Von Peli­ka­nen und Kame­len: das ESC-Fina­le 2018

Hat das Land so eine Art von Geheim­ver­trag mit dem Kar­ma? Oder wie schafft Isra­el es sonst, sei­ne Euro­vi­si­ons­sie­ge mit einer der­ar­ti­gen mathe­ma­ti­schen Prä­zi­si­on in Abstän­den von jeweils exakt 20 Jah­ren über die Grand-Prix-Geschich­te zu ver­tei­len? Und das auch noch mit einem jeweils ziem­lich ähn­li­chen Kon­zept: 1978 schaff­te es Izhar Cohen auf dem Höhe­punkt der Dis­co­wel­le mit einem tanz­ba­ren, von der uni­ver­sa­len Lie­be unter den Men­schen han­deln­den Kin­der­lied namens ‘A Ba Ni Bi’ und einer sen­sa­tio­nel­len Mar­ge-Simpson-Fri­sur, die Jurys im Sturm zu erobern; 1998 gelang der kämp­fe­ri­schen Trans­se­xu­el­len Dana Inter­na­tio­nal mit dem Tanz­flä­chen­fül­ler ‘Diva’ der bis heu­te wich­tigs­te, weil ein unüber­seh­ba­res, die gesell­schaft­li­che Libe­ra­li­tät beflü­geln­des Zei­chen für Tole­ranz und Respekt gegen­über dem Anders­sein set­zen­de Sieg in der Euro­vi­si­ons­his­to­rie. Und nun, wei­te­re 20 Jah­re spä­ter, führt die fan­tas­ti­sche, vor selbst­be­wuss­tem Charme nur so sprü­hen­de Wucht­brum­me Net­ta Bar­zi­lai die­se pro­gres­si­ve Tra­di­ti­on fort und gewinnt mit der unglaub­lich spa­ßi­gen, eben­falls extrem tanz­ba­ren Eman­zi­pa­ti­ons­hym­ne ‘Toy’, einem so unver­krampf­ten wie kraft­vol­len Bei­trag zur aktu­el­len Femi­nis­mus­de­bat­te, die euro­päi­schen Lie­der­wett­spie­le. Wie wunderbar!

Sie sei eine “schö­ne Krea­tur”, behaup­tet die hier vor ihren gol­de­nen “Bären” (Peter Urban) zu sehen­de Net­ta in ihrem Song über sich selbst. Völ­lig zu Recht. Und ein Vor­bild dazu (IL).

Dan­ke, dass ihr den Unter­schied gewählt habt; dan­ke, dass ihr die Ver­schie­den­heit fei­ert,” freu­te sich die israe­li­sche Beth Dit­to in ihrer knap­pen Anspra­che – und nahm damit, bewusst oder nicht, Bezug auf das ent­spre­chen­de State­ment der letz­ten Euro­vi­si­ons­sie­ge­rin mit gesell­schaft­li­chem Anspruch, der Grand-Prix-Kai­se­rin Con­chi­ta Wurst (AT 2014). Iro­ni­scher­wei­se schlug Net­ta mit den Stim­men des wie immer außer­or­dent­lich klug wäh­len­den Publi­kums dies­mal den Öster­rei­chern den Sieg aus den Hän­den, nach­dem der alpen­län­di­sche Ver­tre­ter und ehe­ma­li­ge bul­ga­ri­sche Back­ing Cesár Sampson mit sei­nem irgend­wie ganz guten, irgend­wie aber auch befremd­lich düs­te­ren Stück ‘Nobo­dy but you’ im Jury­vo­ting den ers­ten Platz beleg­te, wäh­rend es bei den Zuschauer/innen für den doch sehr höl­zern und robo­ter­haft agie­ren­den Lin­zer nur für den drei­zehn­ten Rang reich­te. Um so erfreu­li­cher, dass selbst die sich ver­mut­lich in ihrer Männ­lich­keit bedroht füh­len­den Spaß­brem­sen der ihre kom­plet­te Über­flüs­sig­keit ein wei­te­res Mal dras­tisch unter Beweis stel­len­den Wer­tungs­ma­fia den Sieg der quir­li­gen Power­frau Net­ta nicht ver­hin­dern konnten.

Nahm per­for­ma­to­risch klei­ne­re Anlei­hen bei dem im Semi aus­ge­schie­de­nen pol­ni­schen DJ Hei­sen­berg: Cesár Sampson (AT).

Das schöns­te Bild des Abends bot dabei ein kur­zer Kame­ra­schwenk ins Hal­len­pu­bli­kum wäh­rend Net­tas Auf­tritt, wo fre­ne­tisch fei­ern­de, mit ziem­li­cher Sicher­heit schwu­le Fans fröh­lich die Text­zei­le “You stu­pid Boy” mit­san­gen und so zeig­ten, war­um unser­eins sich weder von die­ser Ansa­ge noch von dem Hüh­ner­ge­ga­cker ange­grif­fen fühlt, mit dem die Sän­ge­rin sich über die Feig­heit der Trumps die­ser Welt lus­tig mach­te, die ihre Angst hin­ter Alpha­männ­chen­ge­ha­be ver­ste­cken: wis­sen wir aus eige­ner Erfah­rung doch nur zu gut, dass Frau­en­feind­lich­keit und Homo­pho­bie zwei Sei­ten der sel­ben häss­li­chen Medail­le sind. Erquick­lich auch, dass es der Israe­lin gelang, sich gegen ihre här­tes­te Kon­kur­ren­tin durch­zu­set­zen, der für Zypern ange­tre­te­nen, in Grie­chen­land leben­den, gebür­ti­gen Alba­ne­rin Ele­ni Fou­rei­ra, deren feu­ri­ges ‘Fue­go’ zwar einen mit­rei­ßen­den Rhyth­mus, eine fan­tas­ti­sche Hoch­leis­tungs-Tanz­cho­reo­gra­fie mit wild im Wind­ma­schi­nen­sturm flie­gen­den Haa­ren und das vom Vor­jah­res­sie­ger Sal­va­dor Sobral geschmäh­te Feu­er­werk bot (ätsch!); mit einer sehr knap­pen Büh­nen­kla­mot­te, weit gespreiz­ten Schen­keln und einem kom­plett sinn­be­frei­ten Text aber auch den exak­ten Gegen­ent­wurf zur kämp­fe­ri­schen Net­ta darstellte.

Muss nach dem ESC ent­setz­li­chen Mus­kel­ka­ter im Hals haben: Zyperns Ersatz-Shaki­ra schüt­tel­te drei Minu­ten lang ihr Haupt­haar wie ein wil­des Mädchen.

Dabei hat­te der augen­schein­lich auf Lebens­zeit für die Start­rei­hen­fol­ge zustän­di­ge Chris­ter Björk­man (SE 1992) Ele­ni nach ihrem Publi­kums­sieg im ers­ten Semi­fi­na­le sogar eigens den Pimp Slot auf Start­platz 25 zuge­schanzt. Mit der bemer­kens­wer­ten Zei­le “You got me Peli­can fly, fly, fly” unter­lag sie im Ren­nen um den ani­ma­lischs­ten Euphe­mis­mus für ein gut durch­blu­te­tes Geschlechts­teil nur ganz knapp ihrem tsche­chi­schen Mit­be­wer­ber Miko­las Josef und sei­nem “Set my Camel in the Mood”, nur einer von meh­re­ren herr­lich saf­tig-schwei­ni­schen Text­stel­len sei­nes kon­tem­po­rä­ren, in kei­nem For­mat­ra­dio fehl­plat­zier­ten (ja, das ist ein Wink mit dem Zaun­pfahl, lie­be Pro­gramm­ver­ant­wort­li­chen!) Klop­fers ‘Lie to me’, der musi­ka­li­schen Bit­te um ein letz­tes Abschieds­stöß­chen mit der auf­grund ihrer Untreue bereits in den Wind geschos­se­nen Freun­din, mit der er sich als wür­di­ger Enkel John­ny Logans (IE 1987, ‘Hold me now’) emp­fahl. Miko­las, der sich bei den Pro­ben fürs Semi bei einem Sal­to den Rücken ver­letz­te und in ein Lis­sa­bon­ner Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert wer­den muss­te, gebührt die sil­ber­ne Tap­fer­keits­me­dail­le dafür, dass er exakt die­sen poten­ti­ell schmerz­brin­gen­den Stunt bei sei­nem Final­auf­tritt erneut hinlegte.

Ein Rät­sel: wie kam Miko­las mit sei­nem Ruck­sack nur an den Sicher­heits­kon­trol­len vor­bei (CZ)?

Die Gold­me­dail­le geht zwei­fel­los an die bri­ti­sche Ver­tre­te­rin SuRie (Susan­na Marie Cork), auch sie eine ehe­ma­li­ge ESC-Cho­ris­tin. Sie wur­de zum Opfer eines eben­falls aus dem Ver­ein­ten König­reich stam­men­den Irren, der sich wäh­rend ihres Auf­tritts an einer der Brü­cken über den Zuschau­er­gra­ben hoch­han­gel­te, die Büh­ne stürm­te und ihr das Mikro­fon ent­riss, um irgend­wel­che wir­ren For­de­run­gen hin­ein­zu­blö­ken. Nach einem kur­zen Schre­cken berap­pel­te sich die ver­ständ­li­cher­wei­se scho­ckier­te Sän­ge­rin und schnips­te im Takt zur Musik, wäh­rend ihre Backings und die Fans in der Hal­le den Refrain von ‘Storm’ wei­ter­san­gen, ergriff das von geis­tes­ge­gen­wär­ti­gen Büh­nen­hel­fern nach nur 15 Sekun­den hin­ge­leg­te neue Mikro­fon und lie­fer­te den Rest ihres im Lich­te die­ses Vor­falls bei­na­he pro­phe­ti­schen Song­tex­tes über den Durch­hal­te­wil­len selbst bei wid­rigs­ten Umstän­den mit adre­na­l­in­ver­stärk­ten Aplomb ab. Höchs­ter Respekt dafür sowie für ihre Ent­schei­dung, die von den Ver­an­stal­tern ange­bo­te­ne Repri­se abzu­leh­nen, da sie “extrem stolz auf ihren Auf­tritt” sei. Das kann sie auch, im Gegen­satz übri­gens zu den fei­gen Hüh­nern der EBU, die das You­tube-Video die­ses Vor­falls auf dem offi­zi­el­len Euro­vi­si­ons­ka­nal zen­sier­ten und durch den Auf­tritt aus dem Jury­fi­na­le ersetzten.

Hel­din­nen­haft: SuRie lässt sich trotz sicht­ba­ren Schocks nicht von ihrer Per­for­mance abbrin­gen (UK).

Die­sel­be EBU übri­gens, die erst die­se Woche vor­bild­lich reagier­te, als her­aus­kam, dass der chi­ne­si­sche Strea­ming­dienst Man­go TV, der den ESC bis dato im poten­ti­ell zuschauer/innenstarken Reich der Mit­te aus­strahl­te, auf­grund dort seit Ende 2017 bestehen­der Zen­sur­ge­set­ze den iri­schen und den alba­ni­schen Bei­trag aus sei­ner Über­tra­gung des ers­ten Semis her­aus­schnitt: den von Ryan O’Shaug­nes­sy wegen sei­ner sich “abnor­mal” umtur­teln­den Tän­zer, den von Eugent Bush­pe­pa auf­grund sei­ner Tat­toos (!). Außer­dem wur­den die von den Fern­seh­ka­me­ras ein­ge­fan­ge­nen Regen­bo­gen­flag­gen im Publi­kum ver­pi­xelt. Umge­hend ent­zo­gen die Gen­fer den Chi­ne­sen die Über­tra­gungs­rech­te: “Das steht nicht im Ein­klang mit den Wer­ten der EBU von Uni­ver­sa­li­tät und Inklu­si­vi­tät und der stol­zen Tra­di­ti­on, Viel­falt durch Musik zu fei­ern”, so die Stel­lung­nah­me. Nun dürf­te den Schwei­zern die­ser Schritt trotz der damit ver­bun­de­nen Ein­nah­me­ver­lus­te nicht all zu schwer gefal­len sein, kommt eine Voll­teil­nah­me des auto­ri­tär regier­ten Lan­des am euro­päi­schen Wett­be­werb ohne­hin nicht in Fra­ge. Den­noch: ein Lob, EBU!

Könn­te die Jugend im Reich der Mit­te ver­der­ben: der Sof­tro­cker Eugen Busch­pfef­fer und sei­ne Kör­per­be­ma­lung (AL).

Zurück zu SuRie: lei­der setz­te sich, wie schon 2010 bei dem von einem ähn­li­chen Vor­fall betrof­fe­nen Spa­ni­er Dani­el Diges, ihr Mut nicht in Punk­te um: ‘Storm’ lan­de­te auf Rang 24.Viel mehr war für das okayene Lied­chen aller­dings auch nicht zu erwar­ten, denn bei allem Wohl­wol­len für die super­sym­pa­thi­sche Susan­na fiel es in die Kate­go­rie eines Neben­bei-Musik­tep­pichs fürs Bügeln, die Play­list fürs Fit­ness-Stu­dio oder das Super­markt­ra­dio, lös­te aber kei­ner­lei Anruf-Impuls aus. Da lei­det die Big-Five-Nati­on Groß­bri­tan­ni­en nach wie vor unter dem bereits seit 1957 viru­len­ten Pro­blem, dass in einem Land mit einem gesät­tig­ten Musik­markt kaum ein Ver­le­ger das Risi­ko ein­ge­hen mag, einen wirk­lich star­ken Song mit unge­wis­sem Aus­gang beim Euro­vi­si­on Song Con­test zu ver­hei­zen und sich bei sei­nem Schei­tern die Chan­cen auf die kom­mer­zi­el­le Ver­wer­tung zu ver­sau­en. Wie es bes­ser geht, mach­te in die­sem Jahr zum all­ge­mei­nen Erstau­nen die von ähn­li­chen Pro­ble­men geplag­te ARD vor, wo sich das vom NDR mit gro­ßem Tam­tam ange­kün­dig­te neue Vor­ent­schei­dungs­kon­zept tat­säch­lich auszahlte.

Die Fami­lie als Schutz­raum vor dem bedroh­lich tosen­den Sturm des Wel­ten­ge­sche­hens: Micha­el Schul­te insze­nier­te sich als Mes­si­as des Cocoo­ning (DE).

