Irgendwann mal in der Steinzeit muss es gestartet sein, das litauische Vorentscheidungsverfahren, in dem in gefühlt achthundert Vorrunden immer wieder die selben Interpreten und Lieder gegeneinander antraten, und das heute Abend zeitgleich mit dem schwedischen Melodifestivalen zu Ende ging, so dass außerhalb des Baltenstaates garantiert niemand zuschaute, als der Wiederholungstäter Donny Montell endlich abschließend gewann. Vermutlich, weil sein Songtitel ‘I’ve been waiting for this Night’ auch die Gedanken der erschöpften Juroren und litauischen Zuschauer/innen zusammenfasste, die verdammt froh sein dürften, es nun endlich hinter sich zu haben. Donny, der bereits 2012 mit einer besonders abgeschmackten Darbietung mit Swarowski-Augenbinde und Überschlag unterhielt, präsentiert uns diesmal Standard-Schwedenware – nichts Besonderes also. Dennoch möchte man vor Dankbarkeit niederknien, wartet sein Song doch wenigstens mit Uptempo und einem ordentlichen, identifizierbaren Refrain auf, zwei Ingredienzen, die eigentlich zu den Standardzutaten eines Eurovisionsliedes gehören sollten, es aber immer weniger tun. Über die zurückgebliebenen fünf litauischen Konkurrenztitel lohnt sich die Rede nicht (mehr): unaussprechliche Scheußlichkeiten samt und sonders, über welche wir bitte ganz schnell den Mantel des Vergessens breiten wollen. Wie auch über Donnys Song, den wir aber ohnehin nur noch einmal, im Semi, über uns ergehen lassen müssen.
Hat Mama das Jäckchen zu heiß gewaschen oder soll das so?
Hat Litauen mit Donny Montell Chancen aufs Finale?
- Litauen hat es schon mit Schlimmerem ins Finale geschafft. Ich fürchte also, ja. (44%, 45 Votes)
- Ja. Er hat eine gute Ausstrahlung, der Song entspricht Eurovisionsmaß. Klar kommt das weiter. (32%, 33 Votes)
- Nein. ‘Love is blind’ war wenigstens komisch. Das hier langweilt nur. (24%, 25 Votes)
Total Voters: 103
Ich glaube, das ist mein aktueller Hass-Titel 2016.
dito
Hat ja deutlich besser abgeschnitten, als ihr dachtet