Kroa­ti­en und die Mise­re der Eurovision

Heu­te Vor­mit­tag stell­te das kroa­ti­sche Fern­se­hen die voll­stän­di­ge Fas­sung sei­nes dies­jäh­ri­gen, pas­send beti­tel­ten Euro­vi­si­ons­bei­trags ‘Mizer­ja’ vor. Dar­ge­bo­ten von sechs jun­gen Her­ren, wel­che die Gesangs­grup­pe Kla­pa s Mora (Kla­pa des Mee­res) for­men. Bei einer Kla­pa han­delt es sich, wie schon an ande­rer Stel­le erwähnt, um einen tra­di­tio­nel­len dal­ma­ti­schen Män­ner­ge­sangs­ver­ein, der eben­so tra­di­tio­nel­le Volks­wei­sen zum Bes­ten gibt. Bei den sechs befrack­ten Her­ren im Bild han­delt es sich gar um eine extra für den Grand Prix von HRT hand­ver­le­se­ne “Super Kla­pa”, ein Kon­glo­me­rat der bes­ten Klap­pen­gän­ger Kla­pis­ten Män­ner­ge­sangs­ver­eins­sän­ger des gan­zen Land­strichs. Ihr har­mo­nie­star­ker Chor­ge­sang und der extrem alt­mo­di­sche Song ent­füh­ren einen dann auch gedank­lich in ein Stra­ßen­ca­fé am Markt­platz eines pit­to­res­ken kroa­ti­schen Tou­ris­tenört­chens, wo man sich in ent­spann­ter Stim­mung schon mal von etwas herr­lich kit­schi­ger bal­ka­ne­si­scher Volks­mu­sik unter­hal­ten lässt, die man zu Hau­se nicht mal mit spit­zen Fin­gern anfas­sen wür­de. Nun hat Kroa­ti­en beim Grand Prix mit Fünf­zi­ger­jah­re-Musik schon gute Erfah­run­gen gemacht. Und im dies­jäh­ri­gen Wett­be­werbs­um­feld zählt das über­ra­schend zu den bes­se­ren Bei­trä­gen. Hin­sicht­lich der Posi­tio­nie­rung des Euro­vi­si­on Song Con­test als Wett­be­werk aktu­el­ler Pop­mu­sik ent­fal­tet es aber natür­lich die sel­be Wir­kung, als wenn wir Ste­fa­nie Hertl ent­sen­den würden…


Eine ech­te Mise­re: der erb­lich beding­te Haarausfall

Wie immer die Fra­ge: schafft es Kroa­ti­en damit ins Finale?

  • Auf jeden Fall. Allei­ne schon, weil es auf­fällt. (65%, 87 Votes)
  • Auf kei­nen Fall. Wer soll denn für so was anru­fen? (28%, 37 Votes)
  • Das wer­den die Jurys schon zu ver­hin­dern wis­sen. (7%, 10 Votes)

Total Voters: 134

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4 Comments

  • Ist zwar abso­lut nicht mein Geschmack, aber ich fin­de es kon­se­quent und auch mutig, einen der­ar­ti­gen Bei­trag aus­zu­wäh­len. Gut sin­gen kön­nen sie ein­deu­tig. Und wer weiß, ich kann mir gut vor­stel­len, dass sich da durch­aus eine nicht klei­ne Grup­pe von Anru­fern fin­det, die der­ar­ti­ges unterstützen.

  • Das ist doch gar nicht mal so schlecht.! Ich habe was viel schnar­chi­ge­res erwar­tet. Das wäre auf jeden Fall eine will­kom­me­ne Berei­che­rung die­ses ESC ‑Jahr­gangs und end­lich mal eine Abwechs­lung von die­sem gan­zen elek­tro­ni­schen Kirmesdisco-Gestampfe.

  • Ich bin sehr posi­tiv über­rascht, habe wie die Vor­red­ner schlim­mes befürch­tet… aber der Song geht ganz gut ins Ohr, die Stim­men der Jungs wer­den wohl die bes­ten 2013 sein. Wenn die den Auf­tritt n Büschn net­ter gestal­ten (was sie sicher machen wer­den, war ja nur ne PK), dann sehe ich Kroa­ti­en nach lan­ger zeit wie­der im Fina­le. Ver­dient wäre es allemal.

  • Nach­dem ich es ein paar Mal gehört habe, muss ich auch sagen: Gefällt mir. Das hängt aber weni­ger mit der Qua­li­tät des Songs zusam­men als mit der mit­tel­mä­ßi­gen, main­strea­mi­gen Kon­kur­renz die­ses Jahr, dem Kroa­ti­en einen wohl­tu­en­den Kon­tra­punkt ent­ge­gen­setzt. Und was die Bal­la­den­schwem­me angeht: Ich den­ke, vie­le der Bal­la­den wür­den wir bes­ser bewer­ten, wenn es in die­sem Jahr nur nicht so vie­le davon geben würde.

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