Gordon Heuckeroth gehört nach eigener Einschätzung wohl zu den Propheten, die im eigenen Lande nichts zählen. Gordon wer, fragen Sie? Noch nie gehört? Also: der war Teil des schwulen Altherrentrios De Toppers, das 2009 in Moskau die Niederlande vertrat. Genau: “die Flippers auf Ecstasy”, wie Tim Frühling so schön kommentierte. Mit seinem aktuellen Projekt LA The Voices und dem Musicalschlager ‘Luchtkasteel’ bewarb er sich auch letztes Jahr zu Hause um das Eurovisionsticket, schaffte es aber erst gar nicht in die Endrunde. Heuer läuft bei den Holländern alles auf eine Direktnominierung der sehr populären Anouk hinaus (deren Single ‘Nobody’s Wife’ mit jahrelanger Verspätung auch bei uns die unteren Chartregionen streifte, nachdem Jennifer Braun den Song bei Unser Star für Oslo sang). Auch wenn es sich dabei derzeit nur um unbestätigte Gerüchte handelt. Daher will Gordon nun Schlagerasyl in der gastfreundlichen Alpenrepublik beantragen und lässt, wie 12points.tv berichtet, ab übermorgen die Niederländer im Internet abstimmen, welcher von drei möglichen Titeln aus dem neuen Album von LA The Voices in der Schweiz an den Start gehen soll.
De Toppers reloaded: ein schwuler Uptempokitschschlager der Sonderklasse
Gordon schwebt dabei eine Art doppelter musikalischer Staatsbürgerschaft vor: “wir hoffen auf eine Chance, die Schweiz zu vertreten – auf diese Weise haben die Niederlande gleich zwei Chancen, ins Finale zu kommen”, sagte er in der TV-Sendung RTL Boulevard. Das ist so clever gedacht wie aussichtslos: denn auch wenn das Schweizer Fernsehen angesichts der völligen Trost- und Hoffnungslosigkeit der heimischen Musikszene beim Vorentscheid notgedrungen wirklich jeden reinlässt – das eidgenössische Publikum votiert im krassen Gegensatz dazu stets streng völkisch und siebt alle nichtschweizerischen Acts gnadenlos aus. Weswegen sich die Helveten auch nicht wundern brauchen, dass es das europäische Publikum beim Eurovision Song Contest mit den Beiträgen des Alpenlandes genau so macht: Karma, Baby!
Und ja, es geht immer noch ein bisschen schlimmer!

[…] Tul, deren Beitrag ‘Give it up’ aber genau so klingt, wie er heißt. Oh, und in der niederländischen Vorauswahl für die Schweizer Vorentscheidung (ja, etwas derart Bizarres gibt es tatsächlich!) hat sich […]