Er wird wohl als Reformcontest in die Geschichte eingehen, der Jahrgang 2013. Nach dem Wegfall der Startplatzauslosung und des bestuhlten Innenraums verkürzt das schwedische Fernsehen in Zusammenarbeit mit der EBU nun auch Dauer und Ablauf der Probenwochen. Einen Tag später als gewohnt, am Montag in der Vorwoche zum Finale, geht es künftig los. Damit will man, wie bereits in Baku angekündigt, Kosten für die Delegationen (und die als Journalisten getarnten Hardcorefans) sparen. Nachdem sich in den letzten Jahren zunehmend Delegationen beschwerten, weil Mitschnitte der nur als Kamerastellprobe gedachten ersten Probendurchläufe ins Netz gestellt wurden und in internationalen Fanforen zu teilweise hysterisch geführten Besprechungen führten, finden die ersten Probendurchläufe künftig hinter verschlossenen Türen statt. Die angereisten Fans dürfen sie im Euroclub per Leinwandübertragung verfolgen, aber nicht mehr, wie bisher, live in der Halle. Auch die bislang nur mäßig genutzten Pressekonferenzen nach den ersten Proben fallen weg.
SO geht ein Interview, liebe Schwurnalisten!
Interessanter wird es dann ab Freitag: da eröffnet das Pressezentrum und die zweiten Probedurchläufe, die dann auch wieder für journalistisch akkreditierte Fans zugänglich sind. Ab da gibt es dann auch wieder die üblichen zwanzigminütigen Pressekonferenzen nach den Proben, in denen die anwesenden Schwurnalisten traditionell ihren Idolen mit hart an der Grenze zum Schwachsinn verlaufenden Fragen in den Hintern kriechen. Sietse Bakker (EBU): “Diese Lösung verschafft den Künstlern die gewünschte Privatheit, ermöglicht es den Journalisten, ihre Arbeit effizient zu erledigen und den Fans, den Euroclub schon ab Wochenbeginn zu genießen. Sie verkürzt den Aufenthalt (…) um einen Tag und bietet alternativ den Freitag als idealen Einstiegstag, wenn es mit den Vorbereitungen richtig losgeht. Malmö, wo alles zentral beieinander liegt, bietet hierfür die idealen Voraussetzungen.” Nur für zuhause bleibende Kommentatoren wie meine Wenigkeit, die auf die Probenvideos angewiesen sind, macht es die Sache schwieriger.
Die Probenwochen in Malmö:
Montag, 6. Mai: Eröffnung des Euroclubs, erste Probenrunde der Semifinalisten (bis einschließlich Donnerstag) mit Liveübertragung in den Euroclub, anschließend dort Gelegenheit für Fotos und Einzelinterviews.
Freitag, 10. Mai: Eröffnung des Pressezentrums. Ab 16 Uhr Start der zweiten Probenrunde der Semifinalisten (bis einschließlich Sonntag), offen für Akkreditierte. Nach jeder Probe 20minütige Pressekonferenz.
Sonntag, 12. Mai: Erste Probenrunde der Finalisten.
Montag, 13. Mai: Generalproben für das erste Semifinale.
Dienstag, 14. Mai: Generalprobe und Erstes Semifinale.
Mittwoch, 15. Mai: Zweite Probenrunde der Finalisten, Generalproben für das zweite Semifinale.
Donnerstag, 16. Mai: Generalprobe und Zweites Semifinale.
Freitag, 17. Mai: Generalproben für das Finale.
Samstag, 18. Mai: Generalprobe und Finale.
Das Tooji-Interview ist Kult! <3<3<3 So viel schwieriger dürfte die Sache trotzdem nicht werden. Oder canceln die etwa auch die Proben-Videos vom offiziellen YouTube-Channel? Könnte ich mir aber eigentlich nicht vorstellen.
Doch, das glaube ich schon. Also, zumindest die von der ersten Probenrunde, die ja ohnehin hauptsächlich für die Kameraleute und Beleuchter gedacht ist und wo die Künstler ja meist noch ohne Bühnengarderobe auftreten und verschiedene Dinge ausprobieren. Das wollen sie wohl, ohne dass die ganze Welt zuschaut, und das kann ich auch verstehen. Ich gehe also davon aus, dass es die eurovision.tv-Probenvideos erst ab Freitag geben wird. Aber warten wir es ab.