Im Jahre Drei n.LML. (nach Lena Meyer-Landrut, die im Pausenprogramm des heurigen Vorentscheids mit sichtbarem Widerwillen zum ungefähr achtmillionsten Mal ‘Satellite’ zum Besten gab) musste das deutsche Auswahlverfahren mal wieder komplett umgekrempelt werden. Denn der seit 2010 vom NDR beauftragte Stefan Raab hatte erkennbar die Lust verloren und sein Haus- und Hofsender Pro Sieben wollte sich nicht länger mit den Vorentscheid die Quoten versauen. Und so stellte man in Lenas Heimatstadt Hannover notgedrungen eine eigenproduzierte Show auf die Bühne, von der die Zuschauer:innen des Ersten daheim vor den TV-Apparaten allerdings das Beste verpassten, weil die völlig unfähige Bildregie mit ihrem ständigen, zwanghaften Zoomen und Schneiden sämtliche Choreografien komplett zerhackte. Zwölf Teilnehmer:innen trieb der NDR zusammen, größtenteils weniger bekannte Namen, aber auch einen aktuell sehr heißen Act und zwei ziemliche Hasbeens. Zudem hatte man sich ein dreigeteiltes Abstimmungsverfahren einfallen lassen, das für eine spektakuläre Auszählung und einige Aufregung vor den Bildschirmen sowie in der Presse sorgen sollte. Denn neben dem klassischen Televoting und einer mit Mary Roos, Tim Bendzko, Peter Urban, Anna Loos und Roman Lob prominent besetzten Jury durften die Fans bereits die letzten sieben Tage vor der Sendung im Internet über die Songs abstimmen. Damit wollte man, wie das übrigens auch 2022 wieder geplant ist, die ARD-Radios stärker ins Verfahren einbinden. Was allerdings nach hinten los ging.
Die arme Mary Roos windet sich bei der Bekanntgabe des Juryvotings vor Cringe, und auch die fantastische Anke Engelke kann es kaum fassen: die Ergebnisverkündung hatte es in sich.
Denn die Popwellen der neun ARD-Landesrundfunkanstalten hievten die Vorentscheidungstitel nicht – wie erhofft – in ihre Rotation, so dass tatsächlich nicht so sehr die regionalen Radiohörer:innen abstimmten, sondern vor allem gut organisierte Fanclubs das Voting kaperten, welches trotz Anmeldepflicht auf den Webseiten der Sender am Ende bundesweit komplett einheitlich ausfiel. Pikanterweise gewann dort ausgerechnet die bayerische Neo-Blasmusikkapelle LaBrassBanda, eigentlich sieben kernige Burschen vom Chiemsee, die stets in Lederhosen und barfuß auftreten und in Mundart singen. So auch bei ihrem Vorentscheidungssong ‘Nackert’, bei dem es irgendwie um den textilfreien Badespaß am Dorfweiher ging, wovon aber Nichtbajuwaren bereits in der Studiofassung nicht ein einziges Wort verstanden haben dürften. Dass sich die Menschen auch an der Küste oder im Ruhrpott für dieses sehr lokalkolorierte Angebot gleichermaßen begeisterten wie südlich des Weißwurstäquators, erscheint dann doch eher unwahrscheinlich. Unglückseligerweise war man aber in Hamburg so stolz auf das neue Verfahren, dass man den Popwellen bereits zugesagt hatte, ihre regionalen Ergebnisse in der TV-Show einzeln verlesen zu dürfen. Und so riefen in der ersten, ermüdend langen Punktevergabe von Tim Frühling (hr3) bis Sabine Heinrich (1Live) neun Punktesprecher:innen die Bayern neun Mal als Sieger aus.
Konnten die Hannoveraner Arena innert drei Minuten trotz aller Animationsversuche leider nicht in den sonst bei ihren Live-Konzerten üblichen schweißtriefenden Hexenkessel verwandeln: LaBrassBanda.
Was in der Halle für Verwunderung sorgte, wo man den (vollkommen backingtape-freien) Live-Auftritt der Band überwiegend als ziemlich chaotisch und enttäuschend empfand. Zumal ‘Nackert’ unter dem Problem litt, dass der unnötig lahme Refrain die in den Strophen entfesselte Energie immer wieder abrupt ausbremste. Und dann konnte die sichtlich unangenehm berührte Mary Roos, die das kollektive Juryergebnis zu verkünden hatte, lediglich ein einziges Pünktchen an die Blasebazis vergeben. Was für kollektives Raunen sowie im Nachgang für wilde Verschwörungstheorien in der Presse und leider auch für völlig inakzeptable, persönliche Hassbotschaften gegenüber der großartigen Grand-Prix-Königin sorgte, die sich selbst als BrassBanda-Fan outete. Die in der Arena vorsorglich räumlich getrennt von den Fans auf einem Podest stationierten Fünf kürten stattdessen das Berliner EDM-Duo Blitzkids mvt. zu ihren Favoriten. Und bewiesen damit, so ungern ich das zugebe, einen hervorragenden Geschmack. Anders als das Publikum, welches den stylish inszenierten, druckstarken und originellen Club-Banger komplett verschmähte. Was im Internetvoting vermutlich mit der fehlenden Bekanntheit des Elektro-Pop-Projektes zusammenhing; im Televoting, wo die Beiden ebenfalls schlecht abschnitten, hingegen wohl dem Altersdurchschnitt der ARD-Zuschauer:innen geschuldet sein dürfte, die vermutlich spätestens in den Achtzigern zuletzt eine Disco von innen gesehen haben.
Obenrum lebende Discokugel, untenrum Blackbox: Sängerin Nomi von den Blitzkids.
Sie bestimmten stattdessen das von britischen Eurovisionsblogs unisono als naturgegebener Triumphator der deutschen Vorentscheidung vorhergesagte Bonner Dance-Project Cascada zu den deutschen Vertreter:innen in Malmö. Die aus den beiden Produzenten Manuel Reuter und Yann Pfeifer sowie der Frontfrau Natalie Horler bestehende Formation zählte vor dem ESC zu den international erfolgreichsten Dance-Acts und verkaufte weltweit mehr als 30 Millionen Tonträger. Mit ‘Evacuate the Dancefloor’ schafften sie 2009 einen Nummer-Eins-Hit auf der Insel, das Maggie-Reilly-Cover ‘Everytime we touch’ knackte 2005 die amerikanischen Top Ten. ‘Glorious’, ihr Eurovisionsbeitrag, zu dem die mit einer optisch leicht mit Krätze zu verwechselnden Glitzerkruste auf den Armen verunzierte und in eine sehr press sitzende Brustpanzer-Minirock-Kombination gequetschte Natalie hoch droben auf einer Showtreppe röhrend im Takt stampfte, sollte indes ihr letzter kommerzieller Erfolg sein. Denn Menschen mit Ohren fiel umgehend die doch sehr deutliche musikalische Verwandtschaft mit dem Vorjahressiegertitel ‘Euphoria’ von Loreen auf. Derartig hohe Wellen schlugen die Plagiatsdiskussionen, dass der NDR sich gar genötigt sah, ein Sachverständigengutachten in Auftrag zu geben. Das bescheinigte der etwas plumpen deutschen Kirmestechnonummer wunschgemäß, “keine urheberrechtlich bedeutsamen Übereinstimmungen” mit dem schwedischen Evergreen aufzuweisen.
Die Frau mit den Donnerschenkeln: Natalie Horler im Glitzerpanzer.
Von solcherlei juristischen Spitzfindigkeiten ließen sich die europäischen Zuschauer:innen und Juror:innen jedoch nicht beeindrucken und bestraften das germanische Me-Too-Produkt mit dem schönen Verhörer “We are young and hard and we’re free” mit einem (damals noch) enttäuschenden 18. Rang. Im Jahr darauf endete der Vertrag mit Cascadas bisherigem Major-Label Sony. Nachfolgeprojekte erreichten nicht mehr die Verkaufshitparaden. Den letzten Single-Hit sollten auch die Söhne Mannheims mit ihrem Vorentscheidungsbeitrag ‘One Love’ landen, einem zweisprachigen Weltfriedensschlager, der abgestandene lyrische Grand-Prix-Klischees mit einem uninspirierten Hip-Hop-Soul-Sound verband. Das pfälzische Musikkollektiv konnte, anders als von mir vorher befürchtet, seine Bekanntheit nicht in einen Sieg ummünzen, denn es musste beim Auftritt in Hannover auf sein prominentestes Gründungsmitglied, den goldenen Aluhutträger Xavier Naidoo, verzichten, den der NDR dann drei Jahre später in einer beispiellosen Aktion der öffentlich-rechtlichen Rückgratlosigkeit zunächst als Erlöser aus der Krise präsentierte und nach dem (erwartbaren) Backlash der Meute zum Fraß vorwarf. Das 2009 in Duisburg gegründete Popduo Mobilée wiederum witterte nach Jahren des Tingelns als Anheizer für Acts wie Das Gezeichnete Ich (Vorentscheid 2014), Roxette und Tim Bendzko hier nun die Chance auf den Durchbruch. Der vorletzte Platz für ihre sehr, sehr harmlose Folknummer ‘Little Sister’ setzte den Träumen ein harsches Ende: kurze Zeit später folgte die Auflösung.
Finn Martin wollte ich ständig von seinem Platz hinter dem Mikro wegschubsen, weil er den Blick auf seinen geilen “Drummer” / Backupsinger blockierte (Playlist mit allen zwölf Songs in Startreihenfolge).
