Ers­tes ESC-Semi 2019: Strah­lend weiß muss sie sein!

Gleich zwei­fach erfuhr die fabel­haf­te Dana Inter­na­tio­nal, die 1998 beim Euro­vi­si­on Song Con­test in Bir­ming­ham den mit wei­tem Abstand bedeut­sams­ten Sieg in der über sech­zig­jäh­ri­gen Geschich­te des Grand Prix errang, die ihr gebüh­ren­de Ehrung im gest­ri­gen ers­ten Semi­fi­na­le 2019 zu Tel Aviv, wo sie als Inter­val Act auf­trat. Der für sei­ne 40 Len­ze erstaun­lich jung aus­se­hen­de Assi Azar, einer der über­flüs­si­ger­wei­se erneut vier (!) Gastgeber/innen des Abends, benann­te die offen­sicht­lich in den sel­ben Jung­brun­nen gefal­le­ne LGBTQI*-Ikone in sei­ner Anmo­de­ra­ti­on als sein per­sön­li­ches Idol. War es doch ihr sei­ner­zei­ti­ger Sieg, der dem damals Zwan­zig­jäh­ri­gen aus dem Ver­steck half und ihm die Kraft zum Coming Out gab. Zehn Jah­re spä­ter lis­te­te das US-ame­ri­ka­ni­sche Maga­zin OUT den Show­mas­ter, Fil­me­ma­cher und Akti­vis­ten als einen der “100 welt­weit ein­fluss­reichs­ten Schwu­len”. Doch auch für die tol­le letzt­jäh­ri­ge Euro­vi­si­ons­ge­win­ne­rin Net­ta Bar­zi­lai, wel­che den Rei­gen mit einem Remix von ‘Toy’ eröff­ne­te, war Dana laut Ein­spie­ler der Aus­gangs­punkt für ihre trotz aller Wid­rig­kei­ten als nicht den gän­gi­gen Schön­heits­idea­len ent­spre­chen­de Frau ver­folg­te Gesangs­kar­rie­re. Die ‘Diva’ selbst demons­trier­te mit einer Bear­bei­tung von ‘Just the Way you are’, dass sich selbst Bru­no-Mars-Songs ohne all zu gro­ßen Wür­ge­reiz anhö­ren las­sen, wenn eine Künst­le­rin ihres For­mats sie übernimmt.

Que­e­re Vor­bil­der sind so immens wich­tig. Ob vor zwan­zig Jah­ren, heu­te oder in der Zukunft. Dan­ke für alles, Dana Inter­na­tio­nal. Du bist und bleibst für immer eine Inspiration.

Das israe­li­sche Fern­se­hen ver­band die offen­sicht­lich im Voll­play­back­ver­fah­ren gesun­ge­ne Lie­bes­er­klä­rung mit einer Kiss Cam und zeig­te vom Publi­kum glei­cher­ma­ßen umju­bel­te, herz­er­wär­men­de Bil­der homo- wie hete­ro­se­xu­el­ler Pär­chen aus der Hal­le bei der Zun­gen­akro­ba­tik. Für Letz­te­re muss­ten die Kame­ra­män­ner ver­mut­lich etwas län­ger im nicht ganz aus­ver­kauf­ten Zuschau­er­raum suchen, Ers­te­re ver­an­lass­ten den weiß­rus­si­schen TV-Kom­men­ta­tor Evge­ny Per­lin zu Aus­ru­fen der Abscheu. Es ist lei­der noch immer ein lan­ger, lan­ger Weg. Danas Auf­tritt gehör­te jeden­falls zu den High­lights der vom Sen­der KAN mit Lie­be gestal­te­ten Sen­dung, neben dem fan­tas­ti­schen Gina‑G-Gedächt­nis­fum­mel der Mode­ra­to­rin Bar Refa­li und den bei­den wei­te­ren Über­brü­ckungs­acts, einer Col­la­ge der sehr schön pro­du­zier­ten Post­kar­ten zu einem Remix von ‘A Ba Ni Bi’ sowie vor allem einem unglaub­lich cle­ver kon­stru­ier­ten, tem­po­rei­chen und hoch unter­halt­sa­men drei­mi­nü­ti­gen Zusam­men­schnitt aus der rei­chen Euro­vi­si­ons­ge­schich­te, bei dem man zwei­fel­los auch beim zwan­zigs­ten Anschau­en noch neue, wit­zi­ge Details ent­deckt und der durch­aus das Zeug hat, ‘Love Love Peace Peace’ als bis­her bes­te ESC-Pau­sen­un­ter­hal­tung abzu­lö­sen. Respekt, KAN, da ver­moch­te man dann auch gnä­dig über die höl­zer­nen und alle­samt nicht zün­den­den Gags des Alters­vor­sit­zen­den im Mode­ra­ti­ons­quar­tett, Erez Tal, hinwegzusehen.

