“Wir werden diesen Hurensohn töten,” so ist es in einem von zahllosen hasserfüllten Online-Kommentaren zu lesen, die sich derzeit über den vergangenen Samstag vom französischen Publikum zum Eurovisionsrepräsentanten der Grande Nation in Tel Aviv gewählten 19jährigen Bilal Hassani ergießen. Der androgyne Sänger ist schon länger ein Ziel von Angriffen und Todesdrohungen, insbesondere, seit er sich 2017 öffentlich als schwul outete. Seine Teilnahme an der Destination Eurovision fachte die Welle der Schmähungen und Beleidigungen nun noch einmal an: alleine bis letzten Donnerstag, also noch vor dem Vorentscheidungs-Finale, zählten die beiden Organisationen SOS Homophobie und Urgence Homophobie, mit denen Bilal zusammenarbeitet, mehr als 1.500 solcher Einträge, von denen 213 zur Anzeige gebracht wurden, wie queer.de heute berichtet. Mit der Aktion wolle man Aufmerksamkeit für das Problem der immer stärkeren verbalen Enthemmung im Netz schaffen, die mit den Boden für die, wie französische LGTBQI*-Organisationen feststellten, steigende Anzahl realer Hassverbrechen bereitet, und die Täter Konsequenzen spüren lassen. “Menschen, die glauben, dass sie an ihrem Computer durch die Anonymität geschützt sind, sollten sich Sorgen machen,” kommentierte Hassanis Anwalt. Die französische Regierung startete unterdessen eine Kampagne an den Schulen des Landes, um der steigenden Homo- und Transfeindlichkeit etwas entgegenzusetzen.
Der König wehrt sich gegen Hass und Gewaltdrohungen: bravo, Hassani!
Geil, dass er sich wehrt!!!
Furchtbar. Man versteht Menschen einfach nicht.
Ich finde Bilals Stimme einfach grauenhaft und “Roi” als Song auch nicht gerade spannend, aber deswegen drohe ich doch nicht mit Mord! Es ist nur der ESC! Von daher auch von mir ein “Go, Bilals Anwalt!”! Hoffentlich nützt es was…
Vorhersehbar, das bilal hassani im netz nicht ungeschoren davonkommt. Er war sich hoffentlich bewusst, dass er als kleiner, rosa hering in ein haifischbecken springt.
Er hat jetzt das einzig richtige gemacht. Anzeigen,diese schweinepriester, miese kommentare löschen und personen sperren. Das wars.
Was ich nicht hoffe, das versucht wird, daraus punktemässig profit zu schlagen.
Als Franzose mit marokkanischen Wurzeln ist er sich dessen sicher bewusst.
Es hat ja auch Chimène getroffen und erstaunlicherweise nich Emmanuel…
Und es erstaunt mich wie wenig positive Kommentare Bilal aus der Bubble bekommt, selbst bei so einem ernsten Thema gibts die Seitenhiebe (Song mau? Stimme grauenhaft?? Oder liegts doch an Bilal selber???)
Der Junge weiß was er will, und das wird er im Mai auch zeigen 😉
@Thomas – na ja, wenn jemand sagt, dass er unabhängig von Bilals Mangel an Talent vollkommen auf seiner Seite gegen den Abschaum steht, ist das meiner Meinung nach nichts schlechtes – zeigt halt, dass auch wir nicht-Fans Bilal hier unterstützen.
@4porcelli: Und das finde ich gut. Man muss ja kein Bilal-Fan sein, um in diesem Punkt hinter ihm zu stehen. Sehr schön, freut mich total!
Mittlerweile hat er übrigens prominente Unterstützung bekommen: der israelische Vorentscheidungs- und diesjährige ESC-Greenroom-Host Assi Azar schickte ihm auf Twitter eine Botschaft: “Dear @iambilalhassani shalom! I’m Assi Azar, one of the hosts of @Eurovision 2019. I see what you’re going through, and as a part of the LGBTQ community I also know how it feels to be loved by many, and rejected by those who are still in the dark. Stay strong! And see u soon”.
Find ich super!
@aufrechtgehn – finde ich auch super wie auch die allgemeine Solidarisierung der “Community” mit Bilal. Denn sein wir ehrlich: wenn Bilal so aussehen würde wie Assi Azar, wäre die Zustimmung für die Nummer viel größer. Von daher gut, dass viele sich solidarisieren, auch wenn Bilal in vieler Hinsicht, das Trauma von Jahrzehnten der CSD-Berichterstattung exklusiv mit Bildern von DQs wiederauferstehen läßt.
Natürlich ist es total richtig und wichtig, dass Bilan sich wehrt. Furchtbar, wie die (vermeintliche) Anonymität des Internets zu gemeinen Äußerungen und sogar Straftaten verleitet. Und feige noch dazu. Ich bin jetzt auch nicht der grösste Fan des Songs und auch an Bilans Stimme muss noch viel gearbeitet werden. Das bezieht sich aber rein auf das Gesamtpaket auf der Bühne.
Auch Conchita schätze ich sehr als Person und fand auch den Auftritt toll. Allerdings ist auch ihr SONG nicht mein persönlicher Geschmack, also ich er gehört jetzt nicht zu meiner Dauer-Playlist. Ich denke, da sollte man schon unterscheiden, bei aller Sympathie und Solidarität.
Mal davon abgesehen, das ich sein Lied und auch sein Gesang nicht mag, finde ich es absolut richtig, das er sich gegen solche Hasskommentare wehrt. Man kann natürlich Kritik üben an seinem Gesang, aber solche Sprüche, wie eben zitiert, gehen gar nicht. Ich bin solidarisch, in dem Punkt das Bilal sich gegen solche Auswüchse von Hass wehrt, aber wenn er im Mai nicht einen viel besseren Auftritt hinlegt, wie bei der VE, dann werde ich für ihn trotzdem nicht anrufen. Ich hoffe wirklich, das Bilal sich im Mai in Tel Aviv sicher fühlen kann, um sich ganz auf seinen Auftritt zu konzentrieren. Sollte diese Hasskommentare nicht aufhören und die Sicherheit von Bilal nicht gewährleistet werden kann, würde ich mir als Künstler überlegen, ob das alles wirklich wert ist. So traurig das sein mag.
Ich verstehe diese Hasskommentare nicht, was hat Bilal diesen Menschen getan, was ihnen weggenommen? Hoffentlich kriegen diese Leute ihre Strafe, die sie verdient haben. Ich bin kein Fan seiner Musik, aber nochmal das geht eindeutig viel zu weit. Ich bin für ein europäisches Strafrecht bei solchen Hasskommentaren. Dafür sollte man ins Gefängnis, mindestens 5 Jahre. Egal gegen wen sich diese Hasskommentare richten. Solche Kommentare richten bei dem Menschen, gegen den sie gerichtet unheimlich viel Schaden. Gerade vor kurzem hat eine 11jährige Selbstmord begangen weil gegen sie gemobbt wurde. Deshalb 0 Toleranz gegen solche Hasskommentare. Nix gegen Kritik am Gesang von Künstler, gerne auch mal ein Witz über manche Künstler, aber Morddrohungen im Internet, selbst wenn sie nicht zu 100% Ernst gemeint sind, müssen hart bestraft werden.
@disneyfan5000, übertreib mal nicht. Es sind im endeffekt nur worte, nicht taten. Wobei ich keinesfalls verniedlichen möchte, was da passiert.
@Rainer1: 1. Was Worte anrichten können, hat man zuletzt bei dem Selbstmord einer 11jährigen gesehen, die bestimmt nicht nur durch Worte gemobbt wurde.
2. Leider bleibt es nicht immer nur bei den Worten, sondern es folgen auch Taten.
3. Eine Morddrohung war schon immer eine Straftat. Und das was da bei Bilal geschrieben worden ist, war nix anderes als ne Morddrohung.
@ Rainer1: Was geht Taten oft voraus?
Ich frage mich, was mit uns Menschen eigentlich los ist, und das kann man echt auf alle Bereiche des Lebens übertragen. Können wir nicht einfach nur sagen, “der Song gefällt mir oder gefällt mir nicht” “Tolle Stimme, schreckliche Stimme”? Es wird immer persönlich, abwertend, hasserfüllt, beleidigend und schlimmer. Übertragbar auf alle Themen, die es gibt. Und viele Menschen, die sich in anderen Bereichen als Opfer darstellen, sind selber Täter.….Ich bin für absolute Meinungsfreiheit, muss man in meinen Augen auch aushalten und kann man auch, Aufrufe zum Hass oder Morden fallen aber da nicht drunter und müssen frühzeitig verfolgt und geahndet werden.
Ich bin auch für Meinungsfreiheit. Man kann auch über ESC-Künstler auch ein bisserl Lästern. Die Grenze ist aber erreicht, wenn zum Mord aufgerufen wird. Normale Kritik am Gesang und am sonstigen Auftreten muß ein Künstler aber aushalten können.
Ich kenn den Song noch nicht und habe keine Ahnung, ob der was taugt oder ob Bilal singen kann. Piepegal. Solches Verhalten kann nicht hingenommen werden und er hat meine vollste Sympathie und Unterstützung dafür, dass er sich dagegen wehrt. Wie disneyfan5000 oben schrieb: Die Grenze ist erreicht, wenn zum Mord aufgerufen wird (eigentlich auch schon deutlich vorher). Ich darf jemandes Song, Auftritt und sonstiges Gebaren total doof finden und das auch kund tun. Aber bei Gewaltaufrufen gegen denjenigen hört der Spaß auf!
Die Haßattacken gegen Bilal gehen natürlich so überhaupt nicht. Das ändert aber leider gar nichts daran, daß mir die musikalische Substanz so gänzlich fehlt. Ich mag diesen künstlichen Sprachenmix nicht und die Stimme nervt extrem. Deswegen kann ich “Roi” auch nicht gut bewerten. Conchita herself hatte wenigstens einen guten Song und der Sieg 2014 ging abspolut in Ordnung.
Frankreich 1 von 10 Punkte