Rank and File 2019: Platz 22 – Kruna

Ser­bi­ens Vor­ent­scheid, die Beovi­zi­ja, reih­te sich in die­sem Jahr ein in den immer stär­ker wer­den­den Strom an Län­dern, die zwecks Zuschau­er­bin­dung und Gene­rie­rung von Ein­nah­men zwar pro for­ma noch das Publi­kum abstim­men las­sen, per Jury­ent­scheid jedoch aktiv sicher­stel­len, das bloß nicht die Favo­ri­ten des unmün­di­gen Vol­kes gewin­nen. Und so vote­te man ein rap­pen­des Kampf­les­ben-Duo vor­sätz­lich her­un­ter und mani­pu­lier­te statt­des­sen die trotz ihrer Jugend sehr ver­sier­te Neve­na, die das Land schon beim JESC sowie 2013 beim rich­ti­gen Grand Prix ver­tre­ten hat, an die Spitze.

Platz 22: Ser­bi­en – Neve­na Božo­vić: Kru­na (Kro­ne)

Die erschre­ckend dür­re Blon­de ver­fügt mit ‘Kru­na’ denn auch über eine ganz ordent­li­che Bal­kan­bal­la­de und macht auf dem Papier alles rich­tig: die Inter­pre­tin schreit sich die See­le aus dem zar­ten Laib, trifft dabei die Töne tadel­los, singt in der Lan­des­spra­che, ham­pelt nicht albern her­um, schaut ange­mes­sen leid­voll drein und zeigt dabei soviel Bein, wie es gera­de noch eben als ange­mes­sen und geschmack­voll, aber sexy durch­geht. Und anders als ihr ges­tern vor­ge­stell­ter rus­si­scher Kol­le­ge Ser­gey tritt sie für ein Land an, aus dem man ein lang­sa­mes Lied gera­de­zu erwar­tet, ja, das gewis­ser­ma­ßen das Patent dar­auf hält. Doch nicht nur die zwei völ­lig über­flüs­si­gen, anbie­dern­den Text­zei­len auf Eng­lisch las­sen einen stol­pern und zei­gen, das hier irgend­was nicht stimmt. Irgend­wie will hier nichts rich­tig zusam­men­pas­sen: die Brü­cke, der Instru­men­tal­part in der Mit­te, wirkt, als sei sie ledig­lich zu dem Zweck da, um Zeit zu schin­den, und bleibt ein Fremd­kör­per, der nicht orga­nisch mit dem rest­li­chen Song zusam­men­wach­sen will. Das wich­ti­ge Fina­le scheint blut­leer und abrupt, der Refrain bleibt nicht hän­gen. Und die “rocki­ge” E‑Gitarre soll den Song wohl in der Jetzt­zeit ver­or­ten, wird hier­für aber in viel zu homöo­pa­thi­scher Dosis ein­ge­setzt. Hat man gera­de aus Ser­bi­en alles schon sehr oft sehr viel bes­ser gehört. ‘Kru­na’ ent­täuscht die Erwar­tun­gen, jeden­falls meine.

Gebt der armen Frau doch mal was zu essen! Dann wirkt sie viel­leicht auch nicht mehr so apa­thisch. Nee-Vena beim Beovizija-Auftritt.

Semi: 1. Final­chan­cen: rei­chen die Jury- und Nach­bar­schafts­stim­men? Ange­sichts star­ker Kon­kur­renz und eines schwa­chen Gesamt­bil­des tip­pe ich auf Platz 11.

Bes­te Text­zei­le / bes­ter Ver­hö­rer: Die mir bis­lang unbe­kann­te und ziem­lich anstren­gen­de Posi­ti­on des “Ski-Bot­tom” im Refrain (eigent­lich: “Živo­tom” / “Leben”).

In wel­che Kate­go­rie fällt ‘Kru­na’ für dich?

  • Ver­zicht­bar. (45%, 42 Votes)
  • Ganz nett. (39%, 37 Votes)
  • Ver­dient die Kro­ne. (10%, 9 Votes)
  • Uner­träg­lich. (6%, 6 Votes)

Total Voters: 94

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2 Comments

  • .…ähm.….war da was? Hab ich was ver­passt? War­um wur­de Platz 22 aus­ge­las­sen? Skandal!

  • Schnarch!! Da habe ich in der Ver­gan­gen­heit schon deut­lich ergrei­fen­de­re Bal­la­den vom Bal­kan gehört, die Eng­lisch-Ein­wür­fe sind mega über­flüs­sig und seit ich die Über­set­zung des Texts gele­sen habe muss ich mir immer vor­stel­len wie Andrea Berg die­sen Song singt!! Ne, das brau­che ich nicht im Finale!!

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