Dabei ent­pupp­te sich der mit­hil­fe einer inter­na­tio­na­len Jury aus­ge­wähl­te deut­sche Bei­trag kei­nes­wegs als “kan­tig”, wie von NDR-Mann Tho­mas Schrei­ber ver­spro­chen, son­dern musi­ka­lisch als for­mat­ra­dio­taug­li­che, supers­eich­te Ed-Sheeran-Soße. ‘You let me walk alo­ne’ wucher­te bei den Jurys (und etwas weni­ger stark bei den euro­päi­schen Zuschauer/innen) aber mit einem ande­rem Pfund, näm­lich sei­ner Glaub­wür­dig­keit und Micha­el Schul­tes Mut zur Ver­letz­lich­keit. Die anrüh­ren­de Hom­mage an sei­nen früh ver­stor­be­nen Vater, von dem Bux­te­hu­der Rot­schopf mit ange­mes­sen brü­chi­ger Stim­me into­niert, öff­ne­te nicht nur beim hie­si­gen Blog­ger ver­läss­lich alle Schleu­sen. Eben­so ver­läss­lich übri­gens, wie sie bei Gefühls­kitsch abhol­den Men­schen für Wür­ge­rei­ze sorg­te. Und die damit erneut bewies, dass ein Bei­trag mit Spalt­po­ten­zi­al stets dem kleins­ten gemein­sa­men Nen­ner vor­zu­zie­hen ist. Posi­tiv her­vor­zu­he­ben übri­gens die visu­el­le Insze­nie­rung, der man anmerk­te, dass sich erst­mals seit Jah­ren jemand Gedan­ken gemacht hat­te, wie der ESC funk­tio­niert und wie man die Bot­schaft so trans­por­tiert, dass die Abstim­men­den sich beim Schnell­durch­lauf noch an das Lied erin­nern. Es geht also, wenn man nur will! Bleibt zu hof­fen, dass das über­ra­schend gute deut­sche Abschnei­den 2019 zu einem Vor­ent­schei­dungs­früh­ling mit ein paar tat­säch­lich “kan­ti­gen” Songs führt.

Die unga­ri­schen Melo­die-Metal­ler von AWS ver­ar­bei­te­ten in ihrem Gedenk­song eher aggres­si­ve Gefüh­le (HU).

Dabei war Schul­tes Song ledig­lich einer von ins­ge­samt drei­en (!), die sich mit dem Tabu­the­ma Tod aus­ein­an­der­setz­ten. Die bei­den ande­ren taten dies aller­dings mit deut­lich weni­ger Erfolg: die aus­ge­spro­chen schmu­cken Schwer­me­tal­ler von AWS erzähl­ten in ‘Viszlát Nyár’ die Geschich­te aus der umge­kehr­ten Per­spek­ti­ve, als gal­li­ges Gruß­wort des auf dem Ster­be­bett lie­gen­den Vaters an sei­nen Sohn, was ins­be­son­de­re den Juro­ren wohl zu wenig Trost bot. Immer­hin sprang für die Ungarn eine Ein­la­dung zum hei­li­gen Gral der Fans von har­ten Tönen her­aus, dem Wacken-Fes­ti­val. Noch schlech­ter lief es für dem Heim­bei­trag: Cláu­dia Pas­co­al reflek­tier­te in ‘O Jar­dim’ über ihre ver­stor­be­ne Groß­mutter, deren Gar­ten sie nun in ihrem Ange­den­ken pflegt. Die Begeis­te­rung Euro­pas für por­tu­gie­si­sche Folk­lo­re ent­pupp­te sich erwar­tungs­ge­mäß als Stroh­feu­er: die Gast­ge­ber pull­ten einen Mak­e­Makes (AT 2015) und lan­de­ten unsanft auf dem letz­ten Platz. Und damit zurück im euro­vi­sio­nä­ren Jam­mer­tal. Inter­es­san­ter­wei­se ver­dank­ten die Por­tu­gie­sen den Total­ab­sturz aus­ge­rech­net der angeb­lich doch so auf Qua­li­tät ach­ten­den Jury: die Zuschauer/innen bewer­te­ten näm­lich einen ande­ren Titel als noch schlechter.

Soviel Sym­pa­thie ich auch für die sub­til sap­p­hi­sche Show von Cláu­dia emp­fin­de: bei dem Lied schla­fen einem die Füße ein (PT).

Näm­lich den aus­tra­li­schen. Die optisch wie akus­tisch auf der gro­ßen Büh­ne allei­ne völ­lig ver­lo­re­ne Jes­si­ca Mau­boy sam­mel­te für ihren mit­tel­präch­ti­gen Dance-Schin­ken ‘We got Love’ gera­de mal neun Zäh­ler beim Publi­kum ein. Von den Jurys gab es zehn­mal (!) so viel. Ein zwar nicht ganz so kras­ses Miss­ver­hält­nis wie noch im Vor­jahr, wo mage­ren zwei Tele­vo­ting­pünkt­chen die 87,5‑fache Men­ge an Jury­stim­men gegen­über­stan­den, aber bereits das zwei­te Mal in Fol­ge, dass die amt­lich bestell­ten Mani­pu­la­to­ren die Mates aus Down Under vor der Letzt­platz­schmach ret­te­ten. Riecht schon ein wenig fischig! Ganz beson­ders absurd gestal­te­te sich der Voting­split jedoch beim ita­lie­ni­schen Duo Ermal Meta und Fabri­zio Moro, die mit ‘Non mi ave­te fat­to nien­te’ einen der erfreu­lich zahl­rei­chen poli­ti­schen Bei­trä­ge des Jahr­gangs lie­fer­ten, und einen erquick­li­chen noch dazu: stell­ten sie dem in poe­tisch-grau­sa­men Bil­dern skiz­zier­ten Ter­ror unse­rer Tage die wich­ti­gen mensch­li­chen Tugen­den Beson­nen­heit, Durch­hal­te­ver­mö­gen und vor allem Lie­be ent­ge­gen. Eine Bot­schaft, die kriegs­lüs­ter­ne kon­ser­va­ti­ve Hard­li­ner, für wel­che jeder neue Vor­fall eine will­kom­me­ne Gele­gen­heit dar­stellt, uns wei­te­re Frei­heits­rech­te weg­zu­neh­men, sicher nicht goutieren.

Es exis­tiert kei­ne pazi­fis­ti­sche Bom­be”: hören Sie, Mis­ter Trump (IT)?

Um so bezeich­nen­der (und ärger­li­cher), dass die ten­den­zi­ell eher kon­ser­va­ti­ven Jurys nur ein Fünf­tel so vie­le Stim­men für das erbau­li­che Mach­werk von M&M übrig hat­ten wie das (erwähn­te ich es bereits? stets klü­ge­re) Publi­kum, das den Ita­lie­nern die Bron­ze­me­dail­le ver­lieh und damit erneut bewies, dass eine star­ke Bot­schaft sich über jede Sprach­gren­ze hin­weg­set­zen kann. Fast immer: lei­der ver­san­de­te der fan­tas­ti­sche fran­zö­si­sche Bei­trag ‘Mer­cy’, geschla­gen mit einem sehr sub­op­ti­ma­len Start­platz und einer über­ra­schend ner­vö­sen Inter­pre­tin, im Mit­tel­feld. Dabei erwies es sich als etwas unglück­lich, dass die Sän­ge­rin Émi­lie Satt ihr hell­blon­des Haar streng schei­tel­te, was im fah­len Büh­nen­licht zeit­wei­lig so aus­sah, als habe sie eine Glat­ze. Dem Lied wäre es zu ver­gön­nen gewe­sen, euro­pa­weit die Her­zen zu errei­chen: erzähl­te das Duo Madame Mon­sieur in so kla­ren wie poe­ti­schen Sprach­bil­dern die wah­re Geschich­te des Flücht­lings­mäd­chens Mer­cy, die letz­tes Jahr auf einem im Mit­tel­meer kreu­zen­den Ret­tungs­schiff zur Welt kam, nach­dem ihre hoch­schwan­ge­re Mut­ter – im Gegen­satz zu so vie­len ande­ren, glück­lo­sen Flie­hen­den – in letz­ter Minu­te aus der See gefischt wur­de. Mer­cy lebt übri­gens der­zeit in einem Camp in Sizi­li­en. Viel Glück!

Kamen in der Pflicht­far­be die­ses Jahr­gangs, in schwarz: Éme­lie Satt und Jean-Karl Lucas (klingt ziem­lich alle­mand, n’est-ce pas?) ali­as Madame Mon­sieur (FR).

Eine der bren­nen­den Fra­gen die­ses Jahr­gangs: was zur Höl­le hat Chris­ter Björk­man eigent­lich gegen die Spanier/innen? Deren alt­mo­di­sches, extrem ver­kitsch­tes, hete­ro­se­xu­el­les Pär­chen­ge­schlei­me ‘Tu Can­ción’, dar­ge­bo­ten von den TV-insze­nie­rungs­ge­recht im Zuge des als ibe­ri­sche Vor­ent­schei­dung die­ses Jahr aus dem Mot­ten­schrank gehol­tem Cas­ting­show­for­mat Ope­ra­ción Tri­unfo frisch inein­an­der ver­lieb­te Duo Ama­ia Rome­ro Arbi­zu und Alfred Gar­cía Cas­til­lo fiel bei aller Ver­staubt­heit des Songs und der Büh­nen­kla­mot­ten in die­sel­be Kate­go­rie wie ‘You let me walk alo­ne’: je nach Prä­dis­po­si­ti­on seufz­te man beim Anblick der mensch­ge­wor­de­nen Susi & Strolch ent­we­der vor Ergrif­fen­heit oder würg­te hart. Nicht zu ver­ges­sen: 2011 in Düs­sel­dorf gewann genau so etwas, sogar noch deut­lich unglaub­wür­di­ger Vor­ge­spiel­tes! Mit der Start­po­si­ti­on 2 mar­kier­te Chris­ter die dia­be­tes­in­du­zie­ren­de Bal­la­de jedoch als hoff­nungs­los und zum Abschuss frei­ge­ge­ben, und ent­spre­chend reagier­ten die Zuschauer/innen in der Abstim­mung. Zumal die drö­ge Show direkt auf einen visu­ell auf­merk­sam­keits­star­ken Ope­ner folg­te, der in sei­nem Semi am Don­ners­tag noch als Abschluss-Eye­cat­cher fun­giert hatte.

Eine männ­li­che 5 trifft auf eine weib­li­che 8: mal schau­en, wie lan­ge es hält (ES).

Näm­lich dem ukrai­ni­schen Frei­zeit-Vam­pir Mélo­vin. Der füg­te den bis­lang bekann­ten euro­vi­sio­nä­ren Miß­brauchs­op­tio­nen wehr­lo­ser Kla­vie­re eine wei­te­re hin­zu: neben Ver­steck­mög­lich­kei­ten für vom KGB gesuch­te Tän­ze­rin­nen (RU 2006), schlich­tes Brenn­ma­te­ri­al (AT 2015) oder als WC-Bril­le (RO 2014) lässt sich das Pia­no näm­lich auch zu einer Art von Krea­tu­ren­toas­ter mit ein­ge­bau­tem Aus­wurf umfunk­tio­nie­ren. Auf sel­bi­gem aller­dings noch klim­pern zu wol­len, wäh­rend einem gera­de die Show­trep­pe unter dem Hin­tern abfa­ckelt, wirkt hin­ge­gen nur mäßig über­zeu­gend: wo soll denn in die­ser Appa­ra­tur noch Platz für die Kla­vier­sai­ten sein? Doch solch fak­ten­hu­be­ri­sches Gemä­kel muss natür­lich fehl­ge­hen, rich­te­te sich das nusche­li­ge Gewim­mer des bläss­li­chen Kon­takt­lins­en­zom­bies schließ­lich an die Ziel­grup­pe der unter juve­ni­lem Welt­schmerz lei­den­den Puber­tie­ren­den, und denen braucht man mit Argu­men­ten erst gar nicht kom­men. Die Slo­we­nin Lea Sirk erdreis­te­te sich tat­säch­lich, im Fina­le den­sel­ben durch­schau­ba­ren Ups-eine-Ton­band-Pan­nent­rick anzu­wen­den wie in ihrem Semi. Die Zuschauer/innen fie­len erneut dar­auf rein und ich dis­li­ke die lila­haa­ri­ge Trö­te jetzt noch mehr.

Hat­te Feu­er unterm Arsch: Mélo­vin in the Midd­le (UA).

Um noch­mals auf Chris­ter Björk­man zurück­zu­kom­men, der sich lang­sam zum Run­ning Gag die­ses Jahr­gangs ent­wi­ckelt: was hat der Schwe­de eigent­lich gegen die Juror/innen Euro­pas in der Hand? Oder wie anders erklärt es sich, dass die Kor­rup­ten von der Mani­pu­la­ti­ons­front dem von dort ent­sand­ten Ersatz-Jus­tin (Bie­ber oder Tim­ber­la­ke, suchen Sie sich nach Belie­ben einen aus) Ben­ja­min Ingrosso 253 Punk­te zuschau­fel­ten und ihn so in die Top Ten hiev­ten, wäh­rend die euro­päi­schen Zuschauer/innen es bei 21 Zäh­lern und dem viert­letz­ten Platz belie­ßen, einer deut­lich ange­mes­se­ne­ren Bewer­tung des halb­ga­ren Jus­tin-Werau­ch­im­mer-Alb­um­füll­ti­tels, den die mumps­ge­sich­ti­ge, laut Peter Urban mit fast der gesam­ten hei­mi­schen Pop-Pro­mi­nenz ver­wand­te Grin­se­ba­cke ablie­fer­te? Und dem nicht ein­mal die mit­ge­brach­te, gigan­ti­sche Son­nen­bank etwas Far­be ein­bräu­nen konn­te? Mit musi­ka­li­scher Qua­li­tät oder Kom­merzt­aug­lich­keit kann es offen­sicht­lich nichts zu tun haben. Wohl eher schon etwas mit der Vor­macht­stel­lung der Blau­gel­ben in den Berei­chen Sty­ling og Con­sul­ting, ESC-Pro­duk­ti­ons­tech­nik und bezüg­lich der Zahl der auf den Grand Prix spe­zia­li­sier­ten, inter­na­tio­nal täti­gen Komponist/innen. Ich ver­lan­ge einen Untersuchungsausschuss!

I will be do‑, do‑, dozing off: der Inkas­so-Ben­ji mit dem wohl unori­gi­nells­ten schwe­di­schen Bei­trag seit ‘Lis­ten to your Heart­beat’ (SE).

