Die ersten Städte in den Niederlanden bewerben sich schon um die Ausrichtung des Eurovision Song Contest 2020, so sehr wird der holländische Beitrag 2019 bereits als Sieger gehandelt, sei es in den Wettbüros oder unter den Fans. Ein Hype, den ich offen gestanden nur bedingt nachvollziehen kann.
Platz 15: Niederlande – Duncan Laurence: Arcade (Spielhalle)
Dabei ist ‘Arcade’ zweifelsfrei eine berührende Ballade mit Eignung zum Tränenzieher, widmet sich der dunkel gefärbte Text doch der tiefen Hoffnungslosigkeit, dem Suchtpotenzial und dem hierdurch verursachten Schmerz einer verlorenen Liebe. Der bei einer Castingshow entdeckte Sänger verlieht ihr mit seiner versatilen Falsettstimme, die perfekt zum Sujet passt und erstaunlicherweise nicht nervt, Leben. Und das Beste daran: er kann das, wie er bei mehreren Live-Auftritten bereits unter Beweis stellte, auch außerhalb des Studios. Denn die Gratwanderung, die Duncan als Vokalist während seiner drei Minuten unternimmt, ist diffizil und kann leicht schief gehen. Tut sie aber nicht, und so dürften ihm die Herzen der Juror/innen nur so zufliegen. Den klassischen Grand-Prix-Homo köderte der Niederländer bereits mit geschmackvoll inszenierter Nacktheit im Videoclip. Und ja: Duncan kann sich als Wassernixe sehen lassen! Doch bei allem Lob: ‘Arcade’ bleibt ein Lied, dass ich nur in sehr homöopathischen Dosen hören kann, ohne Aversionen dagegen zu entwickeln, denn es verbreitet weder Frohsinn noch Ergriffenheit, sondern winselnde Niedergeschlagenheit. Gehört zum Leben dazu und wird selten so schön präsentiert wie hier, sollte aber nicht die Überhand gewinnen.
In dem Outfit sähe ich Laurence gerne auch in Tel Aviv auf der Bühne: als Arielle, die Meerjungfrau.
Semi: 2. Finalchancen: Ja sicher. Ein sehr verlockender Honigtopf für Jurystimmen und Balladenfreunde, und nicht nur für die. Ich möchte dennoch bitte nicht, dass es im Finale gewinnt, denn ich will es nicht öfters als einmal die Woche auf ESC Radio hören müssen. Danke.
Beste Textzeile: der Refrain, “Loving you is a losing Game”. Wird uns in den nächsten Jahren wohl unvermeidlich in der einen oder anderen Facebook-Statusmeldung wieder begegnen.
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Für mich ganz klar die Nummer 1 dieses Jahr!! Mich berührt kein kein anderer Song so sehr wie dieser, das Video ist dazu auch sehr ästhetisch, bin gepannt wie die Performance wird.
Wird sich denke ich zwischen ihn, Sergey, Luca und Mahmood entscheiden,so spannend und unverhersehbar war ein ESC schon länger nicht mehr.
Wirklich sehr schöner Song, der durchaus Chancen hat, in die TOP 5 zu kommen. Sieg wäre natürlich cool, aber da will ich noch keine Prognose abgeben. Bei den Life-Auftritten in Tel Aviv kann sich noch einiges tun,
Diese Ballade. ..hochgeoddsd auf den allerersten Platz. .. mit Abstand… ist nicht meins. Irgendwie und irgendwo schon mal’ gehört… geht sie mir doch auf die Nerven… die hohe Säuselstimme aus dem Off, mit bedeutungsschwerem Wiedererkennungs-gehalt. .. die Stimme des Sängers, die jede Silbe des Textes in ihrer Bedeutung erhöht und überhöht… alles ist mir zu dick aufgetragen; zu viel Zittern und Beben ob eines so traurigen Schicksales. Mein Wunsch: Ein guter 7.–10. Platz im Finale.
Mich nervts nicht, mich packt es aber auch nicht.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er das Televote gewinnt, irgendwie steht er mir dafür bisher bei allen Live-Auftritten zu farblos auf der Bühne rum.
Hoffentlich pushen Ihn die Jurys nicht so weit, dass er dadurch den ESC gewinnt.
Und wenn es dann wieder mal zu Lasten von IT gehen würde, wäre ich echt sauer!
Könnte mich gut damit arrangieren, würde dieser Beitrag gewinnen. Nichts, was ich privat öfter hören müsste, käme das Lied aber öfter im Radio, störte es mich auch nicht. Das müsste schon richtig rauf und runtergenudelt werden, um mich zu nerven.
Alle paar Jahre wieder überkommt mich beim ersten Hören eines ESC-Beitrages eine Art Winnervibe – zuletzt bei Salvador und Jamala. Dieses Jahr war es bei “Arcade” der Fall und ich hätte nicht erwartet, dass der Titel fortan so gehypt werden würde.
Klar, das ist jetzt nicht die Art von Titel den man noch nie gehört hat. Da ist in meinem empfinden aber etwas sehr echtes drin, etwas zartes und trotzdem sehr kraftvolles.
Im Grunde können die Niederlande nur über sich selbst oder über die hohe Erwartung stolpern – sollte Arcade aber in Tel Aviv tatsächlich die Nase vorn haben (und eigentlich kann ich mir momentan auch nur Italien und Schweden als Widersacher vorstellen), glaube ich hier endlich mal wieder an einen europaweiten Hit, der auch noch nach dem ESC weiter besteht.