Dani­el Kaj­ma­ko­ski: “Mir gefällt es, sich das Unmög­li­che vorzustellen”

Daniel Kajmakoski (MK 2015)Er hat von allen 40 Teilnehmer/innen des dies­jäh­ri­gen Song Con­test die kür­zes­te Anrei­se und kann prak­tisch zu Fuß zur Wie­ner Stadt­hal­le gehen: der 31jährige Dani­el Kaj­ma­ko­ski ver­tritt zwar sein Geburts­land Maze­do­ni­en, lebt aber in Wien, seit er sie­ben ist. Für das im Juni erschei­nen­de Kom­pen­di­um #60jahresongcontest, einem gemein­sam mit dem öster­rei­chi­schen Autoren (‘Con­chi­ta Wurst- back­stage’) und Songcon­test-Con­su­lant Mario Lack­ner erstell­ten Jubel­buch zu 60 Jah­ren unse­rer liebs­ten TV-Show, stell­te ich ihm eini­ge Fra­gen, und trotz aktu­el­len Ter­min­stres­ses fand Dani­el die Zeit für sehr span­nen­de und lesens­wer­te, daher im Fol­gen­den unge­kürzt prä­sen­tier­te Ant­wor­ten. #60jahresongcontest wird neben einer umfas­sen­den Zeit­rei­se durch alle bis­he­ri­gen Jahr­gän­ge und Teil­neh­mer­län­der des Wett­be­werbs übri­gens noch wei­te­re Inter­views mit Euro­vi­si­ons­stars wie der fabel­haf­ten Anne Marie David (LU 1973, FR 1979), Nico­le (DE 1982), Roman Lob (DE 2012) und Lys Assia (CH 1956, 1957, 1958) ent­hal­ten.

Nun aber zu Dani­el, der uns ver­rät, war­um er in Wien sei­nen Bei­trag ‘Autumn Lea­ves’ auf Eng­lisch singt, wie er zu Con­chi­ta Wurst steht und was ihn mit ihr ver­bin­det, was er über die FYROM-Debat­te denkt, wie er mit dem Druck der Reprä­sen­ta­ti­on umgeht und war­um ihn das Wan­deln zwi­schen den Wel­ten zu einem freie­ren Men­schen gemacht hat. Viel Spaß!

aufrechtgehn.de: Dani­el, wie fühlt sich das an, zu wis­sen, man steht bei so einem rie­si­gen Event auf der Büh­ne, und das noch in sei­ner Heimatstadt?

Dani­el Kaj­ma­ko­ski: “Es ist ein groß­ar­ti­ges Gefühl, das sich nur sehr schwer in Wor­te fas­sen lässt! Wien ist seit mehr als 25 Jah­ren mein Zuhau­se, mei­ne Hei­mat, ein­fach die Stadt, die mein Herz gestoh­len hat und ein­fach nicht mehr her­ge­ben möch­te” (lacht). “Hier habe ich mich das ers­te Mal ver­liebt und genau über die­se Lie­be darf ich beim Songcon­test in der Wie­ner Stadt­hal­le sin­gen. Ich bin im vier­zehn­ten Wie­ner Gemein­de­be­zirk (Hüt­tel­dorf) auf­ge­wach­sen, an der Gren­ze zum fünf­zehn­ten Bezirk [ref]In die­sem Bezirk – in der öster­rei­chi­schen Haupt­stadt num­me­riert man, wie in Paris, die Stadt­tei­le ger­ne durch – steht auch die Wie­ner Stadt­hal­le, wo der Con­test stattfindet.[/ref] (Fünf­haus). Hier ken­ne ich jede Gas­se, hier habe ich mei­ne Jugend ver­bracht und hier lebe ich immer noch! Ich freue mich, dass ich auf irgend­ei­ne Art und Wei­se der Gast­ge­ber sein darf, denn mei­ne bei­den Hei­mat­län­der sind auf einem Fleck und ich kann mich so rich­tig zu Hau­se füh­len. Das ist ein tol­les Gefühl” (lacht)!

Mensch­lich und mutig”: Dani­el über Vor­jah­res­sie­ge­rin Conchita

Dass der Song Con­test in Wien statt­fin­det, ver­dan­ken wir Con­chi­ta Wurst, deren Auf­tritt ja teil­wei­se sehr umstrit­ten war. Wie stehst Du zu ihr? Wie emp­fan­dest Du ihren Sieg?