Anders­her­um ver­lief es beim skan­di­na­vi­schen Kol­le­gen Ras­mus­sen: der däni­sche Musi­cal­dar­stel­ler und Publi­kums­sie­ger in sei­nem Semi räum­te auch im Fina­le für sei­nen Shan­ty-Stamp­fer die Punk­te nur so ab und lan­de­te im Tele­vo­ting auf Rang 5 (gesamt: 9). Bei sei­nem Anblick wird sich der 2016 von der EBU aus peku­niä­ren Grün­den ver­hin­der­te rumä­ni­sche Reprä­sen­tant Ovi­diu Anton in den Hin­tern gebis­sen haben, wil­der­te der rot­haa­ri­ge und ‑bär­ti­ge Wikin­ger doch musi­ka­lisch arg in sei­nen Gefil­den des Meat-Loaf-Gedächt­nis-Pomps. Das auf einer christ­li­chen Hei­li­gen­sa­ge beru­hen­de, pazi­fis­ti­sche ‘Hig­her Ground’, das davon erzähl­te, den Pfeil ste­cken zu las­sen und lie­ber zu beten als zu brand­schat­zen (ich hät­te da ja wei­te­re Ideen zur alter­na­ti­ven Frei­zeit­ge­stal­tung!), ent­wi­ckel­te sich auch bei mir auf­grund sei­ner hym­nen­haf­ten Mit­singbar­keit rasch zum heim­li­chen Guil­ty Plea­su­re. Ein Land wei­ter, in Nor­we­gen, zer­sto­ben die Hoff­nun­gen des Sie­gers von 2009, John­ny Logan zu beer­ben: das eben­falls ganz schön ohr­wurm­haf­te ‘That’s how you wri­te a Song’ bescher­te dem Dori­an Gray der Euro­vi­si­on, dem seit damals kei­nen Tag geal­ter­ten Alex­an­der Rybak, nur eine Mit­tel­feld­plat­zie­rung. Ver­mut­lich erwies sich das Scat­ten als eine nicht ganz so bril­lan­te Idee.

Hat­ten die Wikin­ger schon Haar­gel oder Ras­mus­sen sich schlicht seit einer Woche die Mäh­ne nicht mehr gewa­schen (DK)?

Die ver­gnüg­lichs­ten drei Minu­ten die­ses Jahr­gangs steu­er­ten unter­des­sen die als Spaß­lie­fe­ran­ten seit Jah­ren hoch­gra­dig ver­läss­li­chen Mol­da­wi­er bei. Ihr vom rus­si­schen Ralph Sie­gel, Filip Kirk­o­rov (RU 1995), geschrie­be­ner und vom Frank­fur­ter Pro­du­zen­ten und zeit­wei­li­gem Ober­bür­ger­meis­ter-Kan­di­da­ten Shan­tel remix­te Bal­kan-Schla­ger ‘My lucky Day’ ver­schmolz hart pum­pen­de Beats, super­gei­le Buko­vina-Trom­pe­ten, einen mehr als süf­fi­gen Refrain und legen­dä­re Aua-Rei­me wie “Do you feel the Magic? / Are you real? Fan­ta­stic!” zu einem unwi­der­steh­li­chen Ohr­wurm, der sich nun­mehr seit Mona­ten fest in mei­nem Gehirn­win­dun­gen ein­ge­nis­tet hat und sich dort sehr wohl­fühlt. Dazu lie­fer­ten die aus dem abtrün­ni­gen Trans­nis­tri­en stam­men­den DoRe­Dos mit­hil­fe von drei Doppelgänger/innen und einer wei­ßen Schrank­wand ein gran­dio­ses Ver­wechs­lungs­thea­ter. Bei dem übri­gens die rosa­far­be­ne Zweit­be­set­zung eine Dop­pel­gän­ger-Dop­pel­rol­le über­neh­men muss­te und oben­rum als Mann, unten­rum als Frau agier­te. Eine gen­der­flui­der Show aus einem homo­pho­ben Land, wer hät­te es gedacht? Fan­ta­stic!

The Rhythm is dri­ving me wild: die dop­pel­ten DoRe­Dos beim Final­auf­tritt. Gewis­ser­ma­ßen die DoDo­Re­ReDos­Dos (MD).

Das Gegen­pro­gramm für die Spaß­has­ser kam vom Bal­ti­kum: die Litaue­rin Ieva Zasi­maus­kai­tė schlug in der fami­li­en­ori­en­tier­ten Bezie­hungs­bal­la­de ‘When we’­re old’ in die glei­che Kuschel­ker­be wie Micha­el Schul­te oder das spa­ni­sche Pär­chen. Auch sie brach­te ihren Gemahl mit auf die Büh­ne, aller­dings nicht als voka­le Unter­stüt­zung. Son­dern als Anschmacht­ob­jekt für die Schluss­ein­stel­lung, nach­dem sie die ers­ten 2 Minu­ten 50 in der Hocke auf dem Büh­nen­bo­den ver­bracht hat­te. Was zusam­men mit ihrer unglaub­lich fra­gi­len Stim­me den Gesamt­ein­druck ver­mit­tel­te, ihr Mann gebe ihr wohl nichts zu essen. Könn­te sich als schwie­rig erwei­sen mit dem Alt­wer­den! Eli­na Netša­je­va aus dem benach­bar­ten Est­land wie­der­um gab in ihrem völ­lig sinn­frei­en Opern­zi­ta­te-Med­ley ‘La For­za’ die in höchs­ten Ton­la­gen (ziem­lich dünn) krei­schen­de Eis­prin­zes­sin, ver­schwand in der Wahr­neh­mung jedoch völ­lig hin­ter ihrem medi­al bis zum Erbre­chen aus­ge­schlach­te­ten Pro­jek­ti­ons­kleid, mit des­sen Stoff­men­ge man ver­mut­lich ein kom­plet­tes Flücht­lings­camp bezel­ten könn­te. Erwar­tungs­ge­mäß schaff­te das geschmacks­po­li­zei­li­che Schwer­ver­bre­chen spie­lend die Final­qua­li­fi­ka­ti­on und dort eine Top-Ten-Plat­zie­rung. Manch­mal fällt einem die Wert­schät­zung für sei­ne Mit­men­schen doch ziem­lich schwer…

Häns­chen, piep ein­mal: die Zasi­maus mit ihrer ja doch ganz anrüh­ren­den Bal­la­de (LT).

Bleibt noch das Rah­men­pro­gamm, das im Fina­le natür­lich etwas üppi­ger aus­fiel als in den Semis und erneut zu einer unnö­tig lan­gen Sen­de­dau­er führ­te. Bei allem Ver­ständ­nis für das Bedürf­nis der gast­ge­ben­den Natio­nen, sich der Welt­öf­fent­lich­keit zu prä­sen­tie­ren, wo sie die Show schon in gro­ßen Tei­len bezah­len müs­sen: lässt sich das nicht ein biss­chen straf­fen? Zumal es für den auf eine Ansamm­lung von ver­rück­ten Insze­nie­run­gen und schrä­gen Kos­tü­men ein­ge­stell­ten Zuschau­er eine ganz schö­ne Qual ist, zum Auf­takt erst ein­mal gefühlt eine Stun­de lang por­tu­gie­si­sche Selbst­mord­mu­sik über sich erge­hen zu las­sen. Schön natür­lich, den Hel­den von Kiew, Sal­va­dor Sobral, nach über­stan­de­ner Herz­trans­plan­ta­ti­on wie­der auf der Büh­ne begrü­ßen zu kön­nen. Die eigen­wil­lig gehüpf­te Free­style-Inter­pre­ta­ti­on sei­nes Sie­ger­ti­tels ‘Amar pelos Dois’ sorg­te jedoch weni­ger für neu­er­li­che Gän­se­haut als für dezen­tes Befrem­den. Ein gro­ßes Lob hin­ge­gen für die schö­nen Matro­sen (und ‑innen), die den Ein­zug der Finalteilnehmer/innen beglei­te­ten und für den ein­zi­gen wirk­lich amü­san­ten Moment in der Mode­ra­ti­on sorg­ten, als ein schein­bar nack­ter, an ent­schei­den­der Stel­le lei­der von der gra­fi­schen Bauch­bin­de bedeck­te See­mann einer der Vier etwas über­reich­te und am TV-Gerät zuschau­en­de Homo­let­ten in ganz Euro­pa ver­zwei­felt an ihren Bild­schir­men rubbelten.

Lei­der nur in der zen­sier­ten Fas­sung (mit aus­ge­tausch­tem bri­ti­schen Auf­tritt) erhält­lich: das Fina­le 2018. Aber sich über die Zen­sur der Chi­ne­sen auf­re­gen! Schon mal das Wort “Dop­pel­mo­ral” gehört, lie­be EBU?

Nächs­tes Jahr also nach Jeru­sa­lem. Wenn es die Stadt bis dahin noch gibt – der vor weni­gen Tagen erfolg­te Aus­tritt der USA aus dem Atom­ab­kom­men mit dem Iran hat lei­der einen ver­hee­ren­den Krieg in der Regi­on wie­der ein Stück wahr­schein­li­cher gemacht. Hof­fen wir das Beste!

ESC 2018, Finale

Fina­le des Euro­vi­si­on Song Con­test 2018, Sams­tag, der 12. Mai 2018, 21 Uhr, aus dem Pavil­hão Atlân­ti­co in Lis­sa­bon, Por­tu­gal. 26 Teil­neh­mer­na­tio­nen. Mode­ra­ti­on: Filome­na Caut­ela, Síl­via Alber­to, Cata­ri­na Fur­ta­do und Danie­la Ruah.
#LandInter­pre­tenSong­ti­telTele­vo­tingJurySum­mePlatz
01UAMélo­vinUnder the Ladder11901113017
02ESAma­ia Rome­ro Arbi­zu + Alfred Gar­cía CastilloTu Can­ción01804306123
03SILea SirkHva­la, ne!02304106422
04LTIeva Zasi­maus­kai­tėWhen we’­re old09109018112
05ATCesár SampsonNobo­dy but you07127134203
06EEEli­na NetšajevaLa For­za10214324508
07NOAlex­an­der RybakThat’s how you wri­te a Song08406014415
08PTCláu­dio PascoalO Jar­dim01802103926
09UKSuRieStorm02502304824
10RSSan­ja Ilić + BalkanikaNova Deca07503811319
11DEMicha­el SchulteYou let me walk alone13620434004
12ALEugent Bush­pe­paMall05812618411
13FRMadame Mon­sieurMer­cy05911417313
14CZMiko­las JosefLie to me21506628106
15DKRas­mus­senHig­her Ground18803822609
16AUJes­si­ca MauboyWe got Love00909009920
17FISaara Aal­toMons­ters02302304625
18BGEquin­oxBones06610016614
19MDDoRe­DosMy lucky Day11509420910
20SEBen­ja­min IngrossoDance you off02125327407
21HUAWSViszlát Nyár06502809321
22ILNet­ta BarzilaiToy31721252901
23NLWay­lonOut­law in ‘em03208912118
24IERyan O’Shaug­nes­syTog­e­ther06207413616
25CYEle­ni FoureiraFue­go25318343602
26ITErmal Meta + Fabri­zio MoroNon mi ave­te fat­to niente24905930805

16 Comments

  • Cha­peau! Dir an die­ser Stel­le mal ein ganz gro­ßes Dan­ke für die Nach­le­se! Du weißt, dass ich nicht immer und in allen Punk­ten Dei­ner Mei­nung bin, trotz­dem woll­te ich ein­fach mal los­wer­den, wie toll ich es fin­de und wie gut es mir spe­zi­ell in die­ser Sai­son getan hat, dass Du immer eine kla­re Kan­te hast und Dir gestat­test, einen Bei­trag auch dann toll zu fin­den, wenn ihn alle blöd fin­den und umge­kehrt. Das hat mir in die­sem Jahr sehr gut getan.

    Das Fina­le in vol­ler Län­ge inklu­si­ve Zwi­schen­fall gibt es übri­gens hier:

    https://www.eurovision.de/videos/2018/ESC-2018-Das-Finale-in-voller-Laenge,finale1378.html

    SuRie kann man nur hul­di­gen. Ich habs mir gera­de noch­mal ange­schaut ‑Wahn­sinn. Boah, war die sou­ve­rän. Und sau­er. Und toll. Ich hät­te mir gewünscht, dass sich das auch auf dem Score­board etwas mehr nie­der­schlägt. Das war unglaub­lich, wie sie reagiert hat. Und super, dass sie NICHT noch­mal gesun­gen hat, sie konn­te dabei nur verlieren.

    Ansons­ten bin ich heu­te super zufrie­den. Rie­sen­gra­tu­la­ti­on an Isra­el, ein abso­lut wür­di­ger Sie­ger, auch wenn ich mit dem Song nicht viel anfan­gen kann. Aber die Frau und die Bot­schaft sind toll!

    Ich freu mich wahn­sin­nig für Öster­reich, Ita­li­en und Tsche­chi­en, hät­te Irland gern etwas wei­ter vorn gehabt, nun ja, und Deutsch­land hat lei­der in die­sem Jahr mei­nen Hass­bei­trag gelie­fert, der mich nach wie vor nur schüt­telt, nicht rührt (da gibt es ande­re, obwohl ich eigent­lich genau zu sei­ner Ziel­grup­pe gehö­re). Den­noch, der vier­te Platz ist inso­fern ide­al, als das Gewer­kel und Gewür­ge des NDR end­lich mal ein Ergeb­nis gebracht hat. Das macht Mut für die kom­men­den Jahre.

    Alles in allem war das ges­tern ein aus­ge­spro­chen kurz­wei­li­ger und plä­sier­li­cher Abend. Und jetzt muss ich wei­ter ent­gif­ten 🙂 (wer­de aber dem­nächst auch noch nachlesen).

  • wie üblich wun­der­bar zusam­men­ge­faßt und bewer­tet wie man es bes­ser nicht könn­te – nur bei lea sirk hat der autor nicht genau hin­ge­hört. die hat näm­lich zum glück eben nicht ver­sucht, uns die glei­che “tech­ni­sche pan­ne” zu ver­kau­fen (was ja zu befürch­ten war), son­dern den “are-you-ready-to-sing-with-me”-animationsteil mit einem “stop the music!” ein­ge­lei­tet, was wohl spon­ta­ner aus­se­hen soll­te als es am ende rüber­kam – aber immerhin.

  • Puh, das ist ja gera­de noch mal gut- und der zyprio­ti­sche Kelch an uns vor­bei­ge­gan­gen! “Toy” war zwar nicht mein per­sön­li­cher Favo­rit, ich hat­te es aber ziem­lich weit oben auf dem Zet­tel, und war rich­tig erleich­tert, als klar wur­de, dass Net­ta gesiegt hat.
    Ich fin­de es unmög­lich, wie sterk Björk­mann und Co durch Plat­zie­rung der Titel auf die Wer­tung Ein­fluss neh­men. Ele­ni und Melo­vin haben sowohl im Semi als auch im Fina­le Super-Start­plät­ze zuge­schanzt bekom­men (im Fall von Melo­vin glück­li­cher­wei­se ohne Erfolg), und ande­re, wie etwa die Spa­ni­er, wur­den dage­gen, wie hier völ­lig rich­tig fest­ge­stellt, bewusst kaltgestellt.
    Natür­lich mag eine der­ar­ti­ge Kom­po­si­ti­on für die Zuschau­er posi­tiv sein (es ist defi­ni­tiv ein abwechs­lungs­rei­cher Mix ent­stan­den), aber die Show ist schließ­lich auch ein Wett­be­werb, und da ist der­ar­ti­ges ein­fach unfair. Ich plä­die­re ganz drin­gend für eine Rüc­jk­kehr zum rei­nen Losverfahren.

