USFD, Ukrai­ne: der frü­he Vogel fängt den Wurm

Wäh­rend die ukrai­ni­sche Euro­vi­si­ons­sie­ge­rin von 2004, Rus­la­na, wie bereits wäh­rend der Oran­ge­nen Revo­lu­ti­on im dar­auf­fol­gen­den Win­ter, auch der­zeit wie­der Tag und Nacht in Eises­käl­te auf dem Platz der Unab­hän­gig­keit in der Haupt­stadt steht und die erneu­ten Pro­tes­te gegen den pro­rus­si­schen Prä­si­den­ten Janu­ko­witsch anfeu­ert, schau­en Grand-Prix-Fans aus einem ande­ren Grund gen Kiew: die­sen Sams­tag steigt dort die natio­na­le Vor­ent­schei­dung des tra­di­tio­nell gut abschnei­den­den Lan­des. Und zwar zu einer unsag­bar unchrist­li­chen Zeit, näm­lich um 11:15 Uhr vor­mit­tags! Zwan­zig Acts kon­kur­rie­ren um die Fahr­kar­te nach Kopen­ha­gen, dar­un­ter die Zweit­plat­zier­te des Juni­or-ESC von 2008, Vik­to­ria Petrik (‘Matro­sy’), die es, kaum 16 gewor­den, nun mit Love is Lord bei den Erwach­se­nen ver­su­chen will.


Mein Lieb­lings­bei­trag: ‘Tick-Tock’ von Maria Yarem­chuck

Ganz gute Chan­cen kann sich auch das Frau­en­duo NeAn­ge­ly aus­rech­nen, auch wenn des­sen Name in euro­vi­sio­nä­ren Zusam­men­hän­gen unglück­li­che Erin­ne­run­gen an die deut­schen Ver­tre­te­rin­nen von 2008, die No Angels, wach­ruft. Ein schwe­di­sches Autoren­team rund um den Army-of-Lovers- und BWO-Mas­ter­mind Alex­an­der Bard schrieb ihren Dance­kra­cher ‘Cou­ra­ge­ous’. Und nicht erschre­cken: auch wenn die leicht her­be Optik und die tie­fen Stim­men es nahe­le­gen: bei den bei­den Nicht-Engeln han­delt es sich kei­nes­wegs um Tran­sen, son­dern ech­te Frau­en! Dass die Ukrai­ne ihren Vor­ent­scheid zu nacht­schla­fen­der Stun­de abhält, begrün­det sich übri­gens nicht mit einem Aus­weich­ma­nö­ver zum am glei­chen Abend statt­fin­den­den Fina­le der Türk­vi­y­zon (an dem das Land eben­falls teil­nimmt): schon letz­tes Jahr sen­de­te man zur Mit­tags­stun­de. Ver­rück­tes Volk!


Cou­ra­gier­te Schwup­pen­dis­co: NeAngely

Und zu guter Letzt gibt es noch einen ers­ten Song­schnip­sel vom deut­schen Vor­ent­scheid Unser Song für Däne­mark: ‘Weil Du da bist’ heißt das Stück und ist, wie sich an der wei­ner­lich hohen Stim­me unschwer erken­nen lässt, die Vor­ab­sin­gle aus dem zwei­ten Album des Ber­li­ner Künst­lers und USFD-Aspi­ran­ten Das Gezeich­ne­te Ich. Es soll­te also mit dem Teu­fel zuge­hen, wenn es sich nicht um einen sei­ner bei­den Bei­trä­ge han­delt. Hier ist er:

6 Comments

  • Eigent­lich wür­de mir ja auch mal ein männ­li­cher Sän­ger aus der Ukrai­ne gefal­len – aber wahr­schein­lich gibt es so wenig ukrai­ni­sche Sän­ger wie es geor­gi­sche Frau­en gibt, die nicht Sopho hei­ßen. Tick-Tock ist aller­dings sehr gut und auch mein ers­ter Vor­ent­scheid-Favo­rit. Aller­dings befürch­te ich ja fast, dass wir in Kopen­ha­gen Cou­pho­rious wie­der­hö­ren werden. 🙁

  • Und noch was ist mir auf­ge­fal­len, als ich beim JESC in Kiew war: Die Frau­en sehen alle gut, die Män­ner weni­ger gut aus. Viel­leicht ist das auch der Grund für die Frau­en­dich­te bei den ukrai­ni­schen Teilnehmern.

  • Die Ukrai­ner haben es zwei­mal mit Män­nern pro­biert, 2003 und 2005, und sind bei­de Male auf die Nase geflo­gen (2007 las­se ich jetzt mal außen vor). Ich weiß nicht, ob es einen ande­ren regel­mä­ßi­gen Teil­neh­mer gibt, bei dem die Her­ren sta­tis­tisch so viel schlech­ter daste­hen als die Damen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert