Nach dem Schweden Robin Bengtsson hat sich nun auch der rumänische Rapper Alex Florea (‘Yodel it!’) kritisch über den am vergangenen Samstag siegreichen Portugiesen Salvador Sobral geäußert. Wie Wiwibloggs rapportiert, äußerte er heute früh in einem live ausgestrahlten Video-Interview mit der rumänischen Tageszeitung Adevarul Zweifel an den gesundheitlichen Problemen des schlumpfigen Hipsters und verbreitete die Theorie, es handele sich dabei um Mitleids-“Marketing”, wie es in Castingshows an der Tagesordnung sei: “Seine Hintergrundstory funktionierte, das Publikum hat es geschluckt,” so Florea. Sobral war auf Anraten seiner Ärzte erst später als seine Konkurrent/innen nach Kiew angereist und etlichen Proben ferngeblieben, in den Medien machten (von einigen Kommentatoren offensichtlich weiterverbreitete) Gerüchte über eine lebensbedrohliche Herzerkrankung die Runde, die sein Management allerdings strikt zurückwies. Auf Anfragen besorgter Schwurnalisten in den Pressekonferenzen in Kiew räumte Salvador allerdings gesundheitliche Probleme ein. Der rumänische Bad Boy kaufte ihm das aber nicht ab: “Salvador hat keine Herzprobleme, bei ihm stimmt etwas im Kopf nicht”. Er sei von seinem “billigen Theater” angewidert, deswegen reagiere er so zynisch: “Ich habe in Castingshows auch schon Probleme gehabt, aber nie zu solchen Taktiken gegriffen, um zu gewinnen,” so der Rumäne, der Sobral jedoch zumindest zugestand, dass sein Song “exzellent” gewesen sei. Floreas jodelnde Duettpartnerin Illinca Băcilă zeigte sich im gleichen Interview dagegen “glücklich” über den Sieg des Portugiesen: “Was Salvador tat, kann man als Kunst begreifen, daher herzlichen Glückwunsch zum Erfolg”! Sie gratulierte außerdem dem SunStroke Project aus dem Nachbarland Moldawien, das für die Bronzemedaille beim Contest, das beste Ergebnis des Balkanlandes bisher, vom heimischen Ministerpräsidenten Igor Dodon nach Bericht von Eurovoix sogar eine staatliche Auszeichnung erhalten soll: “Eine superbe Show”! Der rumänische Jodel-Rap landete beim Publikum auf dem fünften Rang, wurde von den Jurys aber auf den siebten Platz abgewertet.
Schießt mit Kanonen auf Spatzen: Alex Florea (RO)
Hier sind einige wohl schlechte Verlierer.….…..
Alex sprach eigentlich nur das aus, was viele von uns denken …
Ich bin ja nun weiß Gott nicht von der Salvadorable-Fraktion, wie Ihr wisst, aber Mariposa hat recht, das geht nun wirklich unter die Gürtellinie.
Während der Contest-Zeit in Kiew wäre eigentlich reichlich Möglichkeit für Alex Florea gewesen, Salvador Sobral direkt mit seinen Mutmaßungen und Meinungen zu konfrontieren. Im Nachgang in einem Interview daheim, ist es einfach nur sehr, sehr schwach.
Da sind wohl die Spätfolgen von 2 Wochen ESC-Bubble in Kiew die da bei Alex zum Vorschein kommen…
Ich weiß gar nicht, was dieser Rapper mit “Salvadors Hintergrundgeschichte”, die “gezogen” haben soll, meint. Ich glaube kaum, daß sich die spontanen Anrufer damit lange beschäftigt haben. Ihnen hat halt der Song und die Interpretation gefallen, punkt. Auch die Juries bewerten nach ganz anderen Maßstäben.
Schöner Zickenkrieg. Ich hol schon mal Popcorn.
Ich habe mich zufällig gerade besonders viel mit der Teilnahme der Parodistin Silvia Night aus Island, 2006, beschäftigt. (Wer neugierig ist.…. . https://www.youtube.com/watch?v=KkydPOGTJKk ) Oder doch kein Zufall?
Ihre Show – von Anfang bis zum Ende des ESC 2006 eine Troll-Show, dazu mit einem genialen Song – persifliert diese Art Zickenkriege auf genialste Weise. Nur verstanden haben es seinerzeit die wenigsten. und anscheinend braucht es auch heute noch wieder einen solch mutigen, satirischen Beitrag beim ESC, wenn diese Nachwellen aus Rumänien, ausgelöst durch das Geweine eines schlechten Verlierers, tatsächlich bis zum Ufer dieses ESC-Blogs angekommen sind.
Salvador hat auch ohne derlei Geschichten zu Recht gewonnen (ich zum Beispiel wusste nichts von irgendwelchen Gesundheitsproblemen und habe trotzdem für ihn gevotet). Normalerweise würde ein Künstler sich auch selbst schaden, wenn er nur einmal auf der Wettbewerbsbühne selbst probt.
Er hat es aber hingekriegt. Wahrscheinlich weil er ohne das ganze Getöse mit “Fireworks” und durchgetunter Choreographie ausgekommen ist.
Ich unterstütze auch sein Sieger-Statement. Es wäre ehrlicher, wenn man Eurovision SONG Contest in Eurovision SHOW Contest umbenennen würde.
Das gute Abschneiden des eignen Landes ist eher nebensächlich geworden.Bei Schweden ist anscheinend ein 3 Platz gleichzusetzen mit Platz 25 – 26! Der ganze Hype und Gedöns aus Wasa Land ist teilweise übertrieben und des Plastik Schlagers nicht wert.
Und jetzt auch nur noch fünfter – MELANCHOLIA! – die (Musik) Welt geht unter!
Aber trotzdem mault Blechhamster Robin nun laut ! Störte mich eigentlich nicht, WENN es jetzt nicht auch Länder ihm gleichtun würden, die es nicht nötig hätten. Was den Rumänen wirklich stört – keine Ahnung.
Ilinca scheint aber nicht nur Jodeltalent zu haben sondern auch etwas mehr Verstand.
Kollegenschelte geht gar nicht. Einen maulenden Norweger mag ich aber nicht !
Warum springe ich auf diesen abgefahrenen Zug noch auf? Was kann das jetzt noch ändern? Ein dämlicher neuer Nachgeschmack der die Bitterkeit von Russland/Ukraine kurz etwas übertönt aber auch zeigt wie schlechte Verlierer heute reagieren (dürfen)
Die ständig zum Arschlochzeichen geformten Finger während deines 3 Minütigen Parcours reichten da wohl nicht mehr ‚lieber Robin?Bei Pressekonferenzen sollte man generell nur das Wort “Weltfrieden” sagen.;-) Oder?
Da ist man in der tiefsten ESC-Provinz (also in der germanischen Biederrepublik) aber richtig neidisch !!! Einen fünften Platz als Niederlage bezeichnen zu dürfen, was für ein Luxus – boah… IN der Tat, ich scheine mich schon eine Zeitlang im Paralleluniversum aufzuhalten.
Dabei hatte Schweden letztes Jahr mit dem kleinen Frans einen richtig guten Beitrag im Rennen und da war Rang 5 mehr als verdient. Diesmal darf man im Wasa-Land froh sein, daß die Jurys diese aalglatte Nummer noch hochgehievt haben. Sonst wäre der Frust noch größer gewesen.