Niemals verzeihen werde ich der deutschen Jury die unfassbaren null Punkte für mein absolutes Lieblingslied, den hinreißend niedlichen, augenzwinkernd feministischen (“Ich brauche keine Alibi, weil ich ein Mädchen bin”) Retro-Schlager-Spaß ‘LaLaLa’. Auch, wenn ich schweren Herzens zugeben muss, dass die in der Nähe des ESC-Austragungsortes Malmö geborene, aber in Berlin lebende Betty Dittrich den unwiderstehlichen Ohrwurm über ihre Sammlung im Kellerverlies gehaltener (beziehungsweise verscharrter, so ganz klar geht das aus dem großartigen Text nicht hervor) Ex-Lover live gegen die Wand sang. Doch auch, wenn der audiovisuelle Unterschied zu dem fantastischen, im Sixties-Style gehaltenen Bewerbungsvideo frappierend ausfiel, mit dem Betty und ihre vier smarten Begleittänzer die ZDF-Hitparade persiflierten (“…aus dem Studio 1 in Berlin”): bei so einem Song hört man mit dem Herzen, nicht mit den Ohren! Anders bei der Österreicherin Saint Lu. Die Zehntplatzierte der ORF-Castingshow Starmania 2004, damals noch unter ihrem bürgerlichen Namen Luise Gruber, präsentierte mit ‘Craving’ einen in den Strophen recht spannungsgeladenen Soulsong, der im Refrain in dermaßen glattgebügelte Langeweile umkippte, das selbst ihre kantige Stimme nichts mehr zu retten vermochte. Auch für sie endete an dieser Stelle ihre Musikkarriere.
Schau bloß nicht im Keller nach: Bettys fantastisches Bewerbungsvideo mit Mops.
Aus Berlin stammte neben den Blitzkids auch das sowohl in der Musik wie in der Mode aktive “Gesamtkunstwerk” (MDR) Ben Ivory. Sein intelligenter Elektrobanger ‘The Righteous Ones’ wollte eine starke, anklagend-selbstermächtigende Queer-Hymne in der stolzen Tradition von Bronski Beats ‘Why?’ oder Holly Johnsons ‘Legendary Children’ sein. In der Studiofassung leistete der Titel das auch, trotz unvermeidlicher kleinerer Textklischees wie “We are the Lovers who rule the Arts”. Live jedoch versagten bei Ben offenbar sowohl die Nerven als auch die Stimme, so dass er von dem im Song enthaltenen Reim “We can turn the Pleasure into Suffering / do it under Pressure if it’s happening” leider nur der ersten Hälfte gerecht wurde. Tatsächlich hinterließ der androgyn wirkende Künstler bei Nahaufnahmen stets den Eindruck, als wolle er jede Sekunde in Tränen ausbrechen. Schade um das tolle Stück! Das heterosexuelle Gegenprogramm zu so viel Queerness bot das aus der in Polen geborenen Veronika Belyavskaya und dem US-Amerikaner Joseph Guyton bestehende Popera-Pärchen Nica & Joe. Die boten mit der Bombastballade ‘Elevated’ kitschigsten Powerballadenschmalz aus der Ell&Nikki-Schule, der allerdings an der Drei-Minuten-Demarkationslinie arg abrupt endete.
Ihr könnt uns bekämpfen, doch wir werden nicht verschwinden: Ben Ivory knüpfte inhaltlich direkt am ESC-Siegertitel von 1961, ‘Nous, les Amoureux’, an.
Die Hamburgerin Mia Diekow, die ihr Haupteinkommen sowohl vor als auch nach der Vorentscheidung hauptsächlich als Synchronsprecherin bestritt, griff im letztplatzierten ‘Lieblingslied’ die bereits im Jahre 1982 von Gottlieb Wendehals bearbeitete Thematik des gemeinen Ohrwurms auf. Nur, dass Mias lasches Pop-Gesäusel sich eben nicht in den Gehörgängen verfangen wollte. Zu loben ist die Jury abschließend gar noch ein zweites Mal: nämlich für ihre Nul Points für Die Priester. Die drei echten Pfaffen präsentierten gemeinsam mit der Opernsängerin Mojca Erdmann (die beim Singen lustigerweise meist ein Gesicht zog wie ein aufgeblähter Kugelfisch) das auf dem katholischen Marienhymnus ‘Ave Maris Stella’ basierende ‘Meerstern, sei gegrüßt’, das mit seinem gregorianischen Gesangsstil und dem lateinischen Text wohl vor allem erzkonservative Christen ansprechen sollte. Die dann wie immer, wenn beim deutschen Vorentscheid ein religiöses Angebot im Rennen ist, auch zum Telefonhörer griffen. Da diese Zielgruppe sich jedoch vom teuflischen Internet eher fernhält und dank des beherzten Eingreifens der Jury reichte es für die Vertreter von Deutschlands größtem Päderastenverein insgesamt jedoch nur zum zehnten Rang. Gott sei Dank!
“Dein Sound ist auch nicht gerade neu”: Mia Diekows Beitrag wurde nicht zum ‘Lieblingslied’ der Deutschen (Der Liveauftritt ist nicht im Netz zu finden).
