Wie der australische Sender SBS morgen früh (Ortszeit) bzw. heute gegen Mitternacht (MEZ) bekannt gab, wird Guy Sebastian die Aussies bei ihrer ersten (und einzigen?) Eurovisionsteilnahme in Wien vertreten. Der in Malaysia geborene und im Alter von sechs mit seinen Eltern nach Australien ausgewanderte Sänger erlangte 2003 Bekanntheit durch seinen Sieg bei der ersten Staffel von Australian Idol. Im Gegensatz zu den meisten Castingshowsternchen konnte er eine langanhaltende Karriere daran anknüpfen: bis dato veröffentlichte Guy Sebastian acht Alben, die Down Under allesamt Platinstatus erreichten. 2012 konnte er mit der Single ‘Battle Scars’ gar die US-Charts knacken. Seine vorletzte Auskoppelung ‘Mama ain’t proud’ wurde, wie Guy selbst in der Vorstellungsshow erzählte, auch in Deutschland veröffentlicht und habe hierzulande einiges an Airplay erhalten (keine Ahnung, ob das stimmt: auf ESC Radio hab ich’s noch nicht gehört, und andere Sender kommen mir natürlich nicht in den Empfänger), weswegen er mit ein paar Pünktchen von uns rechne. Sebastians Song für Wien steht noch nicht fest, wird aber von seinem aktuellen Album stammen.
https://vimeo.com/110700108
Den Jungen hat die Mama aber gut hinbekommen: Guy Sebastian
Wie der nett unterarmtätowierte Guy, der auch selbst Songs schreibt, erzählte, wolle er bei der Eurovision eine “große Show” präsentieren und insbesondere die Möglichkeiten der massiven LED-Wände nutzen. Er sang am Ende der knapp einstündigen Sendung eine Ballade (oh bitte nicht!), die er nach eigener Aussage gerne in Wien vorgestellt hätte, die aber aufgrund der Stichtagsregelung (Veröffentlichung vor dem 01.09.2014) ausschied (Glück gehabt!). Nun hoffe ich inständig auf etwas Schnelleres, denn das hat er auch im Repertoire. Die Australier blicken, so konnte man das Präsentation entnehmen, augenscheinlich in einer Mischung aus ungläubigem Staunen, dass sie tatsächlich (laut EBU “einmalig aus Anlass der 60-Jahr-Feier”) mitmachen dürfen, als auch aus Stolz und Begeisterung gen Wien. Und sind wohl felsenfest überzeugt, die Performance von Jessica Mauboy als Intervalact in Kopenhagen habe die Europäer letztlich überzeugt. Sorry, Mates: das hat Euch die EBU aus Höflichkeit erzählt. In Wahrheit nutzt sie Euch einfach, um den Druck auf zickige europäische Länder wie die Türkei zu erhöhen, wieder mitzumachen. Aber egal: herzlich willkommen! Und hi, Guy!
Wer würde zu dieser Einladung schon nein sagen?
R&B‑Gejaule mit Hip Hop-Elementen. Also das, was ich auf den Tod nicht ausstehen kann. Vielen Dank auch, Australien…
Ich bin auch nicht überzeugt. Vielleicht wird der australische Beitrag doch gut, aber jetzt in diesem Moment bin ich noch mehr der Meinung, dass das hoffentlich die einzige Teilnahme bleibt.