Ich habe mich wie ein klei­nes Kind gefreut, dass wir end­lich den Songcon­test nach Öster­reich gebracht haben. Ich war zwar zu die­sem Zeit­punkt lei­der nicht im Lan­de, aber ich habe natür­lich alles live mit­ver­folgt. Der Sieg war mei­ner Mei­nung nach abso­lut ver­dient. Con­chi­ta hat uns wirk­lich toll ver­tre­ten und Öster­reich auf eine wun­der­schö­ne, mensch­li­che und zugleich muti­ge Art und Wei­se reprä­sen­tiert! Ich freue mich rie­sig über Ihren Erfolg. Mich hat sie auf jeden Fall beein­druckt. Ich steh zu ihr und bin total stolz, dass sie ihr Ding durch­ge­zo­gen hat. Hut ab, Miss Con­chi­ta und Dau­men hoch!”

Gera­de in Öster­reich hat­te der Song Con­test vor dem Sieg von Con­chi­ta ja einen oft­mals eher zwei­fel­haf­ten Ruf. Wie ist das nach Dei­ner Erfah­rung in Maze­do­ni­en? Nimmt man dort den Wett­be­werb anders wahr als bei uns?

Ja, hier ist es abso­lut anders. Maze­do­ni­en ist ein klei­nes Land, in dem die Musik einen gro­ßen Stel­len­wert hat. Die Musik hat hier bei jedem Ein­woh­ner einen Platz im Her­zen, so auch der Songcon­test! Maze­do­ni­en war­tet jetzt bereits lan­ge auf einen inter­na­tio­na­len Erfolg und die Euro­vi­si­on ist sowas wie eine Ehren­sa­che für jeden Künst­ler, so auch für mich! Wir sind jedes Mal sehr ent­täuscht, wenn wir es nicht ins Fina­le schaf­fen. Dar­um las­tet auch ein Rie­sen­druck auf mir, aber ich lass mir den Spaß nicht neh­men, vor allem nicht in Wien” (lacht)! “Man kann ohne wei­te­res sagen, dass der Songcon­test in Maze­do­ni­en sowas wie das musi­ka­li­sche High­light des Jah­res ist! Das bes­te Ergeb­nis, das Maze­do­ni­en beim Songcon­test erzielt hat, ist der 12. Platz! Also, unter die Top 10 zu kom­men, wäre schon ein Rie­sen­schritt für uns! Top 5 wäre da schon ein his­to­ri­scher Erfolg!”

Kann Dani­el Ele­nas Hot­pants top­pen? (MK 2006, Platz 12)

Nun ver­trittst Du ja nicht Öster­reich, son­dern Maze­do­ni­en, wo Du gebo­ren wur­dest. Wie kam es dazu?

Ich bin ja nach mei­ner Zeit bei Star­ma­nia [ref]Mit der Teil­nah­me an der zwei­ten Staf­fel der Cas­ting­show des ORF, aus der unter ande­rem Chris­ti­na Stür­mer, Con­chi­ta Wurst und Nadi­ne Bei­ler her­vor­gin­gen, erlang­te Dani­el in Öster­reich Bekanntheit.[/ref] ein wenig unter­ge­taucht und in Öster­reich hat man mich dadurch ein biss­chen ver­ges­sen. Aber ich wür­de Öster­reich genau­so gern beim ESC ver­tre­ten und das mit dem­sel­ben Ehr­geiz, wie ich Maze­do­ni­en ver­tre­ten wer­de, schließ­lich zäh­le ich Öster­reich genau­so zu mei­ner Hei­mat wie Maze­do­ni­en. Nach mei­nem Sieg bei X Fac­tor Adria bekam ich eine Ein­la­dung, bei der Vor­ausschei­dung zum Songcon­test in Maze­do­ni­en mit­zu­ma­chen! Und ich wuss­te, soll­te ich gewin­nen, wür­de sich ein wei­te­rer Traum für mich erfül­len,  und das ist, Maze­do­ni­en beim ESC zu ver­tre­ten. Die­se Chan­ce konn­te ich mir nicht ent­ge­hen las­sen, vor allem nicht, wenn der Aus­tra­gungs­ort mein schö­nes Wien ist! Nun ja, ich gewann die Vor­ausschei­dung und nun kom­me ich nach zwei Jah­ren im Aus­land wie­der nach Hau­se und darf in der Stadt­hal­le vor qua­si hei­mi­schem Publi­kum mein Hei­mat­land repräsentieren.”