Dschinghis Khan müs­sen einen blei­ben­den Ein­druck in Isra­el hin­ter­las­sen haben!

17 Acts tra­ten am im musi­ka­lisch frag­los inter­es­san­te­ren, viel­fäl­ti­ge­ren der bei­den Semi­fi­na­le. Sie­ben muss­ten also aus­schei­den, und ent­ge­gen aller in den letz­ten Jah­ren und auch heu­er wie­der infla­tio­när gestreu­ten Beteue­run­gen, wie sehr der Euro­vi­si­on Song Con­test doch die Diver­si­tät feie­re, wur­den durch die anruf­be­rech­tig­ten Televoter/innen und / oder die Jurys gleich vier Natio­nen abge­straft, die die­se Bot­schaft leicht­sin­ni­ger­wei­se ernst nah­men und kei­nen glatt­ge­bü­gel­ten Pop-Fluff sand­ten, son­dern kul­tu­rell anders­ar­ti­ge, anspruchs­vol­le Lie­der in Lan­des­spra­che. Als größ­ter Schock muss dabei wohl das Aus­schei­den des por­tu­gie­si­schen Gesamt­kunst­werks rund um Conan Osí­ris gel­ten. Auch, wenn die­ser es einem mit sei­ner Kos­tü­mie­rung zusätz­lich schwer mach­te, hat­te er doch die gol­de­nen Gesichts­löf­fel aus dem hei­mi­schen Vor­ent­scheid Fes­ti­val da Can­ção durch einen noch stär­ker irri­tie­ren­den schwar­zen Voll­bart­scho­ner aus Plas­te ersetzt. So dass man sich die gan­zen drei Minu­ten lang frag­te, war­um sich jemand frei­wil­lig der­ma­ßen ent­stellt, und sei­ne hoch arti­fi­zi­el­le Modern-Dance-Per­for­mance eben­so an einem vor­bei­rausch­te wie sei­ne frap­pie­ren­de Klang­col­la­ge aus ara­bes­ken, tech­no­iden und Fado-Tönen.

Oh, Feli­cia. Wie oft muss ich es Dir sagen: grün ist nicht dei­ne Far­be!” (PT)

Und erst recht sei­ne exis­ten­zi­el­le Bot­schaft über die Bedeu­tung der ‘Tele­mó­veis’ (Mobil­te­le­fo­ne), die längst die Herr­schaft über uns über­nom­men haben. Es muss für die Por­tu­gie­sen unfass­bar sein: zuerst ein Über­ra­schungs­sieg, gefolgt vom letz­ten Platz im Fina­le und nun gar vom Aus­schei­den in der Qua­li­fi­ka­ti­ons­run­de. Und dies alles mit jeweils der sel­ben Her­an­ge­hens­wei­se, näm­lich dem bedin­gungs­lo­sen Fest­hal­ten an den eige­nen, sper­ri­gen kul­tu­rel­len Wur­zeln. Mit einem bereits erfolg­reich geprob­ten Rezept baden ging auch Ungarn, das erneut den anmu­ti­gen, ker­ni­gen Roma Joci Papái schick­te. Nach der ster­bens­schö­nen Bal­la­de ‘Ori­go’ trug die­ser, dies­mal kom­plett allei­ne und bar­fü­ßig auf der Büh­ne, heu­er eine lie­be­vol­le, sen­ti­men­ta­le Ode an sei­nen Vater vor. Aller­dings ent­fal­te­te das zu wei­ten Stre­cken aus “Na na na”-Gesän­gen bestehen­de ‘Az én Apám’ trotz des sehr per­sön­li­chen Sujets musi­ka­lisch nicht ganz nicht die tie­fe emo­tio­na­le Spreng­kraft sei­nes 2017er Bei­trags, der den meis­ten Zuschauer/innen und Juror/innen noch in woh­li­ger Erin­ne­rung gewe­sen sein dürf­te. Und da wir lei­der alle der unheil­vol­len Ten­denz unter­lie­gen, Künstler/innen aus­schließ­lich an ihrem größ­ten Erfolg zu mes­sen, ver­lor Joschi gemei­ner­wei­se das Ren­nen gegen sich selbst.