Deutsche Vorentscheidung 2013
Unser Song für Malmö. Donnerstag, 14.02.2013, aus der Arena in Hannover. 12 Teilnehmer:innen, Moderation: Anke Engelke. Tele- und Internetvoting sowie fünfköpfige Jury (je 33%),# | Interpreten | Songtitel | Online | Televote | Jury | Platz | Charts |
---|---|---|---|---|---|---|---|
01 | Finn Martin | Change | 03 | 03 | 06 | 09 | 89 |
02 | Mobilée | Little Sister | 05 | 00 | 03 | 11 | – |
03 | Blitzkids mvt. | Heart on the Line | 01 | 02 | 12 | 06 | 57 |
04 | Betty Dittrich | Lalala | 08 | 04 | 00 | 08 | 71 |
05 | Ben Ivory | The righteous Ones | 06 | 00 | 07 | 07 | 60 |
06 | Saint Lu | Craving | 00 | 06 | 10 | 04 | – |
07 | LaBrassBanda | Nackert | 12 | 10 | 01 | 02 | 13 |
08 | Nica & Joe | Elevated | 04 | 04 | 08 | 05 | 69 |
09 | Mia Diekow | Lieblingslied | 00 | 01 | 02 | 12 | 94 |
10 | Söhne Mannheims | One Love | 07 | 05 | 05 | 03 | 56 |
11 | Die Priester + Mojca Erdmann | Meerstern, sei gegrüßt | 02 | 07 | 00 | 10 | – |
12 | Cascada | Glorious | 10 | 12 | 08 | 01 | 06 |
Zuletzt aktualisiert: 19.11.2022
Unser Song für Dänemark, das Clubkonzert 2014 >

Ach? Aber zwölf Punkte von allen neun Radiosendern sind in irgendeiner Form demokratisch legitimierter?
Okay, vielleicht. Aber das Radiovoting gehört dringend abgeschafft; es funktioniert in dieser Form nicht. So langweilig war ja nicht mal die Abstimmung beim Bundesvision Song Contest letztes Jahr. Deutschland in Stimmgebiete aufteilen hat offenkundig keinerlei Sinn.
Es könnte mehr Sinn haben, wenn man nicht bei allen Radiosendern zugleich abstimmen könnte. Dann ist es kein Wunder, wenn sich die Ergebnisse kaum unterscheiden.
Dieses absurde Radiovoting (offen für Manipulationen und basierend auf Studioversionen) als Rechtfertigung zu benutzen, um auf die Jury einzutreten, die immerhin auch die LIve-Auftritte bewertet hat, finde ich schon ziemlich grenzwertig. Fakt ist: Bei reinem Televoting hätte Cascada ebenfalls gewonnen. Punkt. Und selbst in der Pattsituation ohne Jurywertung sollte das Televotingergebnis mehr zählen (weil eben nach dem Live-Auftritt abgegeben).
Ach und das televoting bei dem man beliebig oft anrufen kann ist besser? Das radiovoting war wenigstens an eine emailadresse geknüpft die nur einmal gezählt wurde.
Also mein Favorit war LaBrassBanda. Schade das sie nur einen Punkt von der Juri bekommen haben. Genauso lächerlich von der Juri: keinen einzigen Punkt für Betty aber 10 für Saint Lu. Da waren viele deutlich besser als Lu. Ich hätte auch nix dagegen gehabt wenn Betty oder die blitzkids gewonnen hätten. Ben Ivory fand ich live leider sehr schwach. Da hätte ich mir mehr erwartet. Gut die Söhne Mannheims sind es auch nicht geworden. Gut so, aber dass ausgerechnet Cascada es geworden sind mit diesem 0815 Dance Song :/. Schrecklich :/.
Also den ESC kann ich mir dieses Jahr auch wieder sparen. Tja …
Wieso? ich fand das Radiovoting noch am besten. Das Voting war an die Email Adresse gebunden. Da hat auch net jeder 20 oder 30 von. Somit kann man auch net beliebig oft anrufen. Und das Ergebniss aller neun Radiosender wurde eh zu einem Ergebnis zusammengerechnet.
Beim Televoting kann jeder beliebig oft anrufen. Da kommt es im Zweifel nur darauf an wieviel Geld ich einwerfe um das Ergebnis zu manipulieren. Naja Juri. Dazu sag ich jetzt mal nix. Soll wohl den Anschein von Experteneinfluss geben. Das bezweifle ich aber wenn ein ‘Expertenteam’ Betty Dietrich Null Punkte gibt, LaBrassBanda nur einen Punkt aber dafür Saint Lu 10 Punkte und dem 0815 Dance Song der auch noch dem Vorjahressieger ähnelt 8 Punkte gibt.
Na ich bin ja gespannt wie weit Cascada kommen mit dem Vorjahres Durchschnitts Song. Ich denke nicht dass die Zuschauer des ESC zweimal hintereinander ähnliche Songs wählen. Aber ich hielt die deutschen auch für klüger. Naja ich spar mir auch dieses Jahr den ESC. Völlig uninteressant so.
Klar. Wegen einem Song, der einem nicht passt, ist die ganze Veranstaltung mit 39 Liedern gestorben. Genau um diese Art Frustration zu vermeiden, sehe ich mir keine Vorentscheide an. (Ich habe diesmal zwar die Wertung, aber nicht die Lieder selbst gesehen.)
Wäre es den Jury-Naysayern im Übrigen lieber gewesen, wenn Cascada 12 und LaBrassBanda 10 Punkte bekommen hätten? Hätte vielleicht hübscher ausgesehen, wäre aber exakt das gleiche Ergebnis gewesen. Solange Cascada von der Jury mehr bekommen als LBB, war es das. Ich für meinen Teil bin dankbar, dass wir nichts zum Wettbewerb schicken, was auch nur entfernt an Österreich 2005 oder gar Slowenien 2010 erinnert. Da ist Schweden 2012 doch das deutlich bessere Vorbild.
Wer auch nur ein bisschen Ahnung hat, kann ein Voting, das auf Mailadressen basiert, quasi nach Belieben manipulieren. Und vielleicht kann man dieses Voting so beibehalten, aber dann bitte nicht diesen Quasi-ESC daraus machen – wird doch am Ende sowieso zusammengekippt. Eine Abstimmung in ganz Deutschland würde völlig ausreichen, wie man ja deutlich sehen konnte.
Und wie schon oben erwähnt: Wie fixiert auf das eigene Land muss man eigentlich sein, wenn der ESC mit 39 Liedern stirbt, nur weil EINS davon mal nicht den eigenen Geschmack trifft? Ich halte 1997 bis heute für einen der stärksten Jahrgänge aller Zeiten, trotz eines furchtbaren deutschen Beitrags.
Naja bisher hat mich auch nichts aus den anderen Ländern überzeugt. Vielleicht kommt das noch.
Ich in der Jury ewig dankbar, dass sie diesen Eingeborenenlärm verhindert hat und komme immer mehr zum Schloss, dass nur noch Experten entscheiden sollten.
Hast du den LaBrassBanda Beitrag überhaupt mal gehört ;)? Anscheinend nicht ;).
Ich habe genug gehört, um zu wissen, dass ich ihn nicht leiden kann. Mehr muss ich über im Vorentscheid Hängengebliebene nicht wissen.
naja, aber es ist doch wohl kein Problem, sich einige Mailadressen zu besorgen. Und da man bei allen 9 Radioseiten abstimmen kann, kommt man locker auf zig Stimmen.
In den meisten Punkten Zustimmung (insbesondere, dass es eine wirklich gute Show war. Die ARD hat damit bewiesen, dass man eigentlich kann, wenn man nur will. In Punkto Vielfalt dem Mello haushoch überlegen.
Nur, dass Betty Dittrich der beste Act gewesen sein soll, das erschließt sich mir wirklich nicht. Ich finde sie und ihr Lied zwar auch sympathisch, aber es gab deutlich bessere Auftritte. Ihren Spaß auf der Bühne angemerkt hat man vor allem Saint Lu und Mia Diekow. beide waren m.E. wirklich großartig.
Sorry, dass ich mich einmische, aber ich fand LaBrassBanda von den vorher gesehenen Videos her auch eher langweilig bis peinlich und mag auch derartige Musik nicht. Trotzdem muss ich zugeben, dass das live super rüberkam und die Stimmung sich offenbar auf den ganzen Saal übertrug (besonders stark meiner Meinung nach natürlich die Instrumentalpassagen, denn singen können sie eigentlich weniger). Das erklärt natürlich nicht die Ergebnisse des Internetvoting, das ja vorher stattgefunden hat.
Du sagst es. Das “Radio”-Voting war definitiv der schwächste Punkt des Ganzen und sollte konzeptuell überdacht werden. Die Motivation dahinter ist natürlich klar, man wollte die Radiosender damit einbinden, damit die die Songs wenigstens vorher wirklich mal spielen, was ja auch geklappt hat.
Was die Jury betrifft, so wurde wohl größtenteils nach gesanglichem Können geurteilt. Und da war nun Saint Lu einfach Spitze, da beißt die Maus keinen faden ab. Und man mag gegen den Trash von Cascada haben was man will, Natalie hat definitiv gut gesungen.
Hehehe, was hab ich mich gefreut als das Televotingergebnis bekanntgegeben wurde und feststand, dass es die Söhne Mannheims nicht mehr schaffen werden ! ^^
Das Radiovoting hat mich echt geplättet und dann noch das Juryvoting…
Aber ich bin froh, dass wir dann Cascada haben! Hat zwar nicht die Unbeschwertheit eines locker flockigen “LaLaLa”, aber wenigstens haben wir in Malmö nichts, für das wir uns schämen müssen.
Cascada haben große Chancen, ich bin sehr zuversichtlich!
“Nackert” ist nicht schlecht, aber gestern haben “LaBrassBanda” irgendwie zu viel geblasen, mir kam das schlussendlich fast wie ein Instrumentalstück vor, bei dem wenig gesungen wird. Damit hätten wir in Malmö nicht viel Erfolg gehabt.
Naja … So ähnlich hat es auch der Urban heute im Radio begründet: ‘Zu wenig Gesang’. Ich Sage dazu: es heißt auch Eurovision SONG Contest und nicht Sing Contest ;). Aber egal … Die Bandas haben wohl so auch jede Menge neuer Fans gewonnen ;).
Von besser kann nicht die Rede sein, aber wir müssen halt mit dem leben, was man uns vorsetzt. Wie Def schon sagt galt für die Radiowertung auch kein One Man – One Vote. Zusätzlich zu dem Umstand, dass Studioversionen noch etwas anderes sind als der Live-Auftritt. Und beim ESC zählt eben der Live-Auftritt. Den konnten nur die Televoter mitbewerten.
“Und es heißt SONG-Contest nicht längstes und virtuosestes Instrumental.”
Dann bilde ich mir also nur ein, dass damals Nocturne gewonnen hat? 😉
12 Punkte von der Jury hätten Betty aber auch nicht gerettet. Ansonsten stimme ich dir aber zu, bisher finde ich den Jahrgang auch ziemlich durchschnittlich. Aber wer weiß, was noch kommt. Wir sind ja noch nicht mal halb durch.
Möglich. Aber da wir die genauen Televotingergebnisse nicht kennen und auch nicht welche Wertungen wann eingegangen sind, bleibt das eine bloße Hypothese. Allerdings war das komplette Votingsystem tatsächlich alles andere als perfekt.
‘Und es heißt SONG-Contest nicht längstes und virtuosestes Instrumental.’
Ja SONG-Contest … nicht SING-Contest 😉
Was für mich das Absurdeste des Abends war? Das Ergebnis des Radio-Votings und ich frage mich ernsthaft, ob alle Songs gleich häufig im Radio gelaufen sind. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass die Söhne ständig 7 Punkte bekamen, lalala immer 8, Cascada immer 10 und die Nackerten immer 12 – ich glaube das wirklich nicht. Um so schöner, dass Jury und Publikum es noch mal rumreißen konnten. Ich war sehr glücklich, dass es von beiden Seiten Punkte für Saint Lu gab, die ich toll fand und die beim Radion keine Rolle spielte. Für mich war es ein Segen, dass es Jury und Publikum gestern gab – ganz ehrlich
Wer hat heute nur noch eine E‑Mailadresse?
Aua. Mäßige doch bitte deinen Gebrauch von Ausrufezeichen ein bisschen. Jedes einzelne dieser Dinger ist wie ein Dolch, der ins Auge gerammt wird, und wenn man sie dermaßen inflationär verwendet, haben sie auch nicht mehr Gewicht als ein normaler Punkt.
“Es wird immer beliebiger”? Verglichen mit dem, was Mitte der 90er zum ESC geschickt wurde (Ausnahmen gibt es natürlich immer), jammern wir da heutzutage doch auf extrem hohem Niveau.
Wie viel wissen wir inzwischen eigentlich? Wir kennen die Beiträge aus Deutschland, Belgien, der Schweiz, Slowenien, Kroatien (ein bisschen), Albanien, Norwegen, Dänemark, Island, Finnland, Litauen, Malta und Zypern. Dazu kommen vielleicht Weißrussland und die Ukraine (bei den beiden glaube ich, dass die ihr Lied bestimmt haben, wenn ich den Sampler in der Hand habe 😉 ) sowie die potenziellen Lieder aus Spanien. Das sind insgesamt maximal sechzehn Stücke, wobei ich bestimmt jemanden vergessen habe, oder 41 Prozent. Nicht wenig, aber auch längst noch nicht genug, um den Jahrgang jetzt schon abzuschreiben. Nur vier der Länder, die letztes Jahr meine Top 10 bildeten, sind auf der obigen Liste zu finden (Schweiz, Finnland, Island und Spanien). Warten wir doch mal ab, was Italien, Großbritannien, die Niederlande, Armenien, Aserbaidschan, Israel, Irland und all die anderen zu bieten haben. Ich glaube nicht, dass 2008 oder 2002 unterboten werden (Himmel, ich HOFFE nicht, dass das passiert).
Dass die Leitungen nach Bekanntgabe der “Radio”-Voten noch offen blieben, fand ich auch daneben. Genauso hätte man sicherstellen sollen (oder klarstellen, vielleicht ist es ja geschehen), dass auch die Jury ihre Stimmen vorher abgibt. Alles andere geht stark in Richtung “Blitztabelle” à la Raab und verzerrt die Abstimmung.
Das verstehe ich auch nicht. Der Sieger wäre doch auch bei einem reinen Televoting der gleiche gewesen. Und zwischen Tele- und “Radio”-Voting war nun einmal ein klassisches Patt. Wieso soll denn da die Jury “schuld” sein. Völlig egal, dass LaBrassBanda von ihnen nur einen Punkt erhalten hat. Es hätten genauso bis zu 10 sein können, Hauptsache, sie haben Cascada geringfügig höher eingestuft. Also hört endlich auf, auf die Jury einzuhacken. Man mag über Juries denken wie man will, aber DARAN trägt diese Jury wirklich nicht die Schuld. Und erst recht nicht daran, dass nicht die hochgejubelte Betty Dittrich gewonnen hat. Das hat sie weder im “Fan-Voting (Radio/Internet) noch beim 0815-Fernsehzuschauer.
Hätte aber auch nicht verhindert, dass du den Besen fressen musst… 😉
Langsam reicht es aber! Gefühlte 90–95 Prozent der Deutschen zerreißen
den Beitrag ihres eigenen Landes, während die ganzen Leute im Ausland
vor “Glorious” auf die Knie fallen.
“Glorious” ist ganz bestimmt
nicht das einzige “Plagiat” im Jahr 2013. Im belgischen Beitrag z.B.
steckt “Cool Vibes” (Schweiz 2005) drin und das ganze Auftreten von
Roberto Bellarosa ist sehr von Roman Lob abgekupfert. Aber Moment mal,
das ist ja kein Vorjahressieger und nicht der Beitrag von Deutschland.
Und da es nicht der Beitrag Deutschlands ist, hacken wir auch nicht darauf rum.
Weißrusslands Song “Rhythm Of Love” hat Anteile von “I Need To Know” (von Mark Anthony, 1999).
Und paar andere Lieder sind bestimmt auch plagiiert (wird z.B. dem albanischen Beitrag “Identitet” nachgesagt).
Kommt jetzt mal wieder runter! Lasst doch den 18. Mai einfach auf euch zukommen! Da werden wir sehen, was Europa von diesem “Euphoria-Plagiat” hält. Entweder es gewinnt oder es wird Letzter. Oder es landet irgendwo auf Platz 13 oder 14 oder 15.
Auf die Jurys werde ich solange eindreschen, bis sie wieder abgeschafft werden – oder ich sterbe, je nachdem, was zuerst kommt (und ja, mir ist klar, was das sein wird. Mir egal: ich habe eine Mission!). Davon mal ab fand ich die Blitzkids sehr, sehr gut und ihr skandalös schlechtes Abschneiden im Publikumsvoting erklärt sich nur zum Teil damit, dass sie im selben Stimmenpool fischten wie Ben Ivory. Ich nehm’s der Jury nicht übel, dass die sie bepunkteten. Was ich ihr übel nehme, sind die Zero Points für Betty und der lächerliche eine für LBB. Wenn fünf Mann das kollektive Zuschauervoting so sehr aushebeln und auf den Kopf stellen können, ist das für mich ein Skandal und inakzeptabel. Dabei geht’s gar nicht um den Sieg von Cascada, mit dem ich sehr gut leben kann und die auch bei reinem Televoting gewonnen hätten, sondern um die Geringschätzung unterhaltsamer Beiträge wie ‘Nackert’ durch eine Handvoll von Musiksnobisten. Und die damit zum Ausdruck kommende Ver- und Mißachtung des Popmusiksouveräns: des Publikums nämlich.
Siehst du, auf den Kopf gestellt ist also nichts. Die Jury hat nur den Körper unter dem Sieger etwas durcheinander gebracht. 😉
Das mit dem “durchschnittlich” mag stimmen. Es gibt eine Tendenz zur Durchschnittlichkeit. Das wiederum hat gute und schlechte Seiten. Zum einen fehlt bislang jeglicher Totalschrott (wozu natürlich in meinen Ohren sowas wie Jedward gehört), aber es gibt halt auch weniges, was völlig heraussticht. Die Gründe dafür sind wohl diese:
Da, wo der Song intern ausgesucht wird, macht man weniger Experimente, traut sich sozusagebn weniger und setzt teilweise auch auf bekannte Größen.
Dort, wo das Publikum wählt, kommt der Durchschnitt daher, dass (wie z.B. auch in Deutschland) an der Abstimmung wieder größere Teile der Öffentlichkeit teilnehmen (die nun einmal diversitäre Geschmäcker haben und sich daher auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen müssen) anstelle von kleineren Communities, die eher aus Fans bestehen.
Aber man kann das wie gesagt auch durchaus positiv sehen. Ich habe mir dgerade alle 15 bislang bekannten Beiträge noch mal durchgehört, und muss feststellen, dass das im Durchschnitt gar nicht übel ist. Auch wenn es vielleicht weniger Einser gibt, so ist der Klassenschnitt insgesamt gegenüber früher definitiv gestiegen!
Und es gibt eben wenig wirklichen Ausschuss. Selbst den bei mir schlechtestnotierte Titel (Belgien) kann ich noch hören, ohne kotzen zu müssen (das war bei Alex Sparrow, Jedwards und Co definitiv anders).
Habe inzwischen mal alles sortiert (natürlich nach meinem subjektiven Geschmack), wie immer in die 5 Kategorien “finde ich richtig gut”, “sollte weiterkommen”, “ist mir egal”, “mag ich nicht” und “grauenhaft”.
Auch wenn die einzelnen Platzierungen sicher nicht mehrheitsfähig sind, so belegt das doch eindrucksvoll die These der Durchschnittlichkeit.
Voilà:
++ (finde ich richtig gut):
enthält eigentlich nur einen Song, und auch den nur grenzwertig
1 DK gute Stimme, stimmiger Song, geht auch ins Ohr
+ (sollte weiterkommen):
2 N wie seinerzeit bei Euphoria gefällt mir auch hier die (etwas düsterere, bedrohliche) Strophe weitaus besser als der plattere Refrain. Aber sie singt besser als Loreen (hüpft ja auch weniger rum)
3 CH nix besonderes eigentlich, bleibt aber absolut hängen
4 AL ich mag Rock und vor allem Gitarre, auch die Mischung mit typisch albanischer Folklore gefällt mir, der Gesang ist natürlich nicht so dolle, und das Stück braucht auch viel zu lang, um auf Touren zu kommen
5 A wirklich gute Stimme
6 D kein weiterer Kommentar hier (ist ja sowieso fürs Finale gesetzt), noch grenzwertig in dieser Kategorie
0 (ist mir egal):
7 UA Gesang super, Song etwas kitschig
8 BY ich schäme mich etwas, das zugeben zu müssen, aber obwohl das Ding billigst ist, ist es absolut catchy (und auch durchaus ordentlich gesungen im Gegensatz zu solchen Dingen wie I love Belarus)