Dani­el im Fina­le der jugo­sla­wi­schen Aus­ga­be von X‑Factor, mit Žel­j­ko Jok­si­mo­vić in der Jury

Maze­do­ni­en hat beim Song Con­test eine recht wech­sel­vol­le Erfolgs­ge­schich­te. Den­noch macht das ver­hält­nis­mä­ßig klei­ne Land unver­dros­sen Jahr für Jahr mit, anders als bei­spiels­wei­se Ser­bi­en oder Bos­ni­en, die auch ger­ne schon mal aus­set­zen. Was denkst Du, wor­an liegt das?

Ich könn­te jetzt vie­le Din­ge auf­zäh­len, die even­tu­ell zum Miss­erfolg bei frü­he­ren maze­do­ni­schen ESC-Bei­trä­gen geführt haben könn­ten, aber letzt­end­lich geht es doch um das Mit­ein­an­der und vor allem um den Spaß­fak­tor. Ich bin der Mei­nung, dass es kei­ne Gewin­ner­for­mel für den ESC gibt. Was ich aber mit Sicher­heit sagen kann, ist, dass es sehr wich­tig ist, die­ses Pro­jekt sehr gut zu pla­nen und vor allem, aus­rei­chend dar­in zu investieren.”

Sehr rich­tig! Wie gehst Du mit dem immensen Druck um, Maze­do­ni­en ins Fina­le zu bringen?

Ich füh­le schon einen Rie­sen­druck, aber das macht mich nur noch stär­ker. Ich bin ein Kämp­fer­typ. Ich wer­de auf der Büh­ne Voll­gas geben und es total genie­ßen. Ich höre auch sehr oft, dass Maze­do­ni­en beim ESC nie­mals gewin­nen kann, aber ich habe die­se Denk­wei­se nicht! Auch wenn es unmög­lich scheint: mir gefällt es, sich das Unmög­li­che zumin­dest gedank­lich vor­zu­stel­len und zu visua­li­sie­ren. Ich habe einen Traum und dar­an möch­te ich fest­hal­ten: ich möch­te in Wien für mein Land mein Bes­tes geben. Aber ich muss dazu sagen, dass die­ses Jahr die Kon­kur­renz gewal­tig ist. Wir haben dies­mal sehr radio­taug­li­che Songs, die gleich ins Ohr gehen und die man sich leicht mer­ken kann! Ich bin über­rascht, dass wir die­ses Jahr nicht nur typi­sche ESC-Songs haben, son­dern poten­zi­el­le Hits. Ich glau­be, dass der dies­jäh­ri­ge ESC alles bis­her Dage­we­se­ne über­tref­fen wird und ich bin mir sicher, dass der ORF für uns ein Rie­sen­spek­ta­kel vor­be­rei­tet – kann‘s kaum erwarten!”

Du hast schon reich­lich Castingshow-Erfahrung gesam­melt. Fühlst Du Dich dadurch bes­ser vor­be­rei­tet auf den Wett­be­werb oder ist das eine kom­plett ande­re Num­mer? Wie waren Dei­ne Erfah­run­gen mit den bei­den Formaten?

Bei Star­ma­nia habe ich mei­ne ers­ten Schrit­te gemacht, ich war sehr uner­fah­ren und gera­de mal 18 Jah­re alt! Ich hat­te vor Star­ma­nia kei­ner­lei Büh­nen­er­fah­rung und wenn ich mir die Auf­nah­men heu­te anse­he, muss ich lachen und wei­nen zugleich” (lacht), “aber jeder fängt ganz klein an, so ist das nun mal! Star­ma­nia war eine super Zeit für mich, ich kam auch super an und wur­de Ach­ter. Das war für mich schon ein Rie­sen­er­folg! Dann nahm ich bei der Show X Fac­tor Adria teil, wel­che ich auch gewon­nen habe. Ja, ich glau­be, dass mir die­se Erfah­rung auf jeden Fall hel­fen wird. Aber ich bin über­zeugt, dass alle Künst­ler beim ESC rela­tiv erfah­ren sind. Wir haben es hier meis­tens mit ech­ten Pro­fis zu tun, die sicher­lich mehr als nur Cas­ting­shows als Erfah­rung auf­wei­sen kön­nen. Des­we­gen darf ich das auf gar kei­nen Fall unterschätzen.”