    SuRie habe ich wirk­lich bewun­dert, Respekt für ihre Ner­ven und ihre Pro­fes­sio­na­li­tät! Habe sogar für sie ange­ru­fen, aber die meis­ten fan­den den Song (im Gegen­satz zur Künst­le­rin) eben tat­säch­lich nicht besonders.
    Umso schlim­mer, dass in bri­ti­schen Medi­en jetzt schon wie­der das Gewin­sel von wegen “end­lich aus der Euro­vi­si­on aus­stei­gen, denn, buhu, nie­mand mag uns” ein­ge­stellt hat.

    Eine Anmer­kung zum Text oben: Por­tu­gal lan­de­te sowohl bei den Juries als auch im Tele­vo­ting auf dem vor­letz­ten Platz. Hier eine ein­sei­ti­ge Ret­tung zu sehen ist nicht korrekt.

    Und eben­so wie Tama­ra möch­te ich mich (auch wenn wir sehr oft nicht einer Mei­nung sind) ganz herz­lich für das Enga­ge­ment des Blog­gers bedanken.

  • @huckbert: den glei­chen Feh­ler hat auch Peter Urban gemacht.

  • Das ers­te Jahr, wo ich des Haus­her­rens Aver­si­on gegen die Jurys voll­kom­men zustim­men muss. Öster­reich und Schwe­den auf der 1 und der 2? Dage­gen ist ja jeder Pro­gramm­di­rek­tor jeg­li­chen For­mat-Dudel­sen­ders innovativer.

  • Ich wür­de ja gern mal wie­der einen ESC erle­ben, bei dem der Sie­ger nicht schon Wochen vor­her fest­steht. Wird wohl ein Traum blei­ben. An das Sys­tem mit den getrenn­ten Jury- und TV-Wer­tun­gen wer­de ich mich schein­bar nie gewöh­nen. Hat­te mich doch gewun­dert wes­halb der Sie­ger nicht aus­ge­ru­fen wird und die zwei­te Wer­tung vergessen. 

    SuRie hat­te ich als Pau­se genutzt und so natür­lich das Deba­kel live ver­paßt. Dank an alle, die das ech­te Video ins Netz stellten. 

    Mol­da­wi­en hät­te ich gern wei­ter vorn gese­hen, für mich der bes­te Auf­tritt des Abends.

    Daß an den Shows gespart wur­den war nicht zu über­se­hen, hat mir aber trotz­dem gefal­len. Der ESC braucht kei­nen Bom­bast wie damals in Mos­kau. Letzt­end­lich zäh­len nur die Musik in ihrer gan­zen Diver­si­tät und ihre Inter­pre­ten. Es war sicher für jeden Geschmack was dabei und Tel Aviv ist nicht der schlech­tes­te Aus­tra­gungs­ort. Aller­dings ein teu­res Pflas­ter und zum ESC wer­den die Prei­se sicher noch dras­tisch anstei­gen. Laßt das Spa­ren beginnen!

  • 1. Schwe­den von den Jurys deut­lich über­schätzt und von den Zuschau­ern deut­lich unterschätzt.
    2. Ita­li­en auf 3 bei dem Zuschau­ern ist für mich abso­lut unver­ständ­lich, Bot­schaft hin oder her. Für mich ist die­ser Song viel zu sperrig.

  • Oje. Es wur­de vie­les rich­tig und vie­les falsch gemacht. Schwe­den auf 1 bei der deut­schen Jury ! gehts noch ?
    Wohin­ge­gen ich mit einem öster­rei­chi­schen Sieg hät­te leben kön­nen. Rich­tig wie­der­um das Tele­vo­ting für Schwe­den und vor allem für Aus­tra­li­en. Zypern völ­lig über­be­wer­tet und auch Mol­dau fand ich im Semi um Klas­sen bes­ser als im Fina­le. Daher wohl auch der Mit­tel­platz. Eben­so fatal die Jury­wer­tung für Ita­li­en. Schande !!
    Was aber wie­der­um zufrie­den stimmt ist die Aus­ge­wo­gen­heit bei­der Wer­tungs­blocks, die das Gesamt­ergeb­nis durch­weg akzep­ta­bel macht. Ein schö­ner Jahr­gang wars…

  • Irgend­wo ist es nicht kon­se­quent, das deut­sche Aus­wahl­ver­fah­ren zu loben und gleich­zei­tig die Über­flüs­sig­keit der Jury her­vor­zu­he­ben. Beim natio­na­len Aus­wahl­ver­fah­ren gab es, wie ich es hier schon vor eini­gen Jah­ren für den ESC gefor­dert habe, näm­lich gleich zwei Juries (ein inter­na­tio­na­les Exper­ten-Panel und ein natio­na­les Fan-Panel) und das Tele­vo­ting zähl­te nur 33 %. Ich blei­be dabei. Auf das For­mat könn­te man sich auch beim ESC ger­ne eini­gen, 33 % für Exper­ten­ju­ries (die ver­grö­ßert wer­den soll­ten und drin­gend um aka­de­mi­sche Ver­tre­ter erwei­tert wer­den soll­ten um die Bei­trä­ge auch auf ihren kon­zep­tio­nel­len und musik­theo­re­ti­schen Wert zu prü­fen), 33 % für OGAE Mit­glie­der, aus­ge­wähl­te Blog­ger etc. und 33 % für das Tele­vo­ting. Dass sich die Wie­der­ein­füh­rung der Juries in den letz­ten 10 Jah­ren posi­tiv auf die Qua­li­tät der Bei­trä­ge aus­ge­wirkt hat im Ver­gleich zu den teil­wei­se schreck­li­chen Jah­ren nach der Jahr­tau­send­wen­de, soll­te unbe­strit­ten sein. Mit einer wei­te­ren Reduk­ti­on des Tele­vo­tings könn­te die­ser Trend ver­ste­tigt wer­den. Wenn dann noch das Live-Orches­ter wie­der ein­ge­führt wür­de (zumin­dest fakul­ta­tiv), wäre ich voll­ends glücklich.

  • Beim ESC 2018 wurde…

    …guter Gesang belohnt (Däne­mark) und schlech­ter bestraft (Irland)
    …schlech­ter Gesang belohnt (Zypern) und guter bestraft (UK)
    …gute Show belohnt (Tsche­chi­en) und schlech­te bestraft (Slo­we­ni­en)
    …schlech­te Show belohnt (Schwe­den) und gute bestraft (Nor­we­gen)
    …Trash belohnt (Zypern) und bestraft (Finn­land)
    …gut rüber­ge­brach­tes Emo­tio­na­les belohnt (Deutsch­land) und schlecht trans­por­tier­tes bestraft (Frank­reich)

    Mit ande­ren Wor­ten: ein ganz nor­ma­ler ESC. Mit einem berech­tig­ten Sie­ger, was ja nicht immer der Fall ist.

    Und der ESC fängt ja eigent­lich schon Mona­te vor der Final­wo­che an. Wes­halb wir hier im Blog gut bedient wer­den. Merci.

  • Die größ­te Freu­de für mich war das Abschmie­ren mei­ner bei­den Haß­ti­tel beim Tele­vo­ting: Nur 9 Punk­te für Aus­tra­li­en und vor allem nur 21 Punk­te (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) für den quä­ken­den Bubi aus Schweden.
    Zum Glück haben dies­mal die Zuschau­er Geschmack bewie­sen und dem mit Abstand qua­li­ta­tiv bes­ten Bei­trag (näm­lich den aus Ita­li­en) auf Platz 3 vor­ge­wählt. Hät­te ich SO nie­mals gedacht.…. Beson­ders krass zei­gen sich die Unter­schie­de bei der deut­schen Wer­tung -.da lie­gen Wel­ten zwi­schen den “Exper­ten” und dem Publikum !

    Und in der Tat: Man kann sich sowohl für “Amar pelos dois” als auch für “Toy” begeistern.

  • @ Usain

    Da stim­me ich Dir ger­ne zu. Ich habe lan­ge Zeit für die Jurys plä­diert. aber die­ses Jahr haben sie ledig­lich Deutsch­land, Alba­ni­en und Frank­reich gou­tiert (LItau­en hät­te es auch ohne sie in die bes­se­re Hälf­te geschafft) und der öster­rei­chi­sche Titel läßt mich lei­der voll­kom­men kalt. Inso­fern hoher Nervfaktor !

  • @Sebastian: Zwei ver­schie­de­ne Paar Schu­he: beim Vor­ent­scheid kön­nen (inter­na­tio­na­le) Jurys ein sinn­vol­les Instru­ment sein. Dort geht es ja drum, einen Bei­trag aus­zu­wäh­len, der bei den euro­päi­schen Zuschauer/innen ankommt. Und da tut sich das hei­mi­sche Publi­kum oft schwer, weil es nach dem eige­nen, hei­mi­schen Geschmack wählt und dann sau­er ist, wenn die euro­päi­schen Nach­barn ande­res bevor­zu­gen. Eine inter­na­tio­na­le Jury kann hier ein Indiz dafür geben, was außer­halb der eige­nen (Geschmacks-)Grenzen ankommt.

    Beim ESC selbst besteht hier­für kein Bedarf.

    Und nein, “dass sich die Wie­der­ein­füh­rung der Juries in den letz­ten 10 Jah­ren posi­tiv auf die Qua­li­tät der Bei­trä­ge aus­ge­wirkt hat im Ver­gleich zu den teil­wei­se schreck­li­chen Jah­ren nach der Jahr­tau­send­wen­de,” ist kei­nes­falls unum­strit­ten. Für mich per­sön­lich waren das die bes­ten Jah­re des Con­tests mit Bei­trä­gen genau nach mei­nem per­sön­li­chen Geschmack. Wor­über sich nicht strei­ten lässt, ist, dass die Jurys Bal­la­des­kes bevor­zu­gen, wäh­rend die Zuschauer/innen mehr­heit­lich auf fröh­lich-Bun­tes ste­hen. Und dass die Jurys gewis­ser­ma­ßen als Ver­bün­de­te für die Bal­la­den­fans die­nen, die in den “schreck­li­chen Jah­ren” halt nicht so stark bedient wur­den, weil sie in der Min­der­heit sind.

    Jurys sind inso­fern, je nach per­sön­li­cher Dis­po­si­ti­on, Instru­men­te des geschmack­li­chen Min­der­hei­ten­schut­zes oder mafiö­se Mani­pu­la­to­ren, die den Zuschauer/innen den Wil­len einer klei­nen Grup­pe von Men­schen aufzwingen. 🙂

  • Ich kann zwar nicht behaup­ten (dazu feh­len ein­fach ein­deu­ti­ge Bele­ge) dass es wirk­lich an den Juries liegt, aber das mit den “schreck­li­chen Jah­ren” sehe ich auch so, und zwar ***nicht*** wegen schrill­bunt gegen Bal­la­den (da habe ich kei­ne kla­ren Prä­fe­ren­zen, ich mag Bal­la­den genau­so gern wie etwa Punk oder Hard­rock), son­dern wegen der Gesangs­qua­li­tät. Die ist in den letz­ten Jah­ren enorm gestie­gen, gera­de im dies­jäh­ri­gen Jahr­gang gab es da fast gar kei­nen Aus­schuss. Aller­dings geht das auch ein­her damit, dass nicht nur die unte­ren, son­dern auch die obe­ren “Spit­zen” weg­ge­fal­len zu sein schei­nen, es also eine Ten­denz zum Mit­tel­maß im Sin­ne von tech­nisch per­fekt aber unin­spi­riert und risi­ko­frei gibt. Das hat aber wohl mehr mit der Kom­bi aus Tele und Jury zu tun, ein rei­nes Jury­vo­ting hät­te die­sen Effekt ver­mut­lich nicht. Und mit der wach­sen­den Zahl von Berufs­kom­po­nis­ten für egal-wel­ches-Land, was wie­der­um viel­leicht die Kehr­sei­te der Pro­fes­sio­na­li­tät ist.
    Sty­lis­ti­sche Viel­falt jeden­falls war die­ses Jahr auf jeden Fall vorhanden.

  • Im übri­gen: ich hat­te gera­de die­ses Jahr nicht den Ein­druck, dass die Juries de Anwäl­te der Bal­la­denn waren. Im Gegen­teil, ich war recht über­rascht, dass sie oft­mals den “rocki­ge­ren” Geschmack hat­ten. Das hät­te es “zu mei­ner Zeit” (70er) defi­ni­tiv nicht gege­ben (und ich freue mich über die­se Tendenz). 🙂

  • Nach­träg­lich auch mein Dan­ke­schön für die unter­halt­sa­me Nachlese.
    Und mein Dank an Por­tu­gal für eine schö­ne Büh­ne ohne LED, das hat mir sehr gut gefallen.
    Und auch mein Dank an Sal­va­dor, durch sei­nen Sieg gab es wie­der mehr Mut zu ande­ren Spra­chen als Eng­lisch (immer­hin 9 Titel im Finale)
    Die Show war zwei­ge­teilt, alle Pin­kel­pau­sen waren in der ers­ten Hälf­te, das Fina­le hat erst ab Alba­ni­en Fahrt aufgenommen.
    Der Sieg Net­tas geht natür­lich i.O. wobei vie­le Titel auf einem ähn­li­chen Level waren, der ganz gro­ße Über­flie­ger war die­ses Jahr nicht dabei.
    Es ist schon erstaun­lich wenn der Sie­ger im Semi nur Vier­ter im Tele­vo­te wird (Punkt­gleich mit Österreich!)
    Die deut­schen Jury­punk­te­ver­ga­be war ja mal eine ein­zi­ge Lach­num­mer, und was alle Jurys mit mei­nen 2 Sie­gern des Abends, Tsche­chi­en und Ita­li­en gemacht haben spot­tet jeder Beschreibung.…
    Dafür haben sie mei­nen Lands­mann aufs Podest gehoben 🙂 

    Dann auf nach Tel Aviv nächs­tes Jahr ! (Ein ESC in Jeru­sa­lem, der neu­en Haupt­stadt mit Trump´schen Segen kann ich mir nur schwer vorstellen) 🙂

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