Inter­pre­ten­kür 2019: Bar­ce­lo­na, what a beau­tiful iced Coffee

Zwei wei­te­re Künstler/innen für Tel Aviv ste­hen fest, was streng­ge­nom­men gar kei­ne Nach­richt ist, denn in bei­den Fäl­len fehlt das wirk­lich Ent­schei­den­de: der Song! Der Aktua­li­tät wegen sei es den­noch rap­por­tiert: vor eini­gen Minu­ten ver­kün­de­te das grie­chi­sche Fern­se­hen ERT, dass Kate­ri­na Dus­ka die hel­le­ni­sche Flag­ge beim Euro­vi­si­on Song Con­test ver­tre­ten wer­de. Die gebür­ti­ge Kana­die­rin ver­öf­fent­lich­te 2015 ihr ers­tes und bis­lang ein­zi­ges Album mit Indie-Pop-Songs, teils in Zusam­men­ar­beit mit einem schwe­di­schen Song­schrei­ber; ein Track fand in einem Wer­be­spot von Nes­ca­fé Ver­wen­dung. Und zwar inter­es­san­ter­wei­se in Kana­da und nicht in Grie­chen­land, wo man dem Instant-Getränk deut­lich inten­si­ver zuspricht. Eine rasche You­tube-Sich­tung för­der­te nichts extrem Ein­gän­gi­ges zuta­ge, aber auch nichts wirk­lich Furcht­ba­res. Was vor allem an Kate­ri­nas Stim­me liegt, die irgend­wo zwi­schen Anna Ber­gen­dahl und Amy Wine­house pen­delt. Die intern aus­ge­wähl­te und gegen­über dem ERT-Euro­vi­si­ons­fahr­plan mit deut­li­cher Ver­spä­tung annon­cier­te Dus­ka bestä­tigt jeden­falls die vom Sen­der annon­cier­te Abkehr von den eher eth­no-las­ti­gen Bei­trä­gen der letz­ten Jah­re. Gerüch­te zufol­ge neh­me sie ihr Lied für Tel Aviv gera­de in Lon­don auf, am 7. März soll es der vol­ler Unge­duld beben­den Öffent­lich­keit vor­ge­stellt werden.

Der Wer­be­song für den bösen, bösen Lebens­mit­tel­mul­ti, hier als Remix und damit zumin­dest musi­ka­lisch etwas fluf­fi­ger (Reper­toire­bei­spiel).

Kobi Meri­mi © INFE

Bereits am Diens­tag fand die gefühlt seit einem guten hal­ben Jahr vor sich hin lau­fen­de israe­li­sche TV-Cas­ting­show Hakochav haba (Rising Star) ihr Ende und spuck­te Kobi Meri­mi als Sie­ger und damit als Ver­tei­di­ger der Euro­vi­si­ons­kro­ne aus. Pikan­ter­wei­se zog der zwi­schen­drin bereits aus­ge­schie­de­ne 1,90 Meter gro­ße Fred­die-Mer­cu­ry-Dop­pel­gän­ger mit­tels einer Wild­card wie­der in die Show ein, nach­dem die lan­ge Zeit den Favo­ri­ten­sta­tus inne­ha­ben­de Shal­va Band, ein aus Men­schen mit ver­schie­de­nen Han­di­caps zusam­men­ge­setz­tes Musik­pro­jekt, sich aus reli­giö­sen Grün­den aus der Show zurück­zog. Der Grund, Sie ahnen es: der Sab­bat, der es eini­gen streng­gläu­bi­gen Band­mit­glie­dern ver­bie­tet, am frei­täg­li­chen Jury­fi­na­le teil­zu­neh­men. Shal­va tre­ten nun statt­des­sen im zwei­ten Semi des ESC 2019 als Pau­sen­act auf. Glück für den Opern­sän­ger Kobi, der in der Show mit E‑kolorierten Pop-Klas­si­kern für Auf­se­hen sorg­te. Und Pech für den offen gesagt deut­lich inter­es­san­te­ren, weil pro­vo­ka­ti­ven Art-Act She­fi­ta; eine Israe­lin, die absicht­lich in einem haar­sträu­ben­den Mix aus schlech­tem Eng­lisch und Hebrä­isch mit dickem ara­bi­schen Akzent spricht und singt. Sie lan­de­te im Hakochav-haba-Fina­le jedoch mit deut­li­chem Abstand hin­ter Meri­mi, für den es nun gilt, in den nächs­ten Wochen noch einen pas­sen­den Song zu finden.

Irgend­wie anstren­gend, aber auch inter­es­sant: die Zweit­plat­zier­te She­fi­ta (Reper­toire­bei­spiel). Vom Sie­ger Kobi Meri­mi gibt es dank der ver­blö­de­ten Copy­right-Scher­gen des mit dem Vor­ent­scheid beauf­trag­ten israe­li­schen Pri­vat­sen­ders MakoTV kein Bewegtbild.

1 Comment

  • Also das gru­se­li­ge Pope­ra-Geknö­del, wel­ches man von Kobi Meri­mi zumin­dest akkus­tisch im Inter­net abru­fen kann, lässt Böses ahnen. Anspiel­tips “Let it be” und auch “Fue­go” – ech­te Schlacht­fes­te. Ich schüt­tel mich vor Furcht.…

    Grie­chen­land hin­ge­gen könn­te mit Kate­ri­na Dus­ka einen gro­ßen Wurf lan­den, wenn denn der Song stimmt. Bin gespannt

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