Sie gewann gestern beim dänischen Vorentscheid Melodi Grand Prix das Televoting: Anne Gadegaard mit dem hübschen, wenn auch arg belanglosen Folk-Pop-Schlager ‘Suitcase’. Das Ticket nach Wien bekam sie dennoch nicht, denn die gleichberechtigt mit abstimmenden fünf regionalen Jurys gaben der entsetzlichen Schülerband Anti Social Media den Vorzug – mit einem so starken Punktevorsprung, dass Anne im Gesamtranking mit ein paar Zählern Differenz als Zweite abschloss. Nicht zu ihrer Freude: “Ich bin enttäuscht, dass ich nicht gewonnen habe. Vor allem, wenn man weiß, dass das Publikum mich lieber wollte,” zitiert sie die Eurovisionsseite ESC United. Das Wissen, dass sie die Siegerin wäre, gäbe es die Punkteschacherer nicht, erbost sie aufrichtig: “Im Moment denke ich, dass die Jury zum Himmel stinkt”! Sie ergänzte, dass die Niederlage für sie einfacher wegzustecken gewesen wäre, hätte sie als Zweite im Televoting abgeschnitten und als Erste bei den Profi-Bewertern. Natürlich gönne sie den “super süßen” (da muss ich nun doch an ihrem Geschmack zweifeln) Jungs von Anti Social Media dennoch den Erfolg. Ich übrigens nicht – aber ich finde es äußerst erfrischend, eine Juryschelte auch mal aus dem Mund einer Betroffenen zu hören. Und vorbildlich: vielleicht mucken künftig ja noch weitere Willkür-Opfer wie Anne auf!
Muss die Koffer für Wien wieder auspacken: Anne Gadegaard (DK)