Und mit einer kleinen Horrorschau endet der nachmittägliche Überblick über den heutigen Probentag. Das bezieht sich im Falle Israels weniger auf den Song oder die Performance von ‘Time’, sondern auf deren Leadsänger Ran Shem-Tov. Für sein Äußeres kann der Mann ja nix, aber für seine sich im Interview mit dem eurovision.tv-Team zeigende Arroganz gegenüber den restlichen Festivalteilnehmern schon. Jesus, ist der Mann unsympathisch! Fast schon wieder lustig hingegen der zu Tode gelangweilte Gesichtsausdruck der Keyboarderin von Izabo, Shiri Hadar, bei der zweiten Kameraprobe. Dennoch ist die Nummer gut und gehört ins Finale.
Hat seine Hausaufgaben nicht gemacht: Ran (IL)
Und falls jemand geglaubt haben sollte, schlimmer könne der sanmarinesische Beitrag ‘The Social Network Song’ nicht mehr werden: oh doch, er kann! Als Neuauflage der Village People schickt Siegel das Sextett nun auf die Bühne: 1 Cheerleader, 1 Pilot (wenig überzeugend dargeboten von Helge Schneiders Stuntdouble), 1 Forschungsassistent und 2 Prostituierte. Valentinas Kriegsgarderobe besteht aus einem silbernen Glitzertop und einer facebookblauen (!) Kunstledermotorradfahrerinnenmontur. Es ist zum Steinerweichen. Immerhin: das Apfellogo auf ihrem Laptop wurde mit einem San-Marino-Eurovisionsherzen abgeklebt. Hoffnungslos und jetzt schon sicheres Clipgold für die nächsten TV-Kompilationen der schlimmsten Eurovisionsentgleisungen.
Wird sich eines unfernen Tages sicher für diesen Auftritt schämen: Valentina ℠
Zyperns ‘La la love’ klangt bei der heutigen Probe katastrophal: augenscheinlich hatte der Toningenieur Ivis Stimme zu prominent abgemischt, anstatt sie hinter der ihrer vier Begleitungen und ihrer Ghostsängerin zu verstecken. Leider änderte das zyprische Team auch nicht den für das luftig-leichte Sommerliedlein viel zu düsteren Bühnenhintergrund. In diesem Zustand habe ich heute leider kein Foto für die gute Ivi, sorry! Bleibt noch Soluna Samay, die wenigstens ihre alberne Kapitänsjacke mit den breiten Epauletten gegen ein schlichtes sommerliches Top tauschte, die aus Familienbesitz stammende Kapitänsmütze aber aufbehält. Und deren strähnige Haare immer noch aussehen, als bräuchten sie mal eine Anstaltspackung Timotej…
zu RSM: na immerhin wird jetzt langsam glaubhaft, dass es sich tatsächlich um eine Parodie handelt, wie von Herrn Siegel erklärt. Und außerdem kann Valentina live singen.
zu CY: je düsterer, desto besser. Das gothic-angehauchte Video hat mir als einzige Version so etwas wie gefallen. Wenn die Live-Show in diese Richtung geht, kann das nur gut sein. Immerhin ist das Makeup schon schneewittchen-like.
zu DK: was hast Du eigentlich immer gegen strähnige Haare. Wo’s hinpasst, ist das doch voll ok. Das heute gebotene Outfit gefällt mir deutlich besser. Irgendwie hängt sie wohl an der Mütze, hat vielleicht irgendwas mit ihrer unsteten Straßenmusik-Vergangenheit zu tun und sie meint das symbolisch (wie Seeleute, ohne festen Heimathafen). Na seis drum. Ohne die alberne epaulettenbestückte Uniform ist das um Klassen besser. Ich fürchte nur, dass die im Ernstfall wieder auftauchen wird.
zu IL: was für ein arroganter Arsch.
Bisher konnte ich es ja noch vermeiden, aber spätestens jetzt schäme auch ich mich für San Marino fremd. Und der Soluna fehlt ohne die Epauletten irgendwie was.
Trotzdem werden die meisten Zusachauer den Siegel-Song erfahrungsgemäß für ernst halten. Parodie und dergleichen funktioniert beim ESC doch immer nur mitd em Holzhammer.
San Marino ist wirklich mehr als peinlich, dass ist auch nicht mehr lustig oder so – bitter