Stim­mungs­mä­ßig hel­ler gefärbt als sein Erst­lings­werk, damit lei­der weni­ger ein­dring­lich: Joci aus Ungarn.

Was, ich muss es mit tadeln­dem Ton sagen, eine Schan­de ist. Denn ohne den unnö­ti­gen Ver­gleich mit ‘Ori­go’ gehör­te ‘Az én Papám’ frag­los mit zu den zehn bes­ten Songs des Abends. Nicht ganz so uner­war­tet, wenn auch nicht weni­ger bedau­er­lich, gestal­te­te sich das Final-Aus für die vier Polin­nen von Tulia. Das erst seit einem Jahr bestehen­de und in der Hei­mat extrem erfolg­rei­che Damen­quar­tett bedien­te sich der tra­di­tio­nel­len sla­wi­schen Gesangs­tech­nik des Wei­ßen Gesangs, eine für west­li­che Ohren unge­wohn­te und damit etwas anstren­gen­de Art des Vokal­vor­trags, der sich aber trotz der eher lau­ten, ans Schril­le gren­zen­den Töne ins­ge­samt sehr har­mo­nisch und auf den Punkt anhör­te. Aller­dings ver­zich­te­ten Tulia für ihren Auf­tritt in Tel Aviv auf eines ihrer Mar­ken­zei­chen, näm­lich den sto­isch fins­ter drein­bli­cken­den Res­t­ing Bitch Faces aus dem pro­fes­sio­nel­len Video­clip zu ‘Pali się’. Statt­des­sen konn­te man ein ver­hal­te­nes Lächeln wahr­neh­men, was die Vier zwar weni­ger bedroh­lich und abwei­send erschei­nen ließ, aber auch deut­lich weni­ger selbst­be­wusst und eigen­sin­nig. Minus­punk­te gab es zudem für die kom­plett über­flüs­si­gen eng­li­schen Text­zei­len zum Auf­takt und zum Ende, zumal die­se auf­grund ihrer Aus­spra­che kaum zu ver­ste­hen waren. So konn­te noch nicht mal die inter­es­san­te­re Auf­for­de­rung “Love me now, love me now, har­der and har­der” für Auf­merk­sam­keit sorgen.

Die deut­schen Sis­ters haben zwi­schen­zeit­lich von der Dreh­schei­be Abstand genom­men. Tulia aus Polen über­nah­men das Requi­sit. Es brach­te ihnen kein Glück.

Auch die geschick­te Publi­kums­ani­ma­ti­on mit­tels dop­pel­ter Hand­klat­scher kam zu spät, um das Ruder noch her­um­zu­rei­ßen. Aber den größ­ten Feh­ler begin­gen Tulia mit der Wahl der Gar­de­ro­be. Wobei nichts gegen die gigan­ti­schen Gold­kro­nen gesagt sein soll oder die mit dicken bun­ten Glas­stei­nen geschmück­ten roten Roben. Nein, die ver­mut­lich als Ver­nei­gung von dem quee­ren Publi­kum gedach­ten Röcke in den Far­ben des Regen­bo­gens tru­gen die Schuld am Final-Aus, rie­fen sie doch Erin­ne­run­gen an das ähn­lich test­bild­haf­te Out­fit der Spa­nie­rin Lydia Rodrí­guez Fernán­dez aus dem Jeru­sa­lem-Jahr­gang 1999 wach, die dort eben­falls äußerst unver­dient auf dem letz­ten Platz lan­de­te. Kei­ne Zuge­ständ­nis­se ans Publi­kum mach­te hin­ge­gen der geor­gi­sche Ver­tre­ter Oto Nem­sad­ze. Das von inne­ren wie äuße­ren Kon­flik­ten bedroh­te Kau­ka­sus­land scheint, anders als sei­ne süd­li­che Nach­barn Arme­ni­en und Aser­bai­dschan, beim Euro­vi­si­on Song Con­test ohne­hin nicht mehr das Ziel einer Plat­zie­rung im Spit­zen­feld um jeden Preis zu ver­fol­gen, son­dern nutzt die ähn­lich wie Por­tu­gal die Show als euro­päi­sches Schau­fens­ter für die kom­pro­miss­lo­se Prä­sen­ta­ti­on sei­ner natio­na­len Kul­tur. Otos hoch­gra­dig dra­ma­ti­scher Bei­trag ‘Sul tsin iare’ ent­pupp­te sich bei genaue­rem Hin­se­hen denn auch als kaum ver­hüll­ter Auf­ruf an die von Russ­land unter­stütz­ten, abtrün­ni­gen geor­gi­schen Repu­bli­ken Abcha­si­en und Süd­os­se­ti­en zur Wie­der­ver­ei­ni­gung mit dem Mutterland.

Gewinnt auf jeden Fall den Preis für das inten­sivs­te Star­ren in der gesam­ten ESC-Geschich­te: der geor­gi­sche Oto.

Die eher düs­te­re emo­tio­na­le Wucht sei­nes Anlie­gens teil­te sich nach einer noch ver­gleichs­wei­se ver­hal­ten vor­ge­tra­ge­nen ers­ten Minu­te spä­tes­tens mit dem Auf­dre­hen des Laut­stär­ke­reg­lers in der zwei­ten Stro­phe mit, in der Oto erst­ma­lig die vol­le, unge­zü­gel­te Kraft sei­ner rau­en Röh­re nutz­te, gefolgt von einer der wohl inten­sivs­ten Kame­ra-Inter­ak­tio­nen in der His­to­rie des Grand Prix, bei der uns der Geor­gi­er bis in die tiefs­ten Win­kel unse­rer See­le schau­te. Zart­be­sai­te­ten Zuschauer/innen dürf­ten sei­ne mani­sche Gri­mas­sen und sei­ne blin­zel­los auf­ge­ris­se­nen Augen jedoch eher Alp­träu­me ver­ur­sacht als sie zum Mit­füh­len und Anru­fen ani­miert haben. Und auch der fünf­köp­fi­ge, im Halb­dun­kel agier­te Män­ner­chor, der im Call-and-Respon­se-Ver­fah­ren das auf his­to­ri­schen geor­gi­schen Lie­dern basie­ren­de, cha­rak­te­ris­ti­sche “Varaa­da, vara­da” dop­pel­te, trug nicht zu einer Ver­trau­en schaf­fen­den Atmo­sphä­re bei. Es war Oto und sei­nem Gefan­ge­nen­chor bit­ter ernst, so viel ließ sich auch für den des Geor­gi­schen nicht Mäch­ti­gen erspü­ren. Aber womit genau, das erschloss sich nicht. Und das ver­stör­te wohl die meis­ten Zuschauer/innen. Scha­de! Gespannt bin ich hier auf das Ver­dikt der Jury: wenn sie die­ses Klein­od nicht unter die ers­ten zehn wähl­ten, haben sie ihre Exis­tenz­be­rech­ti­gung erneut verspielt.

Kam offen­bar direkt vom Fall­schirm­sprin­gen: Eli­ot wirk­te noch etwas ver­schreckt (BE).

Voll­kom­men in Ord­nung ging das Aus­schei­den hin­ge­gen bei den drei rest­li­chen betrof­fe­nen Län­dern. Bel­gi­en tat das, was es in den letz­ten Jah­ren mit wech­sel­haf­tem Erfolg stets tut: es schick­te eine in den Stro­phen ziem­lich über­zeu­gen­de, im Refrain hin­ge­gen schau­der­haft unter­fi­nan­zier­te Elek­tro­bal­la­de, vor­ge­tra­gen von einem bis dato noch ziem­lich unbe­leck­ten und völ­lig ver­ängs­ti­gen Künst­ler, in die­sem Fall dem gera­de erst acht­zehn­jäh­ri­gen Eli­ot Vas­sa­mil­let. Der stand in einer min­des­tens vier Num­mern zu gro­ßen Jacke schre­ckens­starr auf der Büh­ne, blick­te in die Kame­ra wie ein Reh im Kegel des Auto­schein­wer­fers auf der nächt­li­chen Land­stra­ße und ver­mit­tel­te in jeder Sekun­de den Ein­druck, gera­de ganz woan­ders sein zu wol­len als hier auf den Bret­tern, die die Welt bedeu­ten. Kei­ne Sor­ge, Eli­ot: auf die wirst du nun sicher nie wie­der müs­sen. Ret­tungs­lo­se Ama­teu­re kamen auch aus Mon­te­ne­gro. Das Glee-Gedächt­nis-Sex­tett D Mol per­form­te unge­lenk umher­stol­pernd und rup­pi­ge Rin­gel­rei­hen tan­zend einen lau­war­men ‘If we all give a litt­le’-Auf­guss, den in die­ser Qua­li­tät noch nicht mal Ralph Sie­gel sich mehr zum ESC ein­zu­rei­chen trau­en wür­de. Das Bes­te, was sich über den Schwarz­ge­birgs-Bei­trag sagen lässt, ist, dass er nun end­lich die Schmach und Scham über die deut­schen Atlan­tis 2000 als bis­her grot­tigs­te Grand-Prix-Dar­bie­tung aller Zei­ten ver­ges­sen lässt. Dafür ein herz­li­ches Dan­ke nach Podgorica!

Kommt zurück, Six4one, alles ist ver­ge­ben (ME)!

Die Engel­bert-Hum­per­dinck-Medail­le für das am här­tes­ten ver­kack­te Kar­rie­re-Come­back ging erwar­tungs­ge­mäß an den fin­ni­schen DJ Dar­u­de. Ist halt blöd, wenn man mit ‘Sand­storm’ vor zwan­zig Jah­ren einen Welt­hit hin­leg­te, an dem man – ich erwähn­te es bereits – für den Rest des Lebens gemes­sen wird und es nun beim Euro­vi­si­on Song Con­test mit einer der­ma­ßen len­den­lah­men Num­mer ver­sucht, über des­sen Chan­cen­lo­sig­keit sich bereits im Vor­feld alle einig waren. Inklu­si­ve des ver­ant­wort­li­chen Show-Pro­du­zen­ten, der ‘Look away’ fol­ge­rich­tig auf den Start­platz 2 3 setz­te, einen der Todes­slots. Dabei ver­such­te das YLE noch alles, um zumin­dest insze­na­to­risch die bekann­ten Schwä­chen der Dar­bie­tung aus­zu­bü­geln: da man wuss­te, dass weder der 43jährige Ville Vir­tai­nen (so Dar­u­des bür­ger­li­cher Name) noch sein Sän­ger Sebas­ti­an Rej­man optisch all zu viel her­ge­ben, ver­bann­te man die bei­den auf die Brü­cken zwi­schen der Satel­li­ten- und der Haupt­büh­ne, die man für eine im Sturm der Wind­ma­schi­ne agie­ren­de Tän­ze­rin frei­hielt. Die eben­falls bekann­ten stimm­li­chen Schwä­chen Rej­mans über­deck­te man mit einem nicht im Bild zu sehen­den Back­ing. Doch sein Cha­ris­ma­de­fizit ließ sich nicht aus­glei­chen: der leder­be­chaps­te Rock­band-Front­mann wirk­te müde und in die­sem Titel fremd.

Der Auf­for­de­rung kommt man bei sei­nem Anblick doch ger­ne nach: Sebas­ti­an Rej­man (FI).

Von den ins Fina­le wei­ter gezo­ge­nen Zehn will ich hier nur eine Hand­voll kurz erwäh­nen. Näm­lich unter ande­rem zwei mei­ner vor­her­ge­hen­den Hass-Titel, deren Qua­li­fi­ka­ti­on ich aber nach dem gest­ri­gen Abend zäh­ne­knir­schend nach­voll­zie­hen kann. So wie bei der Bela­rus­sin Zena, die das stot­ternd schrot­ti­ge Pop-Amal­gam ‘Like it’ im Ver­bund mit ihren bei­den extrem lecke­ren und agi­len Tän­zern extrem über­zeu­gend ver­kauf­te. Selbst wenn ich mich als spie­ßi­ger alter Sack inner­lich dar­an stö­re, wenn eine erst Sech­zehn­jäh­ri­ge in Nut­tenