Aus­tra­li­en 2016: ver­stum­me, Europa!

Ursprüng­lich für heu­te ange­kün­digt, sicker­te der Bei­trag aus Down Under bereits ges­tern Abend durch und sorg­te in den Fan-Foren größ­ten­teils für Begeis­te­rungs­stür­me. Teil­wei­se tauch­te gar die Fra­ge auf, wo der Con­test 2017 denn statt­fin­det, falls Aus­tra­li­en gewinnt (kei­ne Angst, es geht dann nicht mit dem Flie­ger ans ande­re Ende der Welt, der ESC blie­be in dem Fall auf dem Kon­ti­nent und fän­de wahr­schein­lich in dem Land statt, in dem die ört­li­che Sony-Music-Nie­der­las­sung den größ­ten Zuschuss zahlt. Das dürf­te sogar Deutsch­land sein). Per­sön­lich kann ich die Lob­prei­sun­gen für die keim­freie, strunz­lang­wei­li­ge Mid­tem­po­bal­la­de ‘Sound of Silence’ aller­dings nicht tei­len, auch wenn sie frag­los zu den zeit­ge­mä­ßes­ten Bei­trä­gen im dies­jäh­ri­gen Line-up gehört. Genau das ist auch mein Pro­blem mit dem Song: so wie bei fast allem, das sich in den Charts tum­melt, lässt mich die Num­mer voll­stän­dig kalt, kau­fe ich Dami Im die von ihr besun­ge­nen Gefüh­le (in die­sem Fall: den Tren­nungs­schmerz) nicht eine Sekun­de lang ab. Frag­los ver­fügt Dami über eine kraft­vol­le Stim­me, und ihr Song bie­tet ihr auch die Mög­lich­keit, die­se zu prä­sen­tie­ren wie einen Vor­führ­wa­gen. Das macht aus ‘Sound of Silence’ eine Art Leis­tungs­schau. Damit ist die Aus­tra­lie­rin bei einem Wett­be­werb natür­lich genau rich­tig, und gutes Abschnei­den so gut wie garan­tiert. Bloß Spaß macht das kei­nen mehr, jeden­falls einem alten Sack wie mir nicht, der an Pop­mu­sik noch die (ver­mut­lich längst über­hol­te) Anfor­de­rung stellt, damit Emo­tio­nen ver­knüp­fen zu wollen.

Bol­lern­de Beats, star­ke Stim­me, halb­nack­te Tän­zer: Aus­tra­li­en lie­fert das vol­le Paket. Und lang­weilt dennoch.

Ins Fina­le kommt Aus­tra­li­en mit Dami Im sicher. Aber spielt ‘Sound of Silence’ auch um den Sieg mit?

  • Das ist so eine kom­pe­ten­te Durch­schnitts­num­mer, das kann in die­sem Jahr in alle Rich­tun­gen gehen. Von Platz 1 bis 26 schlie­ße ich da nichts aus. (47%, 66 Votes)
  • Abso­lut! Der Song ist zeit­ge­mäß, sie hat eine star­ke Stim­me, das gefällt den Jurys genau so gut wie den Zuschau­ern. (30%, 42 Votes)
  • Da hat­te ‘Tonight again’ deut­lich mehr Pepp. Dami lang­weilt lei­der: bes­ten­falls Mit­tel­feld. (23%, 33 Votes)

Total Voters: 141

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1 Comment

  • Wie war das? Wer Jurys sät, wird lang­wei­li­gen Main­stream ern­ten? Trifft auf die­sen Jahr­gang voll zu!

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