Nun hat es ein Eurovisionsschwergewicht getroffen: während allem Anschein nach Serbien und möglicherweise auch Kroatien 2015 zum Grand Prix zurückkehren wollen, sagte das ukrainische Fernsehen NTU heute die Teilnahme am Contest in Wien ab, wie esctoday berichtet. Wie escKAZ ergänzt, nennt der in seiner Eurovisionsbilanz bislang äußerst erfolgreiche Sender finanzielle Gründe: “Die Teilnahme am Eurovision Song Contest ist eine Frage des Prestiges. Wir möchten nichts Schlechtes abliefern. Um es gut zu machen, fehlt uns aber einfach das Geld,” so der NTU-Chef Zurab Alasaniya. Zudem stehe derzeit die Umwandlung des Staatsfernsehens in eine formell unabhängige Anstalt öffentlichen Rechts an. 2016 wolle man aber wieder dabei sein. Nun hat man in dem Land derzeit sicherlich ganz andere Sorgen als die Grand-Prix-Teilnahme, dennoch ist die Absage gerade im Hinblick auf die führende Position der Ukraine im Fach des von mir sehr geliebten, spektakulär inszenierten Uptempo-Beitrags bitterlich schade!
Talk to the Hat: Tina Karol zeigt uns ihre großen… Lungen
Das Geld für die JESC-Teilnahme und einen dafür groß angelegten Vorentscheid im schönen Bukovel hatte man dann doch.
Trotzdem ein großer Verlust für den ESC, aber so hat ein weiterer Underdog die Chance aufs Finale in Wien.
Tja. Die Umfrage hat mir gezeigt, dass die Ukraine bislang ganze zwei Songs zum ESC geschickt hat, die ich mir freiwillig anhören würde. Insofern kein so großer Verlust wie beispielsweise die Türkei. Trotzdem schade drum.
Welche zwei sind das denn?
Die zwei, die im Moment auch die Abstimmung anführen – “Wild Dances” und “Dancing Lasha Tumbai”. Die anderen reichen von “urgh, nein danke” (“Razom nas bahato”, “Sweet People”) über “gehört und vergessen” (“Show Me Your Love”, “Be My Guest”, “Hasta la Vista”, “Be My Valentine!”, “Gravity”) bis hin zu “was finden eigentlich alle an dem Teil?” (“Angel”, “Tick Tock” und – auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen – “Shady Lady”).
Tja, da kommen wir leider dieses Jahr nicht in den Genuss einer weiteren Folge aus der Serie “wie man aus Scheiße Gold macht”. Die Ukraine hat es wie kein anderes Land raus, aus dünnen Liedchen optisch alles rauszuholen – die oben gezeigte Tina Karol war das bislang krasseste Beispiel. Meistens grotesk überbewertet, wenns dann doch mal richtig gut war, unterbewertet, und nun nicht dabei. Nun ja. Ich bedaure es immer, wenn ein Land nicht kommt, aber es gab in der Vergangenheit Absagen, die mich weitaus mehr getroffen haben…
Laut Oikotimes (also bitte mit Vorsicht genießen) ist die Sache noch nicht ganz raus – offenbar hat der Mensch, der hinter “Angel” steckte, angeboten, NTU die Chose zu finanzieren. Ich glaube nicht, dass das noch was wird, aber mal sehen.
Da das nicht nur Oikotimes berichtet (sondern auch Wiwibloggs, Eurovisionireland.net usw.) glaube ich dass das doch noch was werden könnte.