Auch mit Nina Badrić (HR 2012) arbei­tet Dani­el schon zusammen

Als in Maze­do­ni­en gebo­re­ner und in Öster­reich auf­ge­wach­se­ner Sän­ger, der in bei­den Län­dern künst­le­risch aktiv ist, bist Du ja ein ech­ter Wand­ler zwi­schen den Wel­ten. Was sind aus Dei­ner Erfah­rung die Gemein­sam­kei­ten, was die Unter­schie­de zwi­schen den bei­den Ländern?

Mir sind die Unter­schie­de bereits bei mei­ner Ein­rei­se nach Öster­reich auf­ge­fal­len. Ich wur­de als Sie­ben­jäh­ri­ger plötz­lich damit kon­fron­tiert, anders zu sein. Das war kein schö­nes Gefühl, denn ich habe es nicht ver­stan­den, war­um die Kin­der nicht mit mir reden woll­ten und mich gemie­den haben! Das hat mich sehr trau­rig gemacht, aber ich habe inner­halb eines Jah­res bereits ziem­lich gut deutsch gespro­chen, und von da an wur­de es immer leich­ter, mich zu inte­grie­ren, anzu­pas­sen und Freun­de zu fin­den! Mir sind die posi­ti­ven und nega­ti­ven Eigen­schaf­ten bei­der Kul­tu­ren gleich auf­ge­fal­len und ich habe ein­fach alles, was nega­tiv war, abge­lehnt und alles, was posi­tiv war, ange­nom­men. Ich woll­te dazu­ler­nen, aber ich woll­te mich auch selbst schät­zen, somit habe ich einen Grund­cha­rak­ter geformt, der eine Mischung aus bei­den Kul­tu­ren ist.”

Wo fühlst Du Dich mehr zu Hause?

Ich habe lan­ge nicht gewusst, wo ich mich mehr zu Hau­se füh­le, ich habe natür­lich mei­ne Hei­mat sehr ver­misst. Ich hat­te eine sehr schö­ne Kind­heit in Maze­do­ni­en, aber ich habe Öster­reich lie­ben gelernt! Lan­ge dach­te ich, ich hät­te kein Zuge­hö­rig­keits­ge­fühl, denn mit der Zeit wur­de mir Maze­do­ni­en fremd. Aber heu­te weiß ich, dass ich im Vor­teil bin, denn ich habe zwei Län­der, die ich als mei­ne Hei­mat bezeich­nen kann. Und das sind Öster­reich und Maze­do­ni­en. Und ich bin stolz auf das, was das Leben aus mir gemacht hat, denn ich habe begrif­fen, dass die­ser Pla­net mein zu Hau­se ist und das es das zu Hau­se von uns allen ist! Ich sehe mich als Lebe­we­sen des Pla­ne­ten Erde und das macht mich glück­lich und gibt mir ein Gefühl von Frei­heit, dass ich das so sehe.”

Free­dom of Life: Dani­el ist ein ech­ter Weltenbürger

Da Du in Wien auf­ge­wach­sen bist, wirst Du viel­leicht bemerkt haben, dass der Grand Prix hier­zu­lan­de beson­ders bei den Schwu­len beliebt ist: die Euro­vi­si­ons­fan­clubs bestehen zu einem gro­ßen Teil aus gleich­ge­schlecht­lich Lie­ben­den. Ist das in den exju­go­sla­wi­schen Län­dern anders und wor­an liegt das Dei­ner Mei­nung nach?

Ich beur­tei­le Men­schen nach ihren Taten und Hand­lun­gen, nicht nach ihrer sexu­el­len Ori­en­tie­rung. Ich habe lei­der nie lang genug in einem der exju­go­sla­wi­schen Staa­ten gelebt, damit ich zu die­ser Fra­ge ein State­ment geben kann, aber ich glau­be, dass die ESC-Fans am Bal­kan in jeder Kate­go­rie zu fin­den sind, von jung bis alt, denn der ESC ist hier­zu­lan­de sehr beliebt.”

Wo wir gera­de bei “exju­go­sla­wisch” sind: hast Du eine Mei­nung zu dem Namens­streit mit Grie­chen­land? Ärgert es Dich, dass Maze­do­ni­en beim Song Con­test immer mit dem umständ­li­chen “For­mer Yugo­sla­vi­an Rep­bu­lic of” ange­sagt wird?

Der Name Maze­do­ni­ens ist eine poli­ti­sche Ange­le­gen­heit und ich fin­de, dass es Sache der Poli­ti­ker ist, die­se zu lösen! Ich glau­be nicht, dass Poli­tik beim ESC einen Platz ver­dient hat. Hier geht es um das Zusam­men­kom­men ver­schie­de­ner Län­der und Kul­tu­ren, basie­rend auf Musik. Das ist doch etwas Wun­der­schö­nes, also war­um über Poli­tik reden? Das Mot­to beim dies­jäh­ri­gen ESC lau­tet doch “Buil­ding Bridges”, also war­um Brü­cken spren­gen? Das maze­do­ni­sche Volk ist seit Jahr­tau­sen­den als sehr musi­ka­li­sches Volk bekannt und ich bin über­zeugt, dass jeder Make­do­ni­er den Spaß­fak­tor in den Vor­der­grund stel­len wird und den ESC wie jedes Jahr so rich­tig genie­ßen wird, weil wir die Musik lie­ben. Ich gewin­ne täg­lich neue Fans aus Grie­chen­land und ich bekom­me Tag für Tag wun­der­schö­ne Nach­rich­ten und Kom­men­ta­re von grie­chi­schen Fans zu mei­nem ESC Bei­trag ‘Autumn Lea­ves’. Die Musik kennt kei­ne Gren­zen und ich glaub’ fest daran!”

Dani­els Bei­trag in der eng­li­schen Eurovisionsfassung

Du singst Dei­nen Bei­trag in Wien auf eng­lisch, was unter den Fans nicht auf unge­teil­te Zustim­mung stößt: man­che (nicht alle) fin­den die maze­do­ni­sche Fas­sung schöner.

Ich bin ja grund­sätz­lich ein Fan davon, wenn man in der eige­nen Spra­che singt, so könn­ten wir alle etwas schö­nes Frem­des hören und die Show wäre viel­sei­ti­ger. Aber ich muss dazu sagen, dass die Ori­gi­nal­ver­si­on mei­nes Songs ursprüng­lich auf Eng­lisch geschrie­ben wur­de, wir muss­ten jedoch für die maze­do­ni­sche Vor­ausschei­dung einen maze­do­ni­schen Text schrei­ben, was wir auch getan haben. Ich füh­le mich auf Eng­lisch ein­fach viel siche­rer, das ist der eigent­li­che Grund, war­um wir uns für Eng­lisch ent­schie­den haben. Ich hof­fe, dass ich euch trotz­dem am 19. Mai über­zeu­gen kann, auch wenn euch die maze­do­ni­sche Ver­si­on bes­ser gefällt” (lacht).

Bei der Vor­ent­schei­dung gab es qua­si gar kei­ne Büh­nen­show, bis auf den Back­drop und eine sehr hüb­sche spon­ta­ne Tanz­ein­la­ge von Dir. Soll das beim Song Con­test so blei­ben oder sind ein paar visu­el­le Ergän­zun­gen geplant?

Ich hat­te in Skop­je lei­der nur zehn Tage Vor­be­rei­tungs­zeit, des­we­gen war mein Auf­tritt eher beschei­den. Aber für Wien haben wir noch eini­ge Über­ra­schun­gen auf Lager, die ich euch noch nicht ver­ra­ten möch­te” (lacht).

Beschei­den, aber char­mant: Dani­els Sie­ger­re­pri­se beim Skopjefest

Wir sind sehr gespannt! Kennst Du Dei­ne Kon­kur­renz­ti­tel schon? Wie schätzt Du Dei­ne Chan­cen im Ver­gleich ein?

Ja, ich habe mir natür­lich alle ange­hört und ich muss sagen das die Kon­kur­renz sich echt Mühe gege­ben hat. Ich habe gro­ßen Respekt vor allen Teil­neh­mern und ich weiß, ich wer­de es schwer haben. Aber der Reiz ist umso grö­ßer, sich noch mehr zu moti­vie­ren und Voll­gas zu geben.”

Ver­folgst Du selbst den Song Con­test schon län­ger? Was sind Dei­ne liebs­ten (oder schreck­lichs­ten) Erin­ne­run­gen dar­an? Was magst Du an der Show, was hat Dich am meis­ten beeindruckt?

Ja klar, ich bin ein Rie­sen-ESC-Fan, ich gucke jedes Jahr und es gab eini­ge Momen­te, die mich wirk­lich fas­zi­niert haben. Loreens Auf­tritt zum Bei­spiel fand ich sehr geni­al, ein­fach und atem­be­rau­bend zugleich! An der Show sel­ber fas­zi­niert mich, dass ganz Euro­pa zusam­men fin­det und ein­fach die Show genießt. Man merkt dann immer wie­der, wie ver­schie­den und gleich wir alle sind. Ich fin­de, es ist eines der bedeu­tends­ten Ereig­nis­se die­ser Welt! Das ist das, was mich am meis­ten beein­druckt! Manch­mal stö­be­re ich auch in der ESC-Geschich­te im Inter­net her­um, da gibt‘s tol­le Sachen, wie zum Bei­spiel ABBA, Celi­ne Dion, John­ny Logan und vie­le mehr” (lacht). “Also, ich kann es nur wärms­tens emp­feh­len, sich das anzusehen!”

Ein­fach atem­be­rau­bend, die Schnee­flo­cke: Loreen (SE 2012)

Guter Tipp! Hat sich nach Dei­ner Mei­nung der Con­test in den letz­ten zehn Jah­ren ver­än­dert? Und wenn ja, wie?

Ja, er ver­än­dert sich stän­dig und ich fin­de, er wird immer bes­ser. Die Künst­ler wer­den immer krea­ti­ver und die Show immer spek­ta­ku­lä­rer. Wäre ja scha­de, wenn das nicht so wäre! Heu­er macht Aus­tra­li­en mit, das fin­de ich super” (lacht). “Ich hof­fe, dass Euro­vi­si­on eines Tages zum World­vi­si­on Songcon­test wird, das wäre doch geni­al” (lacht)!

In den inter­na­tio­na­len Fan-Foren ern­te­test Du viel Lob für Dei­nen Mode­ge­schmack, ins­be­son­de­re für die schi­cken gel­ben Turn­schu­he zum Anzug. Sehen wir die in Wien wieder?

Die Turn­schu­he zum Anzug sind bereits sowas wie ein Mar­ken­zei­chen von mir gewor­den, ich tan­ze ein­fach gern aus der Rei­he. Ich freue mich, wenn es den Fans in Euro­pa gefällt” (lacht)! “Ich wer­de das Kom­pli­ment an Frau Iva­na Rab­re­no­vic aus Ser­bi­en wei­ter­lei­ten, die mit­ver­ant­wort­lich für mein Aus­se­hen ist” (lacht). “Die gel­ben Schu­he waren ihre Idee, aber ich glau­be, dass sie sich in Wien noch mal stei­gern wird. Lasst euch ein­fach über­ra­schen! Ich bin froh, dass ich Frau Rab­re­no­vic an mei­ner Sei­te habe, sie ist echt geni­al und trifft so gut wie immer mei­nen Geschmack!”

Dani­el, herz­li­chen Dank für die­ses Inter­view und viel Erfolg in Wien!

Immer wie­der gern” (lacht)! “Ganz lie­be Grü­ße nach Deutsch­land und eben­falls viel viel Erfolg. Scha­de, dass der Herr Küm­mert abge­lehnt hat!”

2 Comments

  • Das geht hier glaub ich grad so ein biss­chen unter und ich hab auch den Ein­druck, dass Du da Dein Licht ein biss­chen arg unter den Schef­fel stellst, lie­ber Olli:

    Ich wün­sche Euch alles Gute für Euer Buch­pro­jekt und freue mich schon jetzt aufs Ergeb­nis! Möge es die Best­sel­ler­lis­ten stürmen!

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