Im Frühstücksfernsehen äußerte sich heute morgen die britische Eurovisionsvertreterin 2018, SuRie (bürgerlich: Susanna Marie Cork), zu den Vorfällen rund um ihren Auftritt im Finale des Wettbewerbs am vergangenen Samstag in Lissabon, der von einem Störer unterbrochen wurde. Wie die Sängerin auf Nachfrage berichtete, habe sie den Eindringling erst wahrgenommen, als er direkt vor ihr stand und ihr das Mikrofon aus der Hand wand, wovon sie ein paar kleinere Kratzer davontrug. Sie habe jedoch keine Zeit gehabt, über die potentielle Gefährlichkeit des Mannes nachzudenken, der umgehend von der Security überwältigt wurde. Während SuRie für einige Sekunden ohne Mikrofon dastand, lief der Song weiter, der Backgroundchor sang den Refrain und die Fans in der Halle fielen mit ein. “Als ich mich wieder umdrehte, sah ich das Mikro auf dem Boden,” so SuRie, die es ohne zu Zögern aufhob und fest entschlossen den Rest ihres Beitrags ablieferte. Mit, wie sie es im Interview selbst nannte, “Feuer im meinen Augen”. Cork weiter: “Der Songtext bekam eine ganz neue Bedeutung”. Schließlich geht es in ihrem Beitrag ‘Storm’ um das Durchhalten in schweren Zeiten, und dafür lieferte die Britin am Samstag ein unvergessliches, bravouröses Beispiel.
Schöpfte aus dem Adrenalinschub des Vorfalls neue Energie für ihre Performance: die adorable SuRie beim ESC-Finale.
Ganz besonders gefreut habe sie die Unterstützung des Hallenpublikums: “Deren wie eine Woge zurückflutende Energie, das nehme ich als meine bleibende Erinnerung mit”. Befragt, warum sie den angebotenen erneuten Auftritt abgelehnt habe, meinte sie: “Du rennst bei den Olympischen Spielen die hundert Meter auch kein zweites Mal, weil Deine Schnürsenkel verknotet waren. Ich hatte den einem Moment, und es gab keine Notwendigkeit, ihn zu wiederholen”. Ihr bestes Statement lieferte die blonde Annie-Lennox-Doppelgängerin aber als Replik auf den von der schlechten Platzierung des Vereinten Königreichs (Platz 24) enttäuschten Frühstücksshow-Moderator, der das Ausbleiben von “Trostpunkten” beklagte und in Frage stellte, warum Großbritannien überhaupt noch bei dem Wettbewerb mitmache. Woraufhin SuRie kurz auf dessen Entstehung rekurrierte: “Es begann ein paar Jahre nach dem zweiten Weltkrieg, als jeder noch voller Trauer und Traurigkeit und Angst war, und brachte die Nationen zusammen, um im Gesang wieder zueinander zu finden. Das ist der Sinn des Eurovision Song Contests. Und deswegen ist es ein so fantastische Sache, da mitzumachen”.
Was für eine fabelhafte ♥ Eurovisions-Botschafterin! SuRie beim Interview.
Great! Absolutely great! Tolle Performance einer Künstlerin mit Nerven, nur der Song war noch weniger als so la la. Auch die Präsentation mit den Neonquadraten – hier hätte sich Großbritannien mehr anstrengen müssen. Ich denke aber, wir haben SuRie beim ESC noch nicht zum letzten Mal gesehen und gehört. Ich würd mich freuen, wenn Sie wieder dabei wäre.
Interessanterweise fand ich den Song immer schon besser als wohl die meisten. War tatsächlich ursprünglich mein Platz 10 (von 43), im Finale dann wegen Ausfällen aufgerückt auf Platz 8. Irgendwie erinnerte mich das an Katrina and the waves (1997), einen der letzten wirklich großen Beiträgen aus UK, abgesehen von der zu Recht erfolgreichen Jade Ewen (mit Andrew Lloyd Webber song) 2009.
Ich verteile meine 20 Anrufe immer recht sorgfältig, und SuRies Song landete da zunächst ganz knapp unter der Anrufschwelle, aber nach dieswr fantastischen Reaktuon musste ich ihr dann unbedingt 2 meiner Calls widmen.
Ganz tolle Reaktion, der Songtext passte natürlich wie Faust aufs Auge, so dass es mir sogar Tränen in die Augen trieb. Unbd auch jetzt ein sehr schönes Statement, ganz i Gegensatz zum üblichen britischen Genöle.
Ihre Halung ist mir schon sehr positiv aufgefallen, als sie bei EiC die Vertretung bei Monsieur Madame übernommen hatte. Solche Leute braucht Europa und die Eurovision!
SuRie kann gern noch mal wiedrerkommen, dann hoffentlich mit einem (noch) besseren Song im Gepäck.
Ich kann mich da nur den Meinungen der Vorredner anschließen. Für mich ist sie die absolute Heldin des Abends, auch wenn ich den Vorfall nicht mitbekommen habe, weil ich das platte Liedchen für meine Pinkelpause nutzte… Aber als ich wieder auf der Bildfläche war, nahm ich die geballte Energie von Surie wahr und wusste, hier war was geschehen…Ebenfalls danke für den Hinweis auf den Madame Monsieur-Einspringer, der gezwigt hat, dass da Potential vorhanden ist, dass sie nicht auf die Bühne bringen durfte. Also GB, nächstes Jahr Mühe geben. Bei uns hats ja auch geklappt
So tief kommt man gar nicht runter, wie man sich vor ihr verneigen möchte. Ich hoffe, sie kommt nochmal wieder, aber dann gern mit einem besseren Lied. Die Frau ist klasse und hat Klasse!
Nicht nur stimmlich eine Granate, sondern auch menschlich (wenn der Ausdruck Granate in dem Zusammenhang erlaubt ist). Hätte ein besseres Lied verdient gehabt, welches trotzdem bei mir persönlich im Finale ziemlich genau mittig gelandet wäre.
Darüber hinaus ist es ein absoluter Skandal, dass die Sicherheitsvorkehrungen so lasch waren. Jemand anderes und die arme Surie wäre jetzt tot.
Ich finde, das UK sollte sie nächstes Jahr wieder entsenden, diesmal aber dann auch mit einem Lied. Bei der Power, die sie da gezeigt hat, gewänne sie dann spielend und das Publikum läge ihr eh zu Füßen.