Vor wenigen Minuten stellte eurovision.tv das Video des armenischen Beitrags ‘LoveWave’ online. Der wird bekanntlich von der bereits vergangenen Oktober intern bestimmten, in Hamburg aufgewachsenen Iveta Mukuchyan interpretiert, die 2012 – natürlich – an The Voice of Germany teilnahm. In good old Germany wurde auch das Video für ihren Titel produziert, in dem das in Berlin lebende schwedische Model Ben Dahlhaus eine dekorative Rolle spielt. Und dass ich mich mit diesen ganzen Nebensächlichkeiten aufhalte, deutet auf ein Problem hin, dass ich mit dem Beitrag habe: mir fehlt in dem Song das Lied. Es beginnt ganz vielversprechend mit flüsterndem Sprechgesang über milde düsteren elektronischen Klängen, gefolgt von einer völlig unmerklichen Strophe, einem gekrischenen “Uhuhu” und jeder Menge aggressiven Geschreies als Refrain. Sowie, als akustisches Erkennungszeichen eines jeden armenischen Beitrags, einer dezent eingestreuten Duduk (diese klagende Flöte im Hintergrund). Das Ganze gestaltet sich als dreiminütige Klangcollage, auch nach mehrmaligem Lauschen bleibt nichts davon im Gehörgang hängen. Ließe sich der Titel nicht als pseudokreatives Englisch identifizieren, könnte ich noch nicht mal sagen, welche Sprache Iveta verwendet. Nicht, weil ihre Aussprache schlecht wäre, sondern schlicht, weil nichts an dem Song meine Aufmerksamkeit für länger als drei Sekunden zu halten vermag. Vermutlich wird die Nummer bei Jüngeren gerade deswegen ihre Anhängerschaft finden – als lebenserfahrenerer Mensch, der zumindest die Ahnung einer Melodie braucht, bin ich für diesen Sound leider verloren.
Schafft Armenien mit LoveWave den Finaleinzug?
- Es ist Armenien: natürlich kommt das weiter! (37%, 46 Votes)
- Na klar. Der Song ist gut, vielschichtig, zeitgemäß, gut interpretiert. (35%, 43 Votes)
- Eventuell müssen die Jurys das retten. Hängt auch von ihrer Live-Ausstrahlung ab. (28%, 34 Votes)
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Ich als “jüngerer” muss dir da allerdings absolut Recht geben.