Irland: Schwes­ter Schwes­ter, für mich bist Du die Sahnetorte

Schon seit vie­len Jah­ren stellt das iri­sche Fern­se­hen RTÉ den fünf Teil­neh­mern sei­ner natio­na­len Vor­ent­schei­dung soge­nann­te Men­to­ren zur Sei­te, bekann­te Per­so­nen oder Musik­pro­du­zen­ten, die als Für­spre­cher und Begleit­per­so­nen ihrer Schütz­lin­ge auf­tre­ten, ähn­lich den Pro­mi-Paten bei deut­schen Vor­ent­schei­dun­gen der spä­ten Acht­zi­ger und frü­hen Neun­zi­ger (unver­ges­sen Siw “Musik: Ralph Sie­ger” Malmkvist anno 1985). So bei­spiels­wei­se Vale­rie Roe, eins­ti­ge Miss Uni­ver­se Irland und zeit­wei­se Mit­glied der bri­ti­schen Sieb­zi­ger­jah­re-Dis­co-For­ma­ti­on The Doo­leys. Sie muss­te nicht lan­ge nach ihrem Pro­te­gé suchen: es ist ihre Schwes­ter Patri­cia Roe, die bereits 1992 und 1993 an der iri­schen Vor­ent­schei­dung teil­nahm. Auf die Grand-Prix-Büh­ne schaff­te sie es im Jahr dar­auf – als Chor­sän­ge­rin des mal­te­si­schen Duos Chris & Moira. Zum ESC-Auf­tritt als Solo­sän­ge­rin dürf­te es trotz fami­liä­rer Unter­stüt­zung indes auch 2014 nicht rei­chen: zu ein­schlä­fernd ihre Bal­la­de ‘Don’t hold on’.


Teil einer gro­ßen musi­ka­li­schen Fami­lie: Patri­cia Roe

Aller­dings fin­det sich im Lin­e­up des Euro­song kein ein­zi­ger Titel, der die Fahr­kar­te nach Kopen­ha­gen ver­dient: schwa­che Titel, soweit das Auge reicht. Was die Inter­pre­ten angeht, dür­fen auch auf der Grü­nen Insel die Cas­ting­stars natür­lich nicht feh­len: über eine Ver­gan­gen­heit als Teil­neh­mer bei X‑Factor oder The Voice ver­fü­gen Eog­han Quigg (klingt wie ein poly­ne­si­scher Long­drink!), Andrew Mann (Zwei­ter beim iri­schen Vor­ent­scheid 2012) und Lau­ra O’N­eill.  Vom letzt­jäh­ri­gen Euro­song hin­ge­gen ken­nen wir, so wir die Erin­ne­rung nicht ver­drän­gen konn­ten, Kasey Smith, die dort das dis­co­tas­ti­sche ‘Kiss me’ zer­sang. Mal schau­en, ob ihr dies auch in die­sem Jahr mit dem unter ande­rem vom schwe­di­schen Seri­en­tä­ter Jonas Glad­ni­koff geschrie­be­nen, stark ver­wäs­ser­ten ‘Only Teardrops’-Abklatsch ‘Heart­beat’ gelingt, für wel­chen sie mit der Kel­ten­ka­pel­le Can-linn koope­riert. Mit­au­torin die­ses Titels ist neben G:koff die Sän­ge­rin Hazel Kanes­wa­ran, die auch als Men­to­rin fun­giert. Sie ent­scheid bereits als Juro­rin der Cas­ting­show ‘You’­re a Star’ von 2003 bis 2005 mit über den iri­schen Eurovisionsvertreter.


Wenigs­tens ohne Flö­te: die iri­sche Emmelie-de-Forest-Hommage

Deut­lich unter­halt­sa­mer als die schwa­che Aus­wahl auf der Grü­nen Insel ist ein aktu­el­les Gerücht aus Bel­gi­en: dort tritt am Sonn­tag in der zwei­ten Vor­run­de des dor­ti­gen Euro­song eine vier­köp­fi­ge Band namens Day One an. Ihre Beson­der­heit: sie tra­gen Mas­ken, die sie nach Eigen­aus­kunft bis zu ihrem Sieg in Kopen­ha­gen nicht abset­zen wol­len. Wer jetzt an Lor­di (FI 2006) denkt, liegt dane­ben: Day One machen nicht in Metal, son­dern in Drum’n’Bass. Angeb­lich han­de­le es sich um zumin­dest im flä­mi­schen Teil Bel­gi­ens bereits bekann­te und eta­blier­te Künst­ler, die bewusst ihr Gesicht nicht zei­gen wol­len, um eine neu­tra­le Beur­tei­lung zu erfah­ren (oder aber, so mei­ne Ver­mu­tung, sich der Schan­de einer Nie­der­la­ge nicht stel­len zu müs­sen). Nun spe­ku­liert die Pres­se natür­lich bereits flei­ßig, und neben vier Mode­ra­to­ren des bel­gi­schen Kin­der­sen­ders Ket­net fiel auch bereits ein auch bei uns bekann­ter Name: Kate Ryan! Die 2006 im Semi­fi­na­le zum anhal­ten­den Ent­set­zen vie­ler Fan­boys, jedoch zur Freu­de von Men­schen mit Ohren Aus­ge­schie­de­ne kom­men­tier­te das von der Zei­tung Het Laats­te Nieuws ver­brei­te­te Gerücht bis­lang nicht. Ich hof­fe, es stellt sich als unwahr her­aus. Day One ver­su­chen sich am Sonn­tag näm­lich an Lenas ‘Satel­li­te’ (DE 2010), und wenn das Kät­chen die­sen Song mas­sa­kriert, wer­de ich sauer!


Je can’t sing and I can’t con­ce­al it: Cake Ryan

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