Euro­vi­si­on Death­match #9: The dire Wire is on Fire

Nichts klas­si­fi­ziert einen Song so sehr als “typisch Grand Prix” wie der immer wie­der ger­ne genom­me­ne Fire-Desi­re-Reim. Beson­ders Län­der wie Mal­ta und Rumä­ni­en mach­ten sich in der Ver­gan­gen­heit schon des Öfte­ren die­ses Ver­bre­chens schul­dig. Doch die ste­hen beim heu­ti­gen Euro­vi­si­on Death­match gar nicht in der Are­na, denn zwi­schen­zeit­lich leg­ten ande­re Natio­nen dies­be­züg­lich noch einen drauf. So wie bei­spiels­wei­se Bul­ga­ri­en, das unse­ren ers­ten Kom­bat­tan­ten schickt, den intern aus­ge­wähl­ten Kris­ti­an Kos­tov, nicht nur der jüngs­te Teil­neh­mer des aktu­el­len Jahr­gangs, son­dern auch der ers­te in die­sem Jahr­tau­send Gebo­re­ne – Gott, ich bin so alt *grein*! Kris­ti­an führt einen spre­chend beti­tel­ten Bei­trag namens ‘Beau­tiful Mess’ mit sich: eine mit glo­cken­hel­ler, wei­ner­li­cher Kna­ben­stim­me into­nier­te Elek­tro-Bal­la­de, die musi­ka­lisch völ­lig ziel­los vor sich hin mäan­dert und mit einem abstru­sen, glei­cher­ma­ßen ziel­los mäan­dern­dem Text auf­war­tet, in wel­chem er sei­ne Lie­be als “unbe­rühr­bar” klas­si­fi­ziert (Aus­triA­li­en lässt grü­ßen) und wel­cher davon Kennt­nis gibt, dass man unter Was­ser nicht atmen kön­ne (ach was!). Und der zudem fol­gen­des Zei­len­paar prä­sen­tiert: “Even in the line of fire / When every­thing is on the wire”. Ein biss­chen düs­ter, aber immer­hin mal eine neue Reime-Idee!

Ich weiß nicht, ob ich zu die­sem Song unbe­dingt ein Lyric-Video machen wür­de: Kris­ti­an (BG)

Auch die Sie­ge­rin der pol­ni­schen Euro­vi­si­ons-Vor­ent­schei­dung, Kasia Moś, ent­wirft wie Kris­ti­an in ihrer musi­ka­lisch eher klas­sisch struk­tu­rier­ten, gei­gen­ge­schwän­ger­ten Grand-Prix-Bal­la­de ‘Flash­light’ das lyri­sche Bild einer von Außen auf gera­de­zu krie­ge­ri­sche Art und Wei­se bedroh­ten Lie­be (‘Nous, les Amou­reux’ [LU 1961] winkt aus der Fer­ne), die aber durch den Beschuss der Hater nur um so stär­ker zusam­men­wächst. Kasia bedient sich eben­falls des schul­buch­mä­ßi­gen Euro­vi­si­ons­reims und dreht die Schrau­be gleich zwei Umdre­hun­gen wei­ter: “Fire / like a bur­ning desi­re / Taking me hig­her / walk in a wire,” so raunt sie uns mehr­fach zu, um dann zum Refrain über­zu­lei­ten. Da hört aber schon nie­mand mehr zu, weil wir, ange­fixt von dem Vier­fach­sal­to, bereits nach wei­te­ren Ergän­zun­gen suchen wie “Ein Tritt in die Eier / Stoppt das Gesei­er / Hör auf mit der Lei­er / That, I would admi­re”. Und noch etwas – neben dem Anfangs­buch­sta­ben ihres Vor­na­mens – ver­bin­det Kasia und Kris­ti­an: ihre bei­den Songs sind einer BPM-Mes­sung von ESC Nati­on zufol­ge die lang­sams­ten des dies­jäh­ri­gen Jahr­gangs, gewis­ser­ma­ßen die Brems­klöt­ze von Kiew. Noch einen Ticken lah­mer und die Zeit stün­de still.

Zeigt uns die kal­te Schul­ter: Kasia (PL)

Kämp­fer der Lie­be sind also bei­de Kom­bat­tan­ten. Fragt sich nun: wer ist stär­ker? Ihr ent­schei­det per Umfra­ge in den nächs­ten 24 Stun­den, also bis Mon­tag, 15 Uhr. Oh, und wenn Ihr noch ein paar schö­ne Ideen für einen Reim auf “Fire” habt: ab in die Kom­men­ta­re damit!

EDM #9: The dire Wire is on Fire. Wer reimt schöner?

  • Bul­ga­ri­en: Kris­ti­an Kos­tov – Beau­tiful Mess (58%, 70 Votes)
  • Polen: Kasia Moś – Flash­light (42%, 50 Votes)

Total Voters: 120

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Ergeb­nis: Mit knapp 60% der Stim­men konn­te das bul­ga­ri­sche Jün­gel­chen mit der nied­li­chen Zahn­lü­cke die­ses Ren­nen für sich ent­schei­den, Kasia muss lei­der wie­der abrei­sen. Dan­ke fürs Mit­stim­men und dan­ke für die fabel­haf­ten Reim-Vor­schlä­ge in den Kom­men­ta­ren. Ihr seid so groß­ar­tig! In der nächs­ten Run­de tre­ten DJs mit einem dunk­len Geheim­nis gegen­ein­an­der an.

2 Comments

  • Fire ? Mein lie­ber Rei­her, Herr Mey­er ! Und ab nach Spey­er zu einer wun­der­schö­nen ESC-Fei­er. Ein Bay­er tanzt dort schon um den Weiher…

  • Kris­ti­an.….
    If you want to be my squire
    in my own litt­le shire
    I would not be a liar
    I want to be your spire.
    Your cuten­ess I admire
    I think I will require
    to f*** you in the quire.
    So – now you are on fire?

    Kom­po­nie­ren muss aber ein anderer.

    Stim­me geht an – na wen wohl? 😉

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