Seit gestern Abend ist er endlich draußen, der lange voller Ungeduld und mit großen Hoffnungen erwartete Beitrag von Kaliopi Buklé. Und, da unsereins vom Vergleich leider nicht lassen kann, so unsinnig der auch sein mag: ja, ‘Dona’ fällt ein klein wenig schwächer als das legendäre ‘Crno i belo’ (MK 2012). Aber immer noch deutlich besser als das meiste Andere im diesjährigen Line-up. Nun muss ich zugeben, dass ich vor der anbetungswürdigen mazedonischen Balkanqueen auf die Knie ginge, würde sie nur das Telefonbuch rezitieren. Doch die von ihrem Ex-Mann geschriebene und von ihr getextete Rockballade ‘Dona’, einer der in diesem Jahr an einer Hand abzählbaren Beiträge in Landessprache, überzeugt durch das dynamische Wechselspiel zwischen hauchzart-eleganten Strophen und einem mitreißenden Refrain voller Dramatik und Leidenschaft. Und natürlich durch Kaliopis einzigartige, unvergleichliche Stimme. Diese gleichermaßen kraftvolle wie raue und in Nuancen brüchige Stimme, die Stimme einer starken, selbstbewussten, leidenschaftlichen Frau, die sich das Leben mit beiden Händen nimmt und es bis zur Neige auskostet (merkt man, dass ich ein klein wenig platonisch verliebt in sie bin?). Der Eurovisionstroß wird auch 2017 nicht in Skopje Halt machen, so viel kann man wohl sagen, dennoch kann sich Stockholm geehrt fühlen durch die Anwesenheit Ihrer Hoheit Kaliopi von Mazedonien.
Die Meisterin der angedeuteten Bühnenhocke: Kaliopi.
Hat Mazedonien mit Kaliopi Chancen aufs Finale?
- Die einzige Balkan-Ballade in einem unterdurchschnittlichen Semi? Aber so was von. Im Finale dagegen… (59%, 63 Votes)
- Ist das ein Witz? Selbstredend! Das spielt um den Sieg mit! (25%, 26 Votes)
- Hundertmal hintereinander “Dona” zu singen, macht noch keinen Song. Das bleibt zu Recht kleben. (16%, 17 Votes)
Total Voters: 106
Werter Blogger, ich teile Ihre enorme Empathie für Kaliopi – sie adelt den ESC 2016! Sehr sogar! Ich freue mich auf den Finalauftritt von Mazedonien.
Ich muss ja sagen, dass es ab 1:13 nach einem Plagiat schreit. Die Stelle ist aus Põhja-Tallinns “Meil On Aega Veel” (Eesti Laul 2013) abgeschrieben worden und der Refrain erinnert mich auch an jenes Meisterwerk…
Was für ein Organ! Diese Frau kann phrasieren, zurücknehmen, kraftvoll ausbrechen, losrocken, lyrisch schmeicheln – Grandios! Des Bloggers Superlative sind rundweg zu unterschreiben. Aber der Song … 80er-Jahre Italo-Pop. Ein professioneller Texter hätte auch nicht geschadet.
Da bin ich mal so was von einig mit Dir! Habe mich eh schon wie Bolle auf Kaliopi gefreut und wurde nicht enttäuscht. Schön auch, dass sie in Landessprache singt.
Bin mal gespannt, wie das bei Poli aussehen wird.
Ich finde es grässlich. Zum Einen mag ich grundsätzlich ihre Stimmfarbe nicht, insbesondere das nervige Vibrato, zum Andren ist der Song deutlich schlechter, als “Crni i belo”. Meiner Meinung nach hätte sie sich das ersparen können … und uns auch.