Rom 2013. Da führt wohl kein Weg mehr dran vorbei. Zu ihrer ersten Probe erschien die italienische Vertreterin Nina Zilli heute mit fettig glänzendem Gesicht, achtlos zusammengebundenem Haar und in einer Art gegürtetem Leinensack. Und auch ihre drei Backings, die Zillettis, kamen äußerst casual. So, als wollten sie demonstrieren: “Pfff, uns doch egal”. Dennoch strahlte ihre motowneske, von einem schwarz-weißen LED-Bühnenhintergrund aufs Vortrefflichste unterstützte Darbietung von ‘Out of Love’ dermaßen viel Grazie und musikalische Klasse aus, dass das Ergebnis mit den richtigen Outfits umwerfend sein muss. Der Sieg im Juryvoting ist sicher, und auch die Zuschauer dürften sich der italienischen Amazone willig unterwerfen. Die RAI sollte in den Cinecittà-Studios schon mal mit dem Aufräumen anfangen…
Leider geil: Nina Zilli (IT)
Rom 2013?
- Nein. Nina wird gut abschneiden, aber nicht siegen. (43%, 49 Votes)
- Auf jeden Fall. Der Sieg Nina Zillis ist nicht mehr aufzuhalten. (27%, 31 Votes)
- Klar wird Nina siegen, aber ob die RAI den Contest auch will? (23%, 26 Votes)
- Dieser Jurywank? Da sind die Zuschauer vor. (8%, 9 Votes)
Total Voters: 115
Alter – das lässt sich aber jetzt echt nicht leugnen…
Kommt mit irgendwelchen Klamotten und absolut nicht zurechtgemacht auf die Bühne und dann so eine Wahnsinns-Ausstrahlung? Das grenzt ja schon an Frechheit, ist geradezu beängstigend.
Bis eben war ich mir in meiner persönlichen Wertung noch ganz sicher: 12 Punkte für Schweden und 10 für Italien. Aber jetzt komm’ ich ins Grübeln…
warum soll ein Land gewinnen das null Interesse am ESC und seiner Ausrichtung hat?
Weil die Zuschauer nicht über Länder und ihr Interesse am ESC abstimmen, sondern über Songs und ihre Darbietung. Und da stimmt bei Nina einfach alles. Und die Jurys sind eh italophil, das hat man ja letztes Jahr schon gesehen.
Ob bei Nina einfach alles stimmt ist wohl eine rein subjektive Einschätzung, ich kann diese nicht teilen. Über Ralph Siegel ziehen alle her, weil er ja soooo rückschrittlich ist, aber dieses Lied wird hochgelobt. Ich habe selten was rückwärtsgewanteres gesehen als in diesem Jahr von Nina Zilli. Und das ist meine ganz eigene Meinung 🙂
Rückschrittlich? Letztes Jahr war rückschrittlich. Das hier ist eher retro und daher schon wieder cool. Quasi das Lomo unter den diesjährigen Beiträgen.
Wieso eigentlich “leider geil”?
Von Anfang an mein persönlicher Favorit. Bei den Juries sehe ich auch keine Probleme mehr. Bei den Televotern bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Weil ich ihr immer noch ein bisschen gram bin, dass sie auf Englisch singt. Und weil ich die Lieder aus Lettland, Island und Albaniens noch ein bisschen mehr im Herzen trage.#
Aber natürlich geht Ninas Sieg voll in Ordnung. Verdammt, hat’s die Frau drauf!
Oh Mann, ich hab’ mir das Video jetzt bestimmt schon achtmal reingetan 🙂
Ich glaub’ tatsächlich, ich switche meine 12 südwärts 🙂
GOOOOOOOOOOOOOO ITALIAAAAAAAAA! Ich hab es gesagt! Hab ich es gesagt? Ich hab es gesagt! Kannste nachgucken! Nina holt den Pott!
Wie geil ist das denn ???? Und ganz offensichtlich hat sie auch ’ne Menge Spaß auf der Bühne. Ich glaube die schwedische Dulcinea muß sich mit Platz 2 zufrieden geben.
Also eherlich, ich verstehe diese plötzliche Euphorie für Nina nicht. Was ist da denn außer der Frisur jetzt anders? Der Song ist ja sowieso ganz prima (obwohl ich ‘Per sempre’ lieber mochte) und der Sieg ginge auch in Ordnung. Aber was jetzt an der hingeschluderten Mikrophonprobe so super sein soll, ist mir schleierhaft…
Mir ehrlich gesagt auch. Oder ist es der paparizouhafte Charme? Dieses Diven- oder Königinnenhafte, das selbst hingeschludert schon aufblitzt? Oder werden die Leute erst jetzt mit dem Song richtig warm? Was mich an der Performance stört ist dieses Animieren zum Mitklatschen. Das ist meiner Erinnerung nach noch bei keinem Act wirklich gut ausgegangen. Wenn ihr etwas das Genick bricht, dann das. Aber sie darf mich gerne eines Besseren belehren.
Genau das: das divenhafte. Die Vicky-Leandros-Attitüde. Die ebsteineske Distanzhaftigkeit. Das aus den Augen blitzende “Ich weiß selbst ganz genau, dass ich im kleinen Finger mehr Talent habe als alle meine Konkurrenten zusammen, und wenn ich erst mal auspacke, wird Euch allen der Atem stocken”. Das Überzeugtsein von sich selbst, das nur dann unangenehm arrogant wirkt, wenn es vorgetäuscht wird. Und das bei Nina um so authentischer wirkt, weil sie die Probe so nonchalant hingeschludert hat. Denn nur eine echte Königin verliert ihre Würde auch nicht als Aschenputtel.