Mangelnde Experimentierfreude kann man dem lettischen Sender LTV nun wahrlich nicht vorwerfen. Wie eurofire heute berichtet, soll beim dortigen Eurovisionsvorentscheid Supernova künftig auch die Anzahl der Abfragen der Vorauswahltitel beim Streamingdienst Spotify mit in die Bewertung einfließen. Dazu arbeite man mit dem Label Universal Music und der schwedischen Musikplattform zusammen. Nach Angaben von LTV existiert daneben auch weiterhin eine teils international besetzte Jury. Wie das Wertungsverfahren genau aussehen soll und in welcher Form die Spotify-Zahlen Berücksichtigung finden, steht noch offen. Das könnte spannend werden: 2016 sorgten die Ergebnisse des seinerzeitigen internationalen Internet-Votings für Aufsehen. Nachdem der von Aminata (→ LV 2015) produzierte Justs Sirmais in sämtlichen Vorrunden der Supernova im Televoting haushoch führte, verbündeten sich im Finale die erzürnten Fans des ausgeschiedenen Konkurrenten Markus Riva und der in der Endrunde verbliebenen Hardrocker Narcolepsia Catalepsia gegen den Elektrojüngling. Nur ein Aufruf in internationalen Fan-Foren und die daraufhin erfolgte massenhafte Beteiligung ausländischer Eurovisionistas an der Netzabstimmung retteten Justs ganz knapp den Arsch. Mit der jetzt angedachten Spotify-Einbindung wolle man die Vorentscheidungstitel auf ihr Hitpotenzial abklopfen, wie Petri Manonens von Universal sagt: je öfters ein Song dort abgerufen wird, desto eher sei er dann auch kommerziell erfolgreich. Und da die Supernova zahllose Vorrunden hat und gefühlt ein halbes Jahr lang läuft, ist genügend Zeit für aussagekräftige Zahlen. Scheint also eine vielversprechende Idee zu sein!
Hitpotenzial: für Lettland läuft es die letzten Jahre.