“Wir freuen uns, die Besucher in einer der nachhaltigsten Städte weltweit begrüßen zu können,” zitiert eurovision.de Frank Jensen, den Oberbürgermeister der “Umwelthauptstadt 2014”, Kopenhagen, wo im Mai der Eurovision Song Contest stattfindet. Und zwar bekanntlich auf Refshaleøen, einer bislang hauptsächlich industriell genutzten Insel im Hafenbereich der dänischen Hauptstadt, schräg gegenüber der Kleinen Meerjungfrau. Was die Öko-Metropole vor logistische Herausforderungen hinsichtlich des reibungslosen Transports der rund zehntausend Besucher zu den B&W Hallerne, den unter Hochdruck umgebauten ehemaligen Fabrikationshallen einer Werft, in welchen der europäische Gesangswettbewerb ausgetragen wird, stellt. So lässt selbst die offizielle Tourismusseite der Stadt, visitcopenhagen.com, unterschwellig durchblicken, dass mit einem Verkehrschaos zu rechnen ist und legt den anreisenden Fans dringend ans Herz: “Kommen Sie früh! Am besten einige Stunden vor Beginn der Show”. Ewig dumm vor der Halle herumstehen muss dennoch niemand: zur Fanbelustigung (und zum Abschöpfen eventuell noch vorhandener Bargeldbestände) soll vor den B&W Hallerne eine eigene kleine Festmeile mit Eurovisionsmusik und Bierständen entstehen.
So schnell und unterhaltsam wie hier wird’s wohl nicht gehen
Zwei Linien bedienen das während des Song Contests offiziell in “Eurovision Island” umgetaufte Refshaleøen: zum einen die Hafenfähre 991, die am Nyhavn in der Nähe des Schloss Charlottenborg ablegt und die den Großteil des Ansturms bewältigen soll. Dazu wolle man die üblichen vier Wasserbusse, die sonst nachts nicht fahren, um weitere sechs Fähren aufstocken. Dennoch könnte es hier voll werden, denn all zu viele Personen passen auf so ein einzelnes Schiffchen nicht drauf. Die (vermutlich nicht weniger überlaufene) Alternative: die eigens für das Event verlängerte Buslinie 9A, die den Hauptbahnhof sowie die zur Veranstaltungshalle nächstgelegene Metrostation Christianshavn mit der Insel verbindet und für diesen Linienweg (mit Stopps an allen regulären Haltestellen, denn einen Shuttle wird es nicht geben) laut visitcopenhagen.com schätzungsweise 25 Minuten braucht (Fähre: 10 Minuten). Detaillierte Infos und Vorverkaufstickets bietet der Kopenhagener Verkehrsverbund auf einen eigenen Internetseite.
Die Alternative: Fahr Rad!
Vorsichtshalber hebt die Stadt denn auch die sonst auf der Insel geltende Zufahrtssperre für Taxen auf. Wem das zu teuer, ein Fußmarsch aber zu lang ist (von der Metrostation Christianshavn bis zur Halle sind es vier Kilometer), für den bietet sich noch das Fahrrad als Alternative – in der dänischen Metropole ohnehin das beliebteste Verkehrsmittel. Für die Grand-Prix-Fans habe die Stadt eigens die Radwege Richtung Refshaleøen ausgebaut, wie visitcopenhagen.com verkündet. Außerdem gibt es schicke Elektro-Cityräder mit GPS und eingebautem Info-Tablet zum Ausleihen – auch hervorragend geeignet für die wenigen Fans, die nicht nur im Pressezentrum und in der Halle sitzen, sondern den Contest noch mit ein wenig Sightseeing verbinden wollen…
Coole Idee mit den Elektorädern. Werds vielleicht mal ausprobieren!