Dank ESC: rus­si­sches Groß­müt­ter­chen fin­det Grab ihres Vaters wieder

Mit ihrem Auf­tritt beim Euro­vi­si­on Song Con­test in Baku rühr­te sie wohl die Her­zen halb Euro­pas: die 76jährige Natal­ja Pugat­scho­wa, die ältes­te, kleins­te und knuf­figs­te der Bura­now­ski­je Babush­ki (‘Par­ty for Every­bo­dy’). Min­des­tens eben­so herz­er­wär­mend ist die sich dar­aus ent­wi­ckeln­de Geschich­te, wel­che die bri­ti­sche Tages­zei­tung Dai­ly Mail ges­tern ver­öf­fent­lich­te: so half die­ser Auf­tritt dabei, dass Natal­ja das Grab ihres im zwei­ten Welt­krieg getö­te­ten Vaters fin­den konn­te. Der war, so erzähl­te sie es sei­ner­zeit auf einer Pres­se­kon­fe­renz, seit 1942 ver­schol­len und hin­ter­ließ ledig­lich einen Brief an die damals sechs­jäh­ri­ge Natal­ja. In dem schrieb der an der rus­si­schen Ost­front süd­lich von Mos­kau gegen die Deut­schen kämp­fen­de Vater Jakob Bege­schew, dass er es für unwahr­schein­lich hal­te, lebend aus der grau­sa­men Schlacht zurück­zu­keh­ren – was sich dann lei­der auch bewahr­hei­te­te. Ein Such­dienst hör­te davon und setz­te eine Grup­pe frei­wil­li­ger Hel­fer auf die Suche nach der letz­ten Ruhe­stät­te Bege­schews an. Mit Erfolg.


Hier die Babusch­kas mit dem schö­ne­ren ihrer zwei Eurovisionsversuche

Am Wochen­en­de konn­te Natal­ja Pugat­scho­wa mit eige­nen Augen den Namen ihres ver­schol­le­nen Vaters auf einer Gedank­ta­fel an einem Mas­sen­grab gefal­le­ner Sol­da­ten im Ört­chen Mala­ya Varei­ka lesen. “Ich muss­te heu­len”, sag­te sie im rus­si­schen Fern­se­hen, “so vie­le Jah­re, so vie­le Win­ter, in denen ich nicht wuss­te”. Sie brach­te eine Hand­voll Erde vom Grab ihrer Mut­ter mit, um es in Mala­ya Varei­ka aus­zu­streu­en, und nahm wie­der­um etwas Grab­er­de von dort mit nach Udmur­tien, um ihre Eltern so sym­bo­lisch nach­träg­lich wie­der zu ver­ei­nen. Eine Fami­li­en­zu­sam­men­füh­rung, die ohne den Euro­vi­si­on Song Con­test wohl nicht statt­ge­fun­den hätte.

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