Rank and File 2019: Platz 37 – Zero Gravity

Erst­ma­lig pro­du­zier­te das seit 2015 jeweils auf “beson­de­re Ein­la­dung” der EBU am Euro­vi­si­on Song Con­test teil­neh­men­de Aus­tra­li­en in die­sem Jahr eine natio­na­le Vor­ent­schei­dung. Das auf­grund der Zeit­ver­schie­bung in unse­ren Brei­ten­gra­den sehr Fan-freund­lich am Sonn­tag­vor­mit­tag aus­ge­strahl­te Aus­tra­lia deci­des über­zeug­te aus dem Stand mit einer Fül­le fan­tas­ti­scher Songs und fabel­haf­ter Dar­bie­tun­gen. Und bestä­tig­te zugleich, dass der Sen­der SBS künf­tig bes­ser wie­der intern ent­schei­det: das Publi­kum und die Jury sorg­ten für einen der tiefs­ten Grif­fe ins Klo aller Zei­ten und Welten.

Platz 37: Aus­tra­li­en – Kate Mil­ler-Heid­ke: Zero Gra­vi­ty (Null Schwerkraft)

Wie die Künst­le­rin selbst erzähl­te, schrieb sie das Lied als Befrei­ungs­schlag gegen ihre post­na­ta­len Depres­sio­nen, die sie im ver­hält­nis­mä­ßig rudi­men­tä­ren Text unter ande­rem als “Stein im Schuh” und “Schloss ohne Schlüs­sel” adres­siert; ein erdrü­cken­des Gefühl der Schwe­re, das sie los­las­sen muss­te, um in eine beglü­cken­de Schwe­re­lo­sig­keit zu ent­schwe­ben. Die­se hei­lungs­be­ding­te Eupho­rie visua­li­sier­te sie beim Vor­ent­schei­dungs­auf­tritt mit einem eis­prin­zes­si­nen­haf­ten, wol­ken­krat­z­er­ho­hen Tüll­kleid und einer hin­ter und über ihr frei umher­flie­gen­den Tän­ze­rin. So weit, so erquick­lich – han­del­te es sich bei ihrem Song nicht aus­ge­rech­net um die furcht­erre­gends­te aller musi­ka­li­scher Fol­ter­me­tho­den, die unter der Gen­fer Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on ein­hel­lig und zu Recht geäch­te­te Pope­ra. Mei­nes Erach­tens Grund genug für die Nicht­ver­län­ge­rung der Down-Under-Dul­dung bei den euro­päi­schen Lied­fest­spie­len, ver­schärft noch um das Wis­sen, das man dafür unver­zeih­li­cher­wei­se die gran­dio­se Pop-Per­le ‘2000 and wha­te­ver’ des Duos Elec­tric Fields weg­warf. Schan­de über dich, Australien!

Eine Tau­be kackt ihr schon mal nicht mehr auf den Kopf: Kate beim Vorentscheidungsauftritt.

Semi­fi­na­le: 1. Final­chan­cen: dass ich das Gen­re has­se, heißt ja nicht, dass die geschmacks­ge­stör­ten Mas­sen es nicht lie­ben wür­den. Wes­we­gen ich es nur um so mehr has­se. Ein Teu­fels­kreis! Der WTF-Ein­druck des über­dreh­ten Auf­trit­tes tut das sei­ne, um genü­gend Anru­fe zu gene­rie­ren. Das kommt (lei­der) weiter.

Bes­te Lied­zei­le: “Hey you, Stone in my Shoe” in der ers­ten Stro­phe. Singt sie wirklich.

In wel­che Kate­go­rie fällt ‘Zero Gra­vi­ty’ für dich?

  • Uner­träg­lich. (49%, 61 Votes)
  • Ver­zicht­bar. (22%, 27 Votes)
  • Abso­lut geil. (17%, 21 Votes)
  • Ganz nett. (13%, 16 Votes)

Total Voters: 125

Wird geladen ... Wird geladen …

10 Comments

  • Lach ich hab gera­de abge­stimmt und auch wenn bis dato nur 7 ihre Stim­me abge­ge­ben hat­ten, ist es doch sehr wit­zig und pas­send, dass ALLE “uner­träg­lich” gevo­tet haben. Wirk­lich auf jeder Ebe­ne – Lied, Gesang, Sty­ling, lah­me Behaup­tung, der Song habe Irgend­ei­ne Bedeu­tung – abso­lut unterirdisch.

  • Äh?? Will Aus­tra­li­en die­ses Jahr unbe­dingt den Bar­ba­ra Dex Award gewin­nen?? Wenn ja, dann ste­hen mit die­sem Out­fit die Chan­cen ziem­lich gut!! Den “Song” wür­de ich nicht mal als sol­chen bezeich­nen, für mich ist das ein­fach ein über­lan­ger, voll­kom­men melo­die­be­frei­ter Klang­tep­pich dar­ge­bo­ten von einer Sire­ne in einer Stimm­la­ge als ob ihr gera­de ein schwe­res Gewicht den Fuß zer­trüm­mert hät­te. Grau­en­haft, mein per­sön­li­cher Platz 38 die­ses Jahr!! Wird lei­der wohl den­noch wei­ter­kom­men, da Aus­tra­li­en immer noch vom “Exo­ten­bo­nus” profitiert. 

