Ursprünglich für heute angekündigt, sickerte der Beitrag aus Down Under bereits gestern Abend durch und sorgte in den Fan-Foren größtenteils für Begeisterungsstürme. Teilweise tauchte gar die Frage auf, wo der Contest 2017 denn stattfindet, falls Australien gewinnt (keine Angst, es geht dann nicht mit dem Flieger ans andere Ende der Welt, der ESC bliebe in dem Fall auf dem Kontinent und fände wahrscheinlich in dem Land statt, in dem die örtliche Sony-Music-Niederlassung den größten Zuschuss zahlt. Das dürfte sogar Deutschland sein). Persönlich kann ich die Lobpreisungen für die keimfreie, strunzlangweilige Midtempoballade ‘Sound of Silence’ allerdings nicht teilen, auch wenn sie fraglos zu den zeitgemäßesten Beiträgen im diesjährigen Line-up gehört. Genau das ist auch mein Problem mit dem Song: so wie bei fast allem, das sich in den Charts tummelt, lässt mich die Nummer vollständig kalt, kaufe ich Dami Im die von ihr besungenen Gefühle (in diesem Fall: den Trennungsschmerz) nicht eine Sekunde lang ab. Fraglos verfügt Dami über eine kraftvolle Stimme, und ihr Song bietet ihr auch die Möglichkeit, diese zu präsentieren wie einen Vorführwagen. Das macht aus ‘Sound of Silence’ eine Art Leistungsschau. Damit ist die Australierin bei einem Wettbewerb natürlich genau richtig, und gutes Abschneiden so gut wie garantiert. Bloß Spaß macht das keinen mehr, jedenfalls einem alten Sack wie mir nicht, der an Popmusik noch die (vermutlich längst überholte) Anforderung stellt, damit Emotionen verknüpfen zu wollen.
Bollernde Beats, starke Stimme, halbnackte Tänzer: Australien liefert das volle Paket. Und langweilt dennoch.
Ins Finale kommt Australien mit Dami Im sicher. Aber spielt ‘Sound of Silence’ auch um den Sieg mit?
- Das ist so eine kompetente Durchschnittsnummer, das kann in diesem Jahr in alle Richtungen gehen. Von Platz 1 bis 26 schließe ich da nichts aus. (47%, 66 Votes)
- Absolut! Der Song ist zeitgemäß, sie hat eine starke Stimme, das gefällt den Jurys genau so gut wie den Zuschauern. (30%, 42 Votes)
- Da hatte ‘Tonight again’ deutlich mehr Pepp. Dami langweilt leider: bestenfalls Mittelfeld. (23%, 33 Votes)
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Wie war das? Wer Jurys sät, wird langweiligen Mainstream ernten? Trifft auf diesen Jahrgang voll zu!