Bos­ni­ens Sen­der bald plei­te, Måns schwul?

Für die bal­di­ge Rück­kehr des von mir schmerz­lich ver­miss­ten Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na zum Euro­vi­si­on Song Con­test sieht es fins­ter aus: einer Pres­se­mel­dung der EBU von letz­ter Woche zufol­ge ste­he der Staats­sen­der BHRT “kurz vor dem Kol­laps”. Die bos­ni­sche Regie­rung habe es seit Jah­ren ver­säumt, ein adäqua­tes und funk­tio­nie­ren­des Gebüh­ren­ein­zugs­mo­dell zu ver­ab­schie­den. In dem poli­tisch zwi­schen Bos­nia­ken und Ser­ben geteil­ten Land bestehen mit RTFBiH (Bos­ni­en) und RTRS (Repu­bli­ka Srps­ka) zwei wei­te­re auf das jewei­li­ge Bun­des­land aus­ge­rich­te­te  Sen­der, die sich laut EBU “als Riva­len ver­hal­ten”, anstatt mit der über­ge­ord­ne­ten, für die gesam­te Nati­on zustän­di­gen Sta­ti­on zusam­men­zu­ar­bei­ten. Das poli­tisch gewoll­te finan­zi­el­le Aus­blu­ten von BHRT, das bereits zur Fol­ge hat­te, dass das Land seit 2013 aus Kos­ten­grün­den nicht mehr am Euro­vi­si­on Song Con­test teil­nimmt, ver­hin­de­re nun auch die frist­ge­rech­te Umstel­lung des Sen­de­for­mats von ana­log auf digi­tal. “Die Ver­ant­wort­li­chen sind drin­gend auf­ge­for­dert, die öffent­li­chen Medi­en zu respek­tie­ren und zu unter­stüt­zen, anstatt ihre Unab­hän­gig­keit und Glaub­wür­dig­keit wei­ter zu unter­höh­len,” so die EBU-Direk­to­rin Ingrid Deltenre.

Kei­ne Lie­be unter den Eth­ni­en: in Bos­ni­en ver­hin­dert Poli­tik die ESC-Rückkehr

Wo wir gera­de auf dem Bal­kan sind: Žel­j­ko Jok­si­mo­vić, ser­bi­scher Ver­tre­ter von 2004 und 2012 sowie Kom­po­nist etli­cher exju­go­sla­wi­scher Euro­vi­si­ons­bei­trä­ge (wie in die­sem Jahr von Knez‘Adio’ für Mon­te­ne­gro), kri­ti­sier­te nach einer Mel­dung von Euro­vi­sio­na­ry das aktu­el­le Jury­sys­tem, das er für das schlech­te Abschnei­den des ser­bi­schen Bei­trags ‘Beau­ty never lies’ von Boja­na Sta­menov ver­ant­wort­lich mach­te. Die ser­bi­sche Wucht­brum­me, abso­lu­ter Hal­len­lieb­ling in Wien, lan­de­te mit ihrer fabel­haf­ten Gay-Pri­de-Hym­ne auf dem zehn­ten Rang, was Jok­si­mo­vić als zu nied­rig bezeich­ne­te. Nun hät­te auch eine rei­ne Publi­kums­ab­stim­mung Boja­na kei­ne bes­se­re Plat­zie­rung beschert, aller­dings kam sie bei den Jurys nur auf Rang 24 – ein nicht nur aus Sicht des ser­bi­schen Schla­ger­kö­nigs inak­zep­ta­bles Straf­vo­ting: “Das Abstim­mungs­sys­tem stellt den Zweck und Geist des Wett­be­werbs in Fra­ge. Es ist offen­sicht­lich, dass Jurys und Publi­kum völ­lig unter­schied­lich abstim­men… rele­vant aber ist nur das Publi­kum, und nur die­ses dürf­te einen Song zum Schluss­licht bestim­men, nicht aber die Jurys”. Sehr richtig!

Final­ly I can say, yes, he’s Žel­j­ko and he’s okay!

Ein Sel­fie des in Wien leben­den Euro­vi­si­ons­fans Thya­go Oha­na, Besu­chern des Con­tests even­tu­ell noch von sei­ner tol­len “Free Hugs”-Akti­on bekannt, auf dem der schwe­di­sche Jury-Sie­ger Måns Zel­mer­löw ihm einen Wan­gen­kuss gibt, reich­te unter­des­sen einem rus­si­schen Inter­net-Klatsch-Maga­zin aus, dem Sän­ger Homo­se­xua­li­tät zu unter­stel­len. Ver­mut­li­cher feuch­ter Wunsch­traum vie­ler schwu­ler Fans, scheint ein unschul­di­ger Wan­gen­schmat­zer für die rus­si­sche Web­site bereits ein “Skan­dal” zu sein, zumal der Schwe­de bis­lang immer behaup­tet habe, auf Frau­en zu ste­hen und gegen Homo­se­xua­li­tät zu sein. Damit bezieht sich Buz­zAp auf den media­len Wir­bel um eine unbe­dach­te Äuße­rung Mon­zis, dem 2014 im ange­hei­ter­ten Zustand in einer schwe­di­schen TV-Koch-Show her­aus­ge­rutscht war, es sei “unna­tür­lich”, wen zwei Män­ner mit­ein­an­der schlie­fen. Eine Äuße­rung, für die er sich spä­ter nach­drück­lich ent­schul­dig­te. Die rus­si­sche Unter­stel­lung dürf­te Zel­mer­löw daher ganz recht kom­men, um in der Ziel­grup­pe wei­ter Boden gut zu machen.

Sind die Dämo­nen in Mon­zis Geist gar (homo-)sexueller Art?

5 Comments

  • Er hat bei zwei ver­schie­de­nen Anläs­sen homo­pho­be Äuße­run­gen getä­tigt. Darf ich aus dem Focus zitie­ren (Die Über­schrift war übri­gens “Das Gegen­teil von Con­chi­ta Wurst”): “So sag­te der 28-Jäh­ri­ge nach einem Bericht der bri­ti­schen Zei­tung „Inde­pen­dent“, homo­se­xu­el­le Paa­re soll­ten nicht hei­ra­ten. Und: Es sei nicht, „gleich­wer­tig natür­lich“, wenn Män­ner mit­ein­an­der schla­fen woll­ten. Bei ande­rer Gele­gen­heit soll er Homo­se­xua­li­tät als „Abnor­ma­li­tät“ bezeich­net haben…” Also: Ein Aus­rut­scher ist immer ver­zeih­lich, aber zwei? Ich hal­te ihn für homo­phob. Sei­ne gegen­tei­li­gen Äuße­run­gen in der Öffent­lich­keit die­nen natür­lich der PR, er will ja sei­ne schwu­len Käu­fer sei­nes – für mich – lang­wei­li­gen Sie­ger­ti­tels nicht verprellen.

  • Ich weiß ehr­lich gesagt nicht, was ich davon hal­ten soll. Zum einen ist der Focus für mich kei­ne ver­trau­ens­wür­di­ge Quel­le. Und ich fin­de auch, wenn man sich ent­schul­digt hat, ist es gut. Ande­rer­seits gilt auch: Betrun­ke­ne und Kin­der sagen die Wahr­heit (also das, was sie wirk­lich den­ken). Dei­nen letz­ten Satz unter­schrei­be ich. Daher ist es mir auch letzt­lich egal, ich bin eh kein Monz-Fan-Boy.

  • Ooh ich habe mich vor­her infor­miert, goog­le mal bei goog­le-news Mans Zel­mer­löw “homo­pho­bic” – da kom­men unzäh­li­ge eng­li­sche Mel­dun­gen, von denen der Focus abge­schrie­ben hat, z. B. Inde­pen­dent und dai­ly mir­row. Und dann goog­le Mans Zel­mer­löw “homo­fob” wie­der unter goog­le news, dann kriegst du Myria­den schwe­di­scher und Skan­di­na­vi­scher News. Außer­dem ist die erse homo­pho­be Aus­sa­ge per Film abruf­bar, er sag­te es in einer Koch­show dass er Pro­ble­me habe, wenn Mann und Mann zusam­men­liegt und die soll­ten kei­ne Ehe füh­ren und adop­tie­ren kön­nen, bei einem ande­ren Gele­gen­heit sag­te er sinn­ge­mäß das sei eine Abar­tig­keit. Dass er sich jetzt reha­bi­li­tie­ren will, ist doch klar, Schwu­le sind eine star­ke Käu­fer­schicht. Zur­zeit ist er ja in Deutsch­land unterwgs auf Pro­mo­tour, fin­de ihn weder sym­pa­thisch noch beson­ders gut­aus­se­hen und das Lied klingt wie aus Möch­te­gern-Charts­brea­k­ern zusam­men­ge­mx­tes Sub­strat. (Du merkst schon, ich mag ihn wirk­lich nicht)

  • Ich hab mich da ver­tan, man muss ich nor­ma­len goog­le suchen nicht “news”, sor­ry (falls es euch/dich über­haupt noch inreressiert)

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