Maze­do­ni­en: lis­ten to the Sound of Silence

Miss­lich: maze­do­ni­sche Radio­sen­der kön­nen wegen eines Urhe­ber­rechts-Dis­pu­tes der­zeit kei­ne Musik von ein­hei­mi­schen Künst­lern spie­len, obwohl sie per Gesetz dazu ver­pflich­tet sind. Ähn­lich wie in Frank­reich gibt es in dem Bal­kan­staat eine staat­lich vor­ge­schrie­be­ne Quo­te von 40% maze­do­ni­scher Musik für die dor­ti­gen Rund­funk­sta­tio­nen. Die kön­nen sie aber im Moment nicht erfül­len, weil die Rech­te­ver­wer­tungs­ge­sell­schaft ZAMP, das maze­do­ni­sche Äqui­va­lent der GEMA, ein Auf­füh­rungs­ver­bot für die bei ihnen orga­ni­sier­ten Musiker/innen aus­ge­spro­chen hat. Die ZAMP wehrt sich mit die­sem Schritt gegen die Zulas­sung einer Kon­kur­renz­or­ga­ni­sa­ti­on namens SOKOM MAP, der sie vor­wirft, dem Kul­tus­mi­nis­te­ri­um nahe zu ste­hen. Das maze­do­ni­sche Par­la­ment hat vor Kur­zem die gesetz­li­chen Bestim­mun­gen zur Autoren­kol­lek­te geän­dert und dabei die Gebüh­ren fak­tisch auf ein Zehn­tel der bis­her ein­ge­trie­be­nen Bei­trä­ge gede­ckelt, woge­gen die Rech­te­ver­wer­tungs­ge­sell­schaft oppo­niert. Mit der neu­en Orga­ni­sa­ti­on sol­len die “Kom­po­nis­ten gespal­ten” wer­den, fin­det jeden­falls ZAMP. Und wehrt sich mit dem Radio-Bann. Die Sen­der sind nun von har­schen Straf­zah­lun­gen bedroht, wenn sie wei­ter­hin Titel von ZAMP-Künst­ler/in­nen wie Karo­li­na Goce­va (→ MK 2002, 2007) spie­len (die der Gerüch­te­kü­che zufol­ge die­ses Jahr übri­gens erneut für ihr Land zur Euro­vi­si­on möch­te) – und vom Ent­zug ihrer Sen­de­li­zenz, wenn sie dies nicht tun, weil sie dann die Quo­te nicht mehr erfül­len kön­nen. Ovo je Balkan!

Der­zeit im hei­mi­schen Radio nicht mehr zu hören: die Goce­va, hier mit ihrem letz­ten Eurovisionsbeitrag

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert