Lange Wochen herrschte Funkstille hier im Blog, denn bis auf das ermüdende Ping-Pong-Spiel, welche israelische Stadt nun gerade im Rennen um die Austragung des Eurovision Song Contest 2019 vorne liegt (aktueller Stand: Tel Aviv), tat sich nicht viel Berichtenswertes. Vergangene Woche nun unternahm die Drehorgel-Elfe Sieneke Peeters (NL 2010) einen amüsanten Versuch, sich aus dem Orkus des Vergessens wieder zurück in die Schlagzeilen zu bringen. Oder, genauer gesagt, ihre Familie: wie escxtra rapportierte, wurden Sienekes Großvater (der laut Presseberichten bereits wegen Mordes mehrere Jahre einsaß), ihr Onkel und ihr Bruder festgenommen, nachdem ein mutmaßlich von ihnen in Nimwegen betriebenes Drogenlabor ausbrannte und die Polizei in den Überresten des als LKW-Firma getarnten Gebäudes verräterisches Equipment und entsprechende Chemikalien fand. Sieneke, die in diesem Jahr zum zweiten Mal Mutter wurde, zeigte sich “schockiert”. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet die so piefig wirkende Schlagertrulla einem holländischen Breaking-Bad-Clan angehört? Andererseits braucht es natürlich jede Menge harter Drogen, um ‘Shalalie, shalala’ zu ertragen, insofern macht die Meldung Sinn.
Horrortrip oder existentielle Erfahrung: wie Sienekes Eurovisionslied wohl unter Psychedelika knallt?
Neben dieser eher unterhaltsamen Tragödie ereignete sich in den zurückliegenden Wochen auch eine betroffen machende: wie die Prinzen berichteten, wurde der mazedonische Eurovisionsvertreter von 2011, Vlatko Ilievski, am Abend des 6. Juli 2018 in Skopje tot in seinem Auto aufgefunden. Der aus dem Rockbereich stammende Künstler, der bereits 2005 als Chorsänger von Martin Vučić auf der Eurovisionsbühne stand, nahm ab 2008 jährlich an der mazedonischen Vorentscheidung teil. 2010 gewann er erstmalig das Publikumsvoting mit seinem Titel ‘Srekja’, zog aber aufgrund der Regeln gegen den punktgleichen Jurysieger Gojko Taneski den Kürzeren. 2011 klappte es dann endlich, wobei er mit seinem rundheraus fabelhaften Kalinka-Klopper ‘Rusinka’ in Düsseldorf skandalöserweise nicht über das Halbfinale hinauskam. Eine letzte Eurovisionsbewerbung scheiterte 2015 krachend: ‘Sever-jug’ ging beim Skopje-Fest punktefrei aus. Mit Vlatko verliert die kleine exjugoslawische Republik bereits ihren zweiten in der Blüte des Lebens stehenden Grand-Prix-Vertreter: schon 2007 fand Toše Proeski (MK 2004) mit nur 26 Jahren den Tod bei einem Auffahrunfall. Über die Umstände von Ilievskis Ableben ist hingegen nichts bekannt, sein junges Alter (33) und Hinweise auf einen Reha-Aufenthalt nähren jedoch den Verdacht auf Substanzmissbrauch. Oder aber es gibt eine Verschwörung der Maschinen: vielleicht sollten mazedonische Popstars Autos meiden!
Sex & Drugs & Rock’n’Roll: Vlatko führte ein Rockstar-Leben. Ruhe in Frieden!