Im Zuge der winterlichen Generalversammlung der EBU in Lausanne bestätigte Grand-Prix-Obermotz Jan Ola Sand heute, dass der nächste Eurovision Song Contest wie geplant am 9., 11. und 13. Mai 2017 in Kiew stattfinden werde. Er konzedierte außerdem, dass der ausrichtende ukrainische Sender NTU zwar etwas im Zeitplan hänge, aber in den letzten Wochen gute Fortschritte erzielt und der Lenkungsausschuss der EBU volles Zutrauen habe, dass die Verantwortlichen in Kiew die noch anstehenden Herausforderungen meistern. Noch am vergangenen Freitag hatte ein bekanntes deutsches Lügenpresse-Organ mit Spekulationen für Wirbel gesorgt, wonach die Gefahr bestünde, dass der Wettbewerb nach Moskau verlegt werden könne, weil man es in der Ukraine nicht gebacken bekomme. Eine Meldung, die gerade russische Medien natürlich besonders genüsslich zitierten – wäre es für die Kriegspartei, die sich selbst (nicht ganz zu Unrecht) als moralischer Sieger des Grand Prix 2016 sieht, doch eine kaum zu übertreffende Genugtuung und ein Prestigegewinn, die Show an Land zu ziehen. Und auch die NDR-eigene Eurovisions-Edelfeder Jan Feddersen konnte es partout nicht lassen, über die “Krise” zu hyperventilieren, so wie es die meisten westlichen Fanboys auffälligerweise immer nur dann tun, wenn die Lieblingssendung in einem Land jenseits des zwar seit einem Vierteljahrhundert gefallenen, mental aber scheinbar unverrückbaren Eisernen Vorhangs gastiert. Dabei war das unbestreitbare finanzielle und organisatorische Chaos bei NTU, das Anfang November 2016 für den Rücktritt des Senderchefs gesorgt hatte, zum Zeitpunkt der Bild-Ente längst abgewendet, zusätzliche Millionen aus dem Staatssäckel bereits bewilligt und ein erfahrenes Produzententeam eingestellt. Nun also noch einmal für alle Hysterie-Häschen zum Mitschreiben: der Contest findet wie vorgesehen im Internationalen Ausstellungszentrum (IEC) zu Kiew statt, die Hotel-Buchung muss nicht storniert werden und Karten gibt’s voraussichtlich ab Januar 2017 zu kaufen. Alles wird gut.
Thunder and Lightning, it’s getting exciting – und zwar in Kiew, im Mai 2017