    Gene­rell muss ich sagen das ich kein gro­ßer Fan der Teil­nah­me von Aus­tra­li­en bin, da die Musik die sie bis­her zum ESC geschickt haben für mich über­wie­gend unter dem Mot­to “Däne­mark 2.0” läuft, also kof­fe­in­frei­er Pop der Mar­ke “auf Num­mer sicher gehen”, viel­leicht mit der Aus­nah­me 2015. Die nach­fol­gen­den Songs fand ich alle ziem­lich ver­zicht­bar und vor allem von der Jury ziem­lich über­be­wer­tet, man den­ke da vor allem an 2016 als die Juro­ren allen Erns­tes die anstren­gen­de Schreibal­la­de von Dami Im zum Sie­ger küren woll­ten. Zum Glück sind sie letz­tes Jahr mit die­sem Cas­tingstern­chen auf den Boden der Tat­sa­chen zurück­ge­holt worden.

    Aber ich bin ja offen für alles, und viel­leicht schafft Aus­tra­li­en es ja noch mich zu begeis­tern, bis min­des­tens 2023 sind sie ja auf jeden Fall dabei.

  • Echt schlimm. Und das das kät­chen mül­ler gegen elec­tric fields gewon­nen hat, macht das gan­ze noch uner­träg­li­cher. Wer für so einen käse einen anruf ver­schwen­det, muss taub sein. Ich wür­de für kei­nen song uner­träg­lich tip­pen. Aber hier mach ich eine ausnahme

  • Also wenn man das nur hört und nicht sieht, geht es noch eini­ger­ma­ßen. Aber die Optik macht alles zunich­te und ich den­ke, dass da auch im Mai nix bes­se­res draus wird.
    Bit­te dann im Semi versenken.
    Und die Pope­ra ist mit Male­na Ern­man gestor­ben. RIP

  • Auch hier zitie­re ich wie­der fremd. Dies­mal aus DIE SCHLEM­MER­OR­GIE, einem mei­ner Lieb­lings­fil­me: “Es ist eine Mons­tro­si­tät: Nicht mal einer Pavi­an­her­de wür­de der Mund danach wässern!”

    Gibt es eigent­lich auch noch eine Kate­go­rie unter Uner­träg­lich zur Auswahl?

  • Okay, irgend­wer muss ja mal was Posi­ti­ves schreiben…
    Mein Lieb­lings­bei­trag die­ses Jahr, den ich auch gar nicht als Pope­ra, son­dern eher in der Tra­di­ti­on von Kate Bush sehe. Kate hat eine gran­dio­se Stim­me, das über­zo­ge­ne Sta­ging wird noch geän­dert, und der Song hat wenigs­tens eine Ent­wick­lung. Da pas­siert was! Und das ist die­ses Jahr lei­der echt rar gesät.
    Und Elec­tric Fields fand ich per­sön­lich echt grau­sig und war extrem froh, dass Kate es über­ra­schend doch geschafft hat.
    Wahr­schein­lich hat mei­ne Mei­nung aber auch damit zu tun, dass ich “Words” von ihr schon kann­te und eben­falls abso­lut gran­di­os fand.

  • Dank des dün­nen Jahr­gangs ist das bei mir auch noch unter den Final­plät­zen, wenn­gleich deut­lich wei­ter hin­ten als es Elec­tric Fields wären.
    Ich muss Vol­ki­si­stan recht geben, der Song ist einer der weni­gen, die eine Ent­wick­lung haben. Brauchts nicht immer, aber bei vie­len Songs die­ses Jahr bleibt ohne die­se Ent­wick­lung nur ein küm­mer­li­cher Rest übrig.

  • Den hoch krei­schen­den Dra­cu­la fand ich albern, das bel­gi­sche Mut­ter­söhn­chen pein­lich, die schwie­ger­soh­nes­ken Ita­lie­ner schlei­mig, den janus­stim­mi­gen Kroa­ten unan­ge­nehm und nicht ein­mal als wtf-Moment geeig­net und die Pro­jek­ti­ons­flä­che aus dem letz­ten Jahr war nur kalt und kal­ku­liert. Oder in kurz: Ich HAS­SE Pope­ra. Aber die­ses Lied hat mich aus völ­lig unkla­ren Grün­den ab dem zwei­ten hören abge­holt und nun mag ich es sehr. Was ist da bit­te bei mir falsch gelaufen?

  • Furcht­bar, die­ses Gejau­le. Wobei ich zuge­ben muss, dass die Insze­nie­rung eine bizar­re Fas­zi­na­ti­on auf mich aus­übt. Kann man aber viel­leicht auch als “Fas­zi­na­ti­on der Ober­pein­lich­keit” bezeichnet.

  • Ok, der Song ist schrott aber wenigs­tens bleibt die Show im Hirn haf­ten. Was ich von vie­len ande­ren Schrott Songs die­ses Jahr nicht sagen kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert