Mon­te­ne­gro auf dem High­way to Hell

Bis ges­tern stand noch nicht mal fest, ob der exju­go­sla­wi­sche Winz­staat mit der Ein­woh­ner­zahl Frank­furts über­haupt mit­macht beim Euro­vi­si­on Song Con­test 2016, da man noch immer ob der Annul­lie­rung des Jury­vo­tings beim ESC in Wien erzürnt ist. Und nun benann­te der Staats­sen­der RTCG gleich die Reprä­sen­tan­ten für Stock­holm: die drei­köp­fi­ge Boy­group High­way, bestehend aus dem Lead­sän­ger Petar Tošić sowie den Gitar­ris­ten Mar­ko Pešić und Luka Voj­vo­dić. Beim Letzt­ge­nann­tem han­delt es sich, wie es der Zufall will, um den Sohn des Gene­ral­di­rek­tors der mon­te­ne­gri­ni­schen TV-Sta­ti­on. Schon wie­der Schie­bung also? Ich glau­be nicht: das aus Pod­go­ri­ca stam­men­de Trio erlang­te schließ­lich Bekannt­heit durch sei­nen vier­ten Platz in der Cas­ting­show X‑Factor Adria. Die brach­te bereits Dani­el Kaj­ma­ko­ski (MK 2014) her­vor und scheint sich zum Talen­te­pool für bal­ka­ne­si­sche Euro­vi­si­ons­teil­neh­mer zu ent­wi­ckeln. Der Bei­trag von High­way für Stock­holm steht noch nicht fest. Aller­dings lässt ihre Erst­lings­sin­gle, das von Voj­vo­dić geschrie­be­ne, ziel­los vor sich hin nudeln­de ‘Bar na Krat­ko’ (‘Nur für eine Wei­le’), nichts Gutes erah­nen: es gibt wohl wie­der extra­fa­den Jugo-Rock. Seufz.

Öde trotz amt­li­cher Rückung: die Pre­mie­rensin­gle der drei sexy Schwarzgebirgler

2 Comments

  • Ich fin­de es gar nicht so schlecht. Rei­ßen kann so etwas in dem Stil aber natür­lich trotz­dem nichts. Zu unauf­fäl­lig daher plät­schernd. Lei­der. Hät­te Dani­el den Final­ein­zug letz­tes Jahr durch­aus gegönnt.

  • Ja, rich­tig schlecht fin­de ich es auch nicht. Melo­di­sche Grund­struk­tu­ren sind schon da, die Rückung ver­dient Lob, und in der Brü­cke, wenn die Jungs end­lich mal rich­tig in die Sai­ten grei­fen, gewinnt man eine Ahnung davon, dass der Song sogar ganz gut sein könn­te, wenn der Rest nicht so total schluf­fig und schlaf­ta­blet­tig daher käme. Ich bin ja als klas­sisch kon­di­tio­nier­te Schla­ger­schwup­pe nicht gera­de der größ­te Freund der Pop-Gitar­re, aber ich fin­de, wenn die schon zum Ein­satz kommt, muss sie brat­zen, nicht twängeln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert