Geht man etwa so mit der ersten Eurovisionssiegerin um? Heute früh verkündete das deutschsprachige Schweizer Fernsehen SF seine vier Finalisten für Die große Entscheidungsshow am 15.12. in Kreuzlingen. Schockierenderweise findet sich Lys Assia mit ihren vier Rapperbuben nicht auf der aus Internetvoten und Senderjury kompilierten Liste und kann damit ihre in Fankreisen bereits zum Kult avancierte Eröffnungszeile “Hello, how’s the Flow” in Malmö nicht zum Besten geben. Außer, es erbarmt sich vielleicht noch ein eurovisionärer Kleinstaat wie San Marino oder Montenegro. Geschafft haben es die spanische Vorentscheidungsteilnehmerin von 2011, Melissa; der DSDS-Castingknabe Jesse Ritch; der im Affenkostüm auftretende Musik-TV-Kasper Anthony Bighead und, wie schon zu erwarten, die Heilsarmee. Vier mal Seich, mit anderen Worten: der schweizerische Beitrag 2013 dürfte damit auch dieses Jahr wieder aus einem der beiden anderen Landesteile kommen. Und da wundert man sich beim SF über zurückgehende Bewerberzahlen bei der Internetvorauswahl? Auch die von mir bereits freudig antizipierte Aussicht, dass ein mit dem Ergebnis der schwedischen Startplatzvergabe unzufriedener Ralph Siegel noch am Freitagabend vor dem Eurovisionsfinale in Malmö eine einstweilige Verfügung gegen den Sender erwirkt, ist damit vom Tisch. Schade, Schweiz!
Dem ein oder anderen DSDS-Zuschauer vielleicht noch bekannt: Jesse Ritch
Wer ist Dein Favorit für die Schweizer Vorentscheidung?
- Die Heilsarmee (32%, 28 Votes)
- Keiner von denen. Ich will Lys! (32%, 28 Votes)
- Carrousel (15%, 13 Votes)
- Melissa (6%, 5 Votes)
- Jesse Ritch (5%, 4 Votes)
- Chiara Dubey (5%, 4 Votes)
- Anthony Bighead (3%, 3 Votes)
- Nicolas Fraissinet (2%, 2 Votes)
- Nill Klemm (0%, 0 Votes)
- Ally (0%, 0 Votes)
Total Voters: 87

Ich bin mit den nunmehr ausgewählten Titeln auch nicht 100%ig einverstanden. Aber dass Siegels Elaborat ausgemustert wurde – trotz extrem hoehen Ohwurmfaktors! – freut mich. Die “Geronten-Show” von Baku reicht für die nächsten 10 Jahre. Sorry, nix gegen Oldies, im Gegenteil, aber diese Koketterie mit Ü‑70 (oder mehr) ist durch!
Namen von ehemaligen Siegern bieten keine Garantie auf eine gute Platzierung, im Gegenteil – ich erinnere an Dana International, Charlotte Perrelli oder Niamh Kavanagh. Lys Assia ist die Blamage erspart geblieben, eine alte Dame beim verzweifelten Kampf um Rückgewinn der Anerkennung, die sie vor sechs Jahrzehnten einmal hatte, schadenfroh zu beobachten. So ist es die bessere Lösung. Ich habe noch keinen der Vorentscheidungsbeiträge der Schweiz gehört, enthalte mich also jeder Vorhersage.
AAAAARGH!!!! Sie machen es IMMER falsch! IMMER IMMER IMMER!!!! Flopp Schwiiz!
Ein kleines bisschen Geschmack und Würde scheinen die Schweizer dann doch noch übrig zu haben.
Dann wirds ja wohl höchstwahrscheinlich die Heilsarmee werden. Soll mir recht sein.
Sehr geehrter Herr Blogger, hast Du jetzt mirzuliebe diese netten Worte gefunden… hehe, glaub ich nicht! Nein, aber Schwerz und Sonstiges beiseite, die Chance mit Lys beim ESC wird die Schweiz (möglicherweise) nicht noch ein drittes Mal haben – und heuer wäre es tatsächlich vom Trash-Faktor nicht zu überbieten gewesen. Außerdem natürlich noch Ohrwurm. Aber “the flow” und die “Skateboard-Stand-up-Comedy” das wäre etwas für jeden Fan gewesen. Schade, aber vielleicht sollte ich mal eine e‑Mail zum SMRTV senden – die Idee hätte was.
Nun also seichte Kost zum VE-Start – dann aber bitte Carrousel 🙂
Wer schaut in der Schweiz eigentlich zum Rechten? Lest mal hier:
http://eurovision-windmachine.blogspot.ch/2012/11/merke-dir-wenn-die-pest-durch-cholera.html?m=1
Ist das jetzt einfach eine Bananenrepublik mehr oder was?
Lex Assia – subito !
Ralph Siegel fordert im Zusammenhang mit der Nichtqualifikation von Lys Assia eine Sonderregelung und wildcard für die Entscheidungsshow. Natürlich wird auch wieder die “Intenet – wer hat das schon”-Karte gezogen.
Senioren können offensichtlich sich dreist des Jugendjargons bedienen, rappend aufs Skateboards steigen und vehement Vorentscheidungen penetrieren aber in den Augen von Lys und Ralph sind sie weiterhin von der Cyberwelt abgekoppelt. Jeder macht und sieht die Welt eben so wie sie ihm gefällt.
http://www.glanzundgloria.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/11/13/International/Eurovision-Song-Contest/Lys-Assia-und-Ralph-Siegel-entsetzt-ueber-ihr-Eurovision-Aus
Ich denke, der Alten-Bonus und ESC-Sieger ‑Vorrecht ist für beide aufgebraucht. Die Heilsarmee hat einfach das bessere Konzept und ist ebenso alten- und esckompatibel.
[…] Völkerverständigung an der Bushaltestelle mit der überlebenden Hälfte von Lys Assias letztjährigen Begleitrappern New Jack betreiben. Und das, wo doch “sechs Steine, sieben Steine, acht Steine […]