Neues von der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest 2014: insgesamt acht Acts mit sechzehn Liedern sollen am 13. März 2014 in der Kölner Lanxess-Arena gegeneinander antreten, so erklärt der NDR heute. Mit Namen hält sich der Sender weiterhin vornehm zurück, die durch diverse Internetgerüchte der letzten Tage geweckten hohen Erwartungen dämpft Unterhaltungschef Thomas Schreiber auf hanseatische Art mit einem “Das Teilnehmerfeld verspricht, sehr spannend zu werden,” was ungute Erinnerungen an die Vorentscheidung von 2005 und die vom damaligen Eurovisionsverantwortlichen Jürgen Meier-Beer im Vorfeld annoncierte “interessante Mischung” weckt (die dann aus Gracia Baur, massenweise B‑Ware und zwei von Siegel betreuten Castingsternchen bestand). Ihre Hoffnungen setzen die Hamburger lieber in den Nachwuchs: ab Montag 15 Uhr können sich selbsternannte Talente, ob Solokünstler oder Bands, mit einem Youtube-Video auf der Internetplattform Unser Song für Dänemark bewerben, entweder mit einer eigenen Komposition oder einem neu interpretierten Lieblingslied.
Wir stammen vom selben Stern: Adel gibt dem Nachwuchs eine Chance
Die “besten” Bewerber lädt der NDR am 27.02.2014 zu einem Clubkonzert in die Hamburger Disco Edelfettwerk ein, welches live auf N3 übertragen wird (für Zuschauer außerhalb des Sendegebiets gibt es ein Livestreaming auf eurovision.de und eurovision.tv). Per Televoting vergeben die Zuschauer dann eine Wildcard. Hat das so gewählte Nachwuchstalent keinen eigenen Song am Start, sucht ihm der NDR in Zusammenarbeit mit den Plattenfirmen eine geeignete Komposition. Die Betreuung des Nachwuchswettbewerbs übernimmt Adel Tawil (ehemals Ich + Ich und aktuell mit dem ersten Soloalbum auf der Erfolgsschiene). Schreiber: “So wie beispielsweise für Max Mutzke (ESC 2004), Lena (ESC 2010 und 2011) und Roman Lob (ESC 2012) soll der Eurovision Song Contest auch weiterhin ein Sprungbrett für junge Talente bleiben. Deshalb bin ich Adel Tawil sehr dankbar für seine Unterstützung unserer YouTube-Aktion. Parallel arbeiten einige der erfolgreichsten und vielversprechendsten deutschen Künstler an ihren Songs für unsere Show”.
Wird auch er sich bewerben? Mave O’Rick darf bei keinem Talentwettbewerb fehlen
Wer damit gemeint ist, erfahren wir Mitte Dezember. Dann will der NDR endlich mit Namen herausrücken. Und mal abgesehen von der Frage, wen uns die Hamburger dann tatsächlich auftischen werden, klingt das Konzept durchaus spannend: die nun gewählte Form der Nachwuchsförderung, bei der lediglich die Youtube-Clips und der Liveauftritt im Edelfettwerk zur Beurteilung herhalten müssen und nicht, wie bei den Raabschen SSDSGPS- und Unser Star für Oslo-Castingshows, über acht abendfüllende Sendungen hinweg eine intensive Bindung der Zuschauer an die sympathischste Persönlichkeit aufgebaut wird, schafft ein wenig Chancengleichheit mit den etablierten Künstlern. Die setzen sich so einem deutlich weniger starken Risiko aus, von einem absoluten Nobody völlig marginalisiert zu werden, wie das 2004 der Fall war. Außerdem wird die Teilnahme von Bands am Nachwuchswettbewerb möglich. Neu und gut auch die Idee, dass jeder Vorentscheidungsteilnehmer zwei Lieder vortragen muss: das lenkt den Fokus stärker auf die Songs als auf den Bekanntheitsgrad des Künstlers. Ein, wie mir scheint, innovatives und vielversprechendes Konzept. Jetzt muss der NDR nur noch die Jury streichen und ich bin richtig glücklich!
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- Das mit den zwei Songs pro Künstler ist super, das erhöht die Auswahl. (13%, 11 Votes)
- Ist mir alles egal, ich will Helene Fischer. (13%, 11 Votes)
- Was interessiert mich der Nachwuchs? Ich will endlich Namen! (10%, 8 Votes)
- Das mit den zwei Songs pro Künstler ist albern, das verwirrt nur. (1%, 1 Votes)
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