Wie eurovoix heute unter Bezugnahme auf die Zeitung The Australian rapportiert, habe Sony Music[ref]In einer früheren Fassung des Artikels hieß es, Sony Deutschland habe die Kosten übernommen, dies beruhte auf einer Übernahme von eurovoix. Australischen Quellen zufolge zahlte aber Sony Australien die Rechnung für Guy.[/ref] die Teilnahmegebühr des australischen Senders SBS für das Debüt von Down Under beim Jubiläumscontest in Wien übernommen und auch sämtliche Kosten für Guy Sebastian und seine Delegation bestritten, wie der Direktor des Senders, Michael Ebeid, bei einer Anhörung im Senat aussagte. Der Guy ist bei Sony unter Vertrag, der international agierende Medienkonzern versucht schon länger, den im Heimatland bereits im zwölften Jahr kontinuierlich erfolgreichen Castingshowsieger auch in anderen Märkten zu etablieren und konnte unter anderem in den USA und auch in Deutschland bereits Plattenverkäufe realisieren. Der respektable fünfte Platz scheint unterdessen SBS bestärkt zu haben: man betreibe “aktive Lobbyarbeit” für eine weitere Teilnahme Australiens beim Eurovision Song Contest, sagte Ebeid vor dem Senat. Ursprünglich sollte es sich laut EBU um ein einmaliges Gastspiel zum Sechzigsten des Wettbewerbs handeln, in den letzten Tagen ließ allerdings bereits Eurovisions-Supervisor Jan Ola Sand durchblicken, für eine dauerhafte Partizipation der Aussies durchaus offen zu sein. Ich sage nur zwei Worte: sehr gerne!
Der darf gerne wiederkommen: Aussie-Sweetie Guy Sebastian

Eine Umbennung in Sonyvision Song Contest steht für 2016 hoffentlich nicht auch noch bevor.
Da bleibt zu hoffen, dass es nur bei Australien bleibt, obwohl das für mich nach wie vor ein Fremdkörper ist (alleine die australische Punkteansagerin!). Wenigstens halten die noch was vom ESC.
Es graut mir ja schon vor den Chinesen, die ja auch einigermaßen am ESC interessiert sind. Und angeblich ist die EBU nicht abgeneigt. Wenn man die dann auch noch mitmachen lässt, dann ist es vorbei mit EUROvision, da kommt man nicht mehr um eine Umbenennung der Veranstaltung herum. Und irgendwie wäre es nicht mehr dasselbe. Auftritte wie der von Conchita Wurst wären nicht mehr möglich, weil wir dann Länder dabei hätten, die so etwas komplett verachten würden (im Vergleich zu Katar und Saudi-Arabien ist Russland ein Waisenknabe).
Man muss da unbedingt ein Auge drauf haben, bevor noch andere Länder (allen voran Katar) auf dumme Gedanken kommen.
Da gebe ich Dir Recht. Ich möchte auch keinen Worldvision, die Länder sollten zumindest, so wie Australien, einigermaßen zum europäischen Kultur- und Wertesystem passen. Katar oder China kämen aus meiner Sicht da nicht in Frage, genau so wenig übrigens wie die USA.
Da wirds jetzt aber schon wieder kritisch – wie ist das denn mit den Kaukasusstaaten oder Israel? Ja, Israel ist kulturell näher an Europa als seine Nachbarn (wobei der Libanon 2005 auch schon mal auf der Liste stand und theoretisch dürfte, wenn sie mal ihre Gesetze bezüglich ihres südlichen Nachbarn ändern), aber steht uns zum Beispiel Russland oder die Türkei kulturell so viel näher als die USA? Oder, um mal realistischere Beispiele zu bringen, Kanada (die schon mal bei einem der anderen Eurovisions-Wettbewerbe, ich glaube Young Dancers, dabei waren) oder Neuseeland? Und was ist mit den Nordafrikanern, von denen ich zumindest Tunesien in näherer Zukunft durchaus Chancen einräume, sich mal zu berappeln?
Bei Ländern wie Saudi-Arabien oder China sehe ich die Sache ähnlich, das ist zu weit weg (und bei Saudi-Arabien glaube ich, dass denen irgendwann mal jemand erzählen würde, welchen Stellenwert der ESC in der LGBT-Szene hat, was deren Teilnahme sehr schnell einen Riegel vorschieben würde, oder nimmt der Vatikan teil?). Aber viele andere Ecken der Welt zeigen bis heute deutliche kulturelle Einflüsse aus Europa – wie ist das zum Beispiel mit Mittel- und Südamerika sowie der Karibik? Oder Südafrika? Wenn wir da anfangen, nach “kultureller Ähnlichkeit” auszusieben, fallen ein paar Länder schnell durchs Raster, aber dann wird es wirklich schwierig.