensohn (“Ikea: gut. Carola: nicht so gut”), wurde enttrohnt. Buh!
httpv://youtu.be/a5fceiuy6Po
An seiner Banane würde ich nur zu gerne mal naschen!
An ihrer Stelle ziehen nun ausgerechnet die Rockabilly-Jüngelchen Top Cats sowie der selbst mit den gewaltigsten Worten des Abscheus und der Verachtung nicht angemessen zu würdigende Thorsten Flinck mit seinem Revolutionsorkestern ins Mello-Finale ein, um dort hoffentlich, hoffentlich gegen Loreen oder Danny Saucedo den Kürzeren zu ziehen. Nach diesem Schlagerfiasko von gestern bin ich mir da aber nicht mehr so sicher. Am Ende entscheiden sich die geschmacksgestörten Schweden noch für den offensichtlich geisteskranken, orangehäutigen Rentnerrapper Björn Ranelid und seine singende Enkelin / Kataloggespielin Sara Li mit ihrem unfasslichen ‘Debakel’. Äh, Entschuldigung: ‘Mirakel’. Wobei ich selbst das ja immer noch besser, weil lustiger, fände als die restlichen Superlangweiler. Jedenfalls bestärkt mich das Mello Jahr für Jahr wiederum darin, dass den Schweden kollektiv das Wahlrecht entzogen gehört!
httpv://youtu.be/kFzRigSk_o0
Wow, wow, wow! Ja! Ein an sich selbst berauschter Zausel
Ja, die liefern wie jedes Jahr jede Menge geile Dinger ab. Bleibt wirklich nur zu hoffen, dass die Schweden sich im Finale für Loreen entscheiden und nicht irgendeinen Scheiß verbrechen.
Ich finde es einfach fabelhaft, wie sie zu “Euphoria” noch so Waldorfschulenmäßig ihren Namen tanzt. :-))
Sorry.….
Loreen und die können das Finale aber sowas von vergessen 🙁
Schlechte Kate Bush-Kopie ohne Ausstrahlung will mit Björk-Effekt punkten und landet auf der Nase
Ich hoffe natürlich immer noch (denn die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt), dass nicht Loreen und erst recht nicht Danny Saucedo gewinnen werden, sondern Molly Sandén.
Und ich will, dass Björn Ranelid gewinnt. Ernsthaft!
Gerade dieses scheinbar komplett improvisierte Friede-Freude-Eierkuchen-Gesabbel des neurotisch-faltigen Knusperpredigers gibt dem billigen, bis zur Schmerzgrenze eingängigen Dance-Schlager eine ungeahnte ironische Tiefe. Quasi “Värsta Schlagern Vol.2” in der Spoken-Word-Version. Ich will das Siegen sehen! XD
Wer sich übrigens seinen eigenen “Mirakel”-Mix anfertigen will, dem sei diese Website empfohlen. Man kann sogar den Solariumsbräune in Ranelids Gesicht einstellen!
http://mcranelid.delorean.se/
Heute hast Du mich erwischt :)), erst der Aufreger bei den Griechen und nun Dein hormongesteuerter Kommentar zu den Schweden. Vorweg: Geschmäcker sind verschieden, das weiß ich, aber wie man dem Bananenfredy auch nur ansatzweise etwas Positives abgewinnen kann, bleibt wohl dem im Frühjahr sich vermehrt tummelnden Testosteron geschuldet.
Ja, will ich mittlerweile auch. Erstens hätten wir dann den Dritten von der Rentnerfront in Baku, und zweitens ist das ganze dermaßen unfreiwillig komisch – wenn das am Samstag gewönne, würde ich glaube ich bis Mai nicht mehr aufhören mit dem Lachen.
Und die MC Ranelid Seite rockt. Danke für den Tipp, ganz großer Spaß!
[…] massiven Fehlentscheidungen des Publikums in den Semis um so unverständlicher macht. Wenn man schon so einen ekelerregenden […]