9 LT ungewöhnlich, sperrig, aber hat was. Das Teil könnte in meiner Gunst demnächst nach mehrfachem Hören noch steigen.
10 IS etwas lahm, um nicht zu sagen pottlangweilig, aber goß gesungen
11 CY ebenfalls gute Sängerin, Song kommt aber nicht so recht in Fahrt
12 FIN billige Kate Perry Kopie, nix besonderes halt
13 M nicht mein Stil, aber durchaus ordentlich gesungen, eher unauffällig
- (mag ich nicht):
14 SLO sehr gute Stimme, sicherlich gute Sängerin, aber dieser Song ist doch echt billig, der Sound furchtbar
15 B naja, und zum Schluss geht ihm noch die Puste aus und er quetscht ordentlich
– (absolut furchtbar):
diese Kategorie ist erstaunlicherweise noch leer! Das erstaunt mich umso mehr. als dass aus dieser Ecke später sonst immer die Top Ten, wenn nicht gar Sieger kommen (Alex Sparrow, Eric Saade, Sakis Rouvas, Jedward, Dima Bilan …) (wegduck)
bei Island “goß” soll “groß” sein
Amen to that! Ich kann das Thema “Plagiate” auch nicht mehr hören und bin jetzt schon gespannt, wie viele 4‑Chord-Songs dann in Malmö wieder am Start sein werden… Wird ja immer mehr in den letzten Jahren, und keiner stört sich dran.. abgesehen davon haben wir auch 2010–2012 Ideen vom Vorjahressieger aufgegriffen und sind damit nicht schnell gefahren. 2009 gewinnt ein absoluter Charmebolzen – was schicken wir 2010? 2011 schicken wir dann direkt die Vorjahressiegerin, und 2012? “Standing still” hatte mit “Running scared” auch mehr als nur marginale Ähnlichkeit, und keiner hat sich drüber aufgeregt.
Die Plagiatsdiskussion gehört anscheinend so untrennbar zum ESC wie die Punktevergabe.…hei jei jei…
Betty Dittrich der beste Act? Du musst ne andere Sendung gesehen haben als ich…
Das war für mich DIE Riesenenttäuschung! Im Vorfeld hab ich sie auch als absolute Favoritin gesehen, aber nicht wegen Lied und Stimme (beides nix besonderes), sondern weil sie mich direkt mit ihrem ersten Wimpernklimpern im Video am Haken hatte. Ich hatte mir von ihr im Grunde einen zweiten Flash in der Art, wie ich den damals bei Lenas ersten Auftritt bei USFO hatte, erhofft. Und was war? Lied nach wie vor Geschmackssache (auf Retro steht nicht jeder, wie wir aus eigener Erfahrung wissen!), Stimme dünn und Bühnenpräsenz konnteste mit dem Mikroskop suchen. Sie hatte natürlich auch eine bescheidene Kameraführung, aber die ist nicht allein schuld daran, dass bei Betty so gar nix rüberkam. Und sorry, damit ist auf der internationalen Bühne kein Blumentopf zu gewinnen – und auf der nationalen, wie wir gesehen haben, auch nicht.
Die Wertung der Jury ist ein bisschen hart, ich hätte Betty irgendwo bei 3 oder 4 Punkten einsortiert. Deshalb aber auf die Juroren einzudreschen finde ich nicht angemessen. Und im Televoting hat Betty genau 4 Punkte kassiert. Man muss halt am Abend der Abende auch liefern können, wenn man was reißen will!
Jau, du sagst es. Selbst wenn man Retro mag und die schlechte Kameraführung in Anrechnung bringt: das war nix. Von Bühnenpräsenz kaum eine Spur, und selbst der süße Akzent kommt live lange nicht so auf den Punkt wie im Video (ist mir schon beim Auftritt im Morgenmagazin aufgefallen).
Es ist eben ein riesiger Unterschied zwischen gut gemachter Konserve und Live-Auftritt auf großer Bühne. Das hat ja auch Ben Ivory gezeigt (oder eben gerade nicht), übrigens ebenso vorherzusehen bei seinem Auftritt im MoMa, nur da hatte ich noch gedacht, es läge an der Unplugged Version und mit Lasershow könnte er eben besser.
Dito. Natürlich gibt es zwischen Euphoria und Glorious viele Gemeinsamkeiten (Grundbeat, Synthy-Klang, up-up-up vs. o‑o-o), aber das ist doch deswegen kein Plagiat. Dieses Genre ist eben genau so. Und Cascada haben solche Musik auch schon lange vor Euphoria gemacht.
“nicht schlecht gefahren” sollte das da oben natürlich heißen… herrje, wenn man nicht alles nochmal durchliest.… *kicher*
Vielleicht sollte man nach ein paar Jahren Abstand den Artikel zumindest insoweit versachlichen, dass man erwähnt, dass auch ohne die Jurys Cascada gewonnen hätte (Televoting hätte bei Gleichstand mehr gezählt). Jury-Rants von mir aus und immer wieder gerne. Aber dass die Mär die Jury hätte LaBrassBanda in 2013 verhindert, immer noch im Netz befeuert wird, muss doch – gerade wenn man den damals folgenden unschönen Shitstorm gegen Mary Roos als Jurysprecherin bedenkt – nicht sein.