Ob Alexander Rybak (NO 2009) damit die Eurovisionsrückkehr schafft? Heute ging in Minsk die erste Hälfte des öffentlichen Vorsingens für die weißrussische Vorentscheidung über die Bühne. Dabei auch die vom norwegischen Grand-Prix-Sieger mit belarussischen Wurzeln gecastete Girlgroup Milki (das Way musste wohl aus Gründen des Markenschutzrechts entfallen) mit dem von unserem in Malta bereits ausgeschiedenen Geigentroll geschriebenen Titel ‘Accent’, einer etwas notdürftig zusammengezimmert klingenden, zweisprachigen Turbofolknummer, von fünf leicht überfordert wirkenden Mädels in farblosen Trachten tapsig vorgetanzt. Ein bisschen so eine Kreuzung aus Neiokõsõ (EE 2004) und den Buranovskiye Babushki (RU 2012): da braucht es noch hartes Feilen an Song und Act, um das eurovisionstauglich zu machen, Alex!
Milki: gut, es war noch früh am Morgen, aber ein bisschen mehr Pep braucht das schon!
Den Vogel schossen aber ohnehin die bereits gestern erwähnten Sweet Brain mit ihrem unfasslichen Discotrashknüller ab, die als Zombies verkleidet auftraten. Zwar wirkte die Show im hellerleuchteten Studio, abgefilmt von nur einen statischen Kamera, ein wenig fad, aber daran ließe sich ja noch arbeiten. Nur schade, dass Diktator Lukaschenko gegen einen als Aufruf zur Republikflucht mißverstehbaren Titel wie ‘Run away’ sicher sein Veto einlegen wird, denn das müsste zwingend nach Wien! Dort vertreten sein werden auf jeden Fall die Hellenen: die EBU nahm heute NERIT, den Nachfolgesender des von der griechischen Regierung im Sommer 2013 unter großem Protest zwangsgeschlossenen öffentlich-rechtlichen Rundfunks ERT, in ihre Reihen auf. Zwar stand NERIT bereits 2014 hinter dem Beitrag ‘Rise up’ von Freaky Fortune + RiskyKidd, da jedoch mit einmaliger Ausnahmegenehmigung. Für 2015 hatte die EBU angekündigt, dass die Griechen nur mitmachen dürfen, wenn ihr Sender bis dahin die Aufnahmekriterien erfüllt, was nun wohl der Fall war.
Sweet Brain: Luki, warum hast Du so große Augen? – Damit ich Dich besser überwachen kann!
Unterdessen verkündete das estnische Fernsehen ERR heute die 20 Kandidat/innen für die beiden Semifinale der Eesti Laul am 7. und 14. Februar 2015, darunter alte Bekannte wie Robin Jukenthal (von Malcolm Lincoln, EE 2010) und Liis Lemsalu (Eesti Laul 2012 und 2013), aber auch Luisa Värk, Sängerin und Lebenspartnerin des estnischen Ministerpräsidenten. Den von Sanna Nielsen (SE 2014) mit der Sprachschöpfung ‘Undo’ begonnenen Trend zum negierenden Wortvorsatz führen die Elephants from Neptune mit ‘Unriddle me’ fort: musikalisch (Punkrock) nicht unbedingt das, was man vom Eurovision Song Contest gewohnt ist, dafür wartet die Band mit einem ziemlich lustigen Video auf, das mir das brutale Gitarrengegnatze beinahe schon sympathisch erscheinen lässt. Mal schauen, wie das live rüberkommt.
Schein, kleine Taschenlampe: die Elefanten des Neptun
Die “Sweet Brain“s (besser gesagt: die beiden Jungs) tragen zwei Zombiemasken, die doch stark an die von Plants vs. Zombies erinnern! Kennt jemand das Spiel?!! 😀