Wie die EBU heute bekannt gab, sollen ab 2014 schärfere Regeln in Bezug auf Manipulationsversuche an der Abstimmung zum Eurovision Song Contest gelten. Letztes Jahr stellte das von der EBU beauftragte deutsche Unternehmen Digame mehrere Versuche von Powervoting fest, die jedoch nicht in das Endergebnis mit einflossen, da man die verdächtigen Stimmen vorher aussortierte. Mehrere Finger zeigten insbesondere auf den aserbaidschanischen Sender Ictimei TV. Eine daraufhin eingeleitete offizielle EBU-Untersuchung hätte, so der NDR, zwar “den Verdacht erhärtet, dass Versuche der Manipulation unternommen wurden,” eine direkte Beteiligung konnte man Ictimei jedoch nicht nachweisen. Daher bleib der Versuch ohne Folgen.
Können diese Augen lügen?
Künftig soll es eine Art beweislastfreies Strafverfahren geben: “Sollten vor, während oder nach dem Contest Zweifel an der Richtigkeit von Abstimmungsergebnissen aufkommen, will die Reference Group künftig automatisch Strafen verhängen bis hin zum Ausschluss des entsprechenden Senders für maximal drei Jahre.” Hierbei berufe man sich auf die FIFA, die Vereine sperren kann, wenn deren Fans im Stadion randalieren: “Genau wie Fußballvereine für das Fehlverhalten ihrer Fans gerade stehen, müssten auch die teilnehmenden Sender Verantwortung übernehmen,” zitiert der NDR den Vorsitzenden der EBU-Lenkungsgruppe für den Song Contest, Frank Dieter Freiling vom ZDF. Mit anderen Worten: sollten aserbaidschanische Grand-Prix-Hooligans wieder versuchen, ihren Beitrag durch massenhaftes Powervoting in der Tabelle nach oben zu mogeln, kann das Land gesperrt werden, auch wenn man dem Sender nicht beweisen kann, dass er seine Finger drin hatte.
Auch die größten Nörgler sollen wieder an die EBU glauben
Mit der Maßnahme wolle man die Glaubwürdigkeit der Abstimmungsergebnisse und damit den Wettbewerb an sich stärken, so die EBU. Nun würde ich ja, hieße ich Aliyew, im Mai mehrere Hundertschaften mit Handys bewaffneter Schergen nach Deutschland schicken, um sie von dort aus im Rudel für den deutschen Beitrag anrufen zu lassen, um zu sehen, ob die angekündigte beweisunabhängige Härte tatsächlich gleichermaßen für alle Länder gilt oder nur für einige ausgewählte. Aber womöglich reicht ja auch schon die Ankündigung schärferer Sanktionen, um die Manipulationsversuche erfolgreich einzudämmen.
Kapier ich nicht!
Wenn Power-Voting festgestellt wurde, wird der Fall überprüft und das entsprechende Land erhält eine Strafe.