Die EBU scheint angesichts des fortdauernden Chaos rund um die Organisation des für den 13. Mai 2017 terminierten Eurovision Song Contest durch den ukrainischen Sender NTU die Reißleine zu ziehen und schickt den Melodifestivalen-Chef und Produzenten der beiden letzten schwedischen ESCs in Malmö und Stockholm, Christer Björkman (→ SE 1992), gen Kiew, um zu retten, was zu retten ist. Der Schwede wird dort offiziell für die Bühnenpräsentation der 43 teilnehmenden Acts verantwortlich zeichnen und freut sich auch schon, seine “Zähne in die Songs schlagen” zu können, wie er im Interview verrät. Das tut denen doch weh! In den Fan-Foren ging natürlich unmittelbar das Geheule los, dass dem Wettbewerb nun eine erneute Schwedifizierung drohe – teils vorgebracht von denselben Leuten, die erst unlängst greinten und wehklagten, dass es die Ukrainer nicht hinbekämen. Letzteres findet wohl auch Eurovisions-Obermotz Jan Ola Sand, der die Neuigkeit auf eurovision.tv folgendermaßen kommentierte: “Björkman ergänzt ein bereits vorhandenes, exzellentes Produktionsteam, seine umfassende Erfahrung in der Produktion des Eurovision Song Contests wird von unschätzbarem Wert sein”. Liest sich so, als solle Christer den Beteiligten vor Ort ein wenig Feuer unter dem Hintern machen und die nötigen Strippen ziehen bzw. die richtigen Kontakte vermitteln. Gegenüber seinem Heimatsender NRK wurde der Norweger Sand unter Bezugnahme auf das Hinterherhängen der Ukrainer hinter dem Zeitplan noch etwas deutlicher, wie ESC Daily meldete: er habe “so etwas noch nie erlebt”! Dennoch sei man sicher, die Show noch rechtzeitig auf die Beine stellen zu können. Nach dem Rücktritt mehrerer führender Mitarbeiter/innen des ukrainischen Staatssenders letzte Woche wurden dort zwischenzeitlich neue Verantwortliche für die Bereiche Vermarktung, Sicherheit und Eventmanagement ernannt. Morgen gehen die Eintrittskarten für die beiden Semis in den Verkauf (die fürs Finale sind bereits weg). Wer sein Glück versuchen will, sollte gegebenenfalls vorher seine Kreditkarte für Zahlungen in die Ukraine freischalten lassen, diese Funktion ist bei vielen Banken standardmäßig gesperrt.
Kann es gar nicht abwarten: der Christer
Christer Björkman hat die Finger wieder drin: eine gute Entscheidung?
- Ja sicher. Erfahrung hat er ja nun mal, und die wird grad dringend gebraucht. (41%, 46 Votes)
- Mir geht diese Einmischerei auf den Keks: lasst die Ukraine doch alleine glänzen – oder scheitern. (30%, 33 Votes)
- Ich hoffe nur, Christer kann das Ruder jetzt noch rumreißen. (16%, 18 Votes)
- Och nö! Warum lässt man den ESC überhaupt noch reisen, wenn es eh jedes Jahr die Schweden produzieren? (13%, 14 Votes)
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