Heute in aller Herrgottsfrühe überraschte das österreichische Fernsehen ORF mit der Bekanntgabe seines Vertreters für den Eurovision Song Contest 2017 in Kiew. Es handelt sich um den 24jährigen Newcomer Nathan Trent, der laut Pressemitteilung in einer zweisprachigen (er hat eine italienische Mutter) Tiroler Künstlerfamilie aufwuchs, schon als Kind Geige und Klavier lernte, Theater spielt, unlängst sein Bachelorstudium an der Musik- und Kunst-Privatuniversität der Stadt Wien abschloss und im Sommer 2016 seine Debütsingle ‘Like it is’ veröffentlichte, die allerdings floppte. Dennoch konnte er die ORF-Scouts mit einem selbstgeschriebenen Song überzeugen, der im Februar 2017 nach erfolgtem “Feinschliff” veröffentlicht werden soll. Musikalisch sei er im Bereich Pop und RnB zu Hause, was sich bei ‘Like it is’, einem tadellos produzierten Stück musikalischer Durchschnittsware, vor allem in den dicken Beats (yay!) und dem massiven Vocodereinsatz (yawn) bemerkbar machte. In eine ähnliche Richtung dürfte auch sein Eurovisionsbeitrag gehen, für den er sich bei einem Aufenthalt in Los Angeles von amerikanischen Produzenten habe inspirieren lassen. Lassen wir uns also überraschen und hoffen wir, dass das Ergebnis etwas inspirierter klingt.
Sieht besonders süß aus, wenn er wütend wird: Nathanaele (Repertoirebeispiel).
Für das bislang eher unbeschriebene Blatt Nathanaele (wie er mit vollem Namen heißt) spricht indes, dass er schnucklig aussieht und dass er tanzen kann: nicht die schlechtesten Voraussetzungen für zumindest optisch ansprechende Unterhaltung. Lustiges Detail: Nathan hatte sich auch beim deutschen Vorentscheid beworben und es sogar in die Klasse der 33 Besten geschafft. Aus welcher ihn der NDR nun rauswerfen muss, denn für gleich zwei Länder darf er laut EBU-Regularien nicht antreten.
Dann hoffen wir mal, dass Nathan nicht Top Ten wird, während wir wieder den letzten Platz machen. Bei dem Glück des NDR in den letzten Jahren (Kümmert, Naidoo) könnte das durchaus passieren.