Groß­bri­tan­ni­en 2015: Alex swings, Bian­ca sings

Mit nur fünf Jah­ren Ver­spä­tung ent­deckt die ehe­mals füh­ren­de Pop­na­ti­on Groß­bri­tan­ni­en das Musik­phä­no­men Elec­tros­wing: nach­dem Deutsch­land bereits 2009 mit Alex swings, Oscar sings beim Euro­vi­si­on Song Con­test baden ging, ver­sucht es die Big-Five-Nati­on in Wien nun eben­falls mit der Musik­gat­tung, die mit Yolan­da Be Cools Mega­hit ‘No speak Ame­ri­ca­no’ vor fünf Jah­ren ihren kom­mer­zi­el­len Höhe­punkt fand. Den­noch soll­ten wir uns in Demut üben: im Gegen­satz zu ASOS’ eher blas­sem Euro­vi­si­ons­bei­trag über­zeugt ‘Still in Love’ von Elec­t­ro Vel­vet durch sofor­ti­ge Ein­gän­gig­keit und süf­fi­ge Melo­dik. Viel wich­ti­ger aber: Eng­land schenkt uns damit einen rich­ti­gen Upt­em­po­song! Was zum Tan­zen im Euro­club! Einen Song, bei dem einen nicht die Füße ein­schla­fen (wie bei etwa 95% der bis­lang für Wien aus­ge­wähl­ten Titel – ein­schließ­lich des deut­schen)! Ich schrei­be die­se Zei­len mit von Trä­nen der Dank­bar­keit benetz­tem Gesicht.


Und so bunt alles hier! Club-Glück­se­lig­keit mit Elec­t­ro Velvet

Das von der BBC intern nomi­nier­te Duo besteht aus Alex Lar­ke (35) und Bian­ca Nicho­las (26), von der es der Sen­der für mit­tei­lens­wert hält, dass sie an der Erb­krank­heit Muko­vis­zi­do­se lei­det. Die Sän­ge­rin, die 2011 schon mal eine Top-100-Sin­gle auf der Insel hat­te, bewarb sich letz­tes Jahr für die Cas­ting­show The Voice, schied dort aber im Vor­feld aus. Alex steht einer Band mit dem selbst­er­klä­ren­den Namen Rol­ling Clo­nes vor. Den Song wähl­te, wie schon im Vor­jahr, die Nach­wuchs­för­de­rungs­ab­tei­lung der bri­ti­schen Sen­de­an­stalt aus hun­der­ten von Ein­sen­dun­gen aus, unter denen sich aller­dings auch Etli­ches befun­den habe, das “allen­falls für Wer­be­jin­gles” getaugt hät­te, so der Sen­der.  Nun gut, üben wir für Wien also schon mal den Hüft­schwung. Mal sehen, wel­che hip­pe Stil­rich­tung die BBC nächs­tes Jahr aus­gräbt: Dubstep?

Elec­tros­wing für Groß­bri­tan­ni­en. Damit schafft das König­reich im Finale…

  • …einen Mit­tel­feld­platz. Für den Con­test ist das hip genug. (33%, 43 Votes)
  • …einen der hin­te­ren Plät­ze und die Total­bla­ma­ge. (33%, 42 Votes)
  • …nichts, aber zumin­dest Stim­mung im Euro­club. Und dafür dan­ke! (22%, 29 Votes)
  • …einen Spit­zen­platz. Es ist der ein­zi­ge ech­te Upt­em­po­song 2015, der kann nur oben lan­den! (12%, 15 Votes)

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15 Comments

  • Den klei­nen Satch­mo-Ein­spren­k­ler fin­de ich ja sogar gelun­gen – ja, mal was Flot­te­res – völ­lig okay ! Aber es ist schon arg schwach inter­pre­tiert mit die­ser Max-Raa­be-Stim­mung. Aber nun, es ist das UK 🙂 

    Jetzt mal wie­der flott rüber nach Lis­sa­bon, da ist Fado-Time ^^

  • Also ich lese den Blog echt total ger­ne, bis­her habe ich jedoch nie etwas kommentiert.

    Meinst du das ernst? Ich mei­ne, Geschmä­cker sind ja durch­aus unter­schied­lich, aber Still in Love fin­de ich wirk­lich grau­sig, wohin­ge­gen Muz­zart echt Lau­ne macht… Im Gegen­satz zu den ande­ren Big 5‑Nationen ist die UK wie­der dabei sich furcht­bar zu blamieren.

  • Jetzt dre­hen die Insu­la­ner völ­lig durch! Sehr, sehr bizarr, aber ande­rer­seits auch etwas, das dem ESC 2015 bis jetzt gefehlt hat. Und es ist etwas ganz anderes.

    Wobei ich mich fra­ge, wo beim deut­schen Bei­trag die Füße ein­schla­fen. Also mei­ne Füße schla­fen nicht ein, son­dern rebel­lie­ren. Sie drän­gen mich zur Flucht. Schon wie­der ein ESC ohne gro­ße Erwar­tun­gen an den deut­schen Beitrag!

    Aber zurück nach Eng­land. Man merkt die­sem Bei­trag wirk­lich an, dass der ESC in Lon­don als Witz­ver­an­stal­tung wahr­ge­nom­men wird. Ein gro­ßer Schritt zurück zu Scooch. Aber das heißt nicht, dass ich mich irgend­wie bekla­ge. Denn mit Mit­tel­maß wird ja nicht gegeizt. Wobei es aber natür­lich auch eini­ge Kra­cher gibt. In die­sem Sin­ne: Go UK, Lithua­nia, Moldova !

  • Lei­der nicht die­se Num­mer. Schon schwach, wenn selbst Weiß­russ­land so etwas bes­ser kann als das Mut­ter­land des Pop.

  • Tja, Elec­tros­wing kann rich­tig geil klin­gen, aber nicht so halb-aus­gero­ren wie es die Bri­ten hier ver­su­chen. Das hät­te man lie­ber dem Exper­ten, dem öster­rei­chi­schen Kol­le­gen Parov Stelar, über­las­sen sollen.

  • Ehr­lich gesagt fin­de ich, dass die Elek­tro­ele­men­te (ins­be­son­de­re die ers­ten paar Sekun­den, die irgend­wann noch­mal auf­tau­chen) wie Fremd­kör­per wir­ken. Als simp­le Upt­em­po-Swing-Num­mer hät­te der Song ver­mut­lich bes­ser funktioniert.

  • Bei dem Yolan­da-Song hast du ein Wort im Titel unter­schla­gen. Das Teil heißt “We No Speak Americano”.

  • So, ich habe mir das jetzt zum zwei­ten Mal ange­hört und gera­de geschockt gemerkt, wie sehr mich die bis­he­ri­ge Aus­wahl für die­ses Jahr auf 0815 gepolt hat. Da wirkt dann ein Lied wie “Still in love with you” schon wie ein Schlag in die Fres­se (für mich zumindest).

    Ich blei­be zwar dabei, dass Groß­bri­tan­ni­ens dies­jäh­ri­ger Bei­trag bizarr ist und in Sachen Ernst­haf­tig­keit in einer Liga mit “Fly­ing the flag” spielt, aber hübsch ist die­ses Lied schon. Und eben etwas Anderes.

    Trotz­dem aber bewegt sich die BBC auf dem sel­ben Null­ni­veau wie der NDR. Wenn das Mut­ter­land der Pop­mu­sik für den ESC etli­che Lie­der in der Hin­ter­hand hat, die allen­falls für die TV-Wer­bung tau­gen, dann wirft das mei­ner Mei­nung nach schon Fra­gen auf.

  • Kommt auf das Glei­che her­aus. Egal ob zu viel oder zu wenig, momen­tan ist es jeden­falls abso­lut unausgegoren. 😉

  • Ich mag den Song, und Bian­ca ist mir sehr sym­pa­thisch. Könn­te sogar was geben. Ich fin­de es wesent­lich unter­halt­sa­mer als Mol­lys lah­me Aller­welts­num­mer (die vom letz­ten Jahr, nicht die wun­der­ba­re Irin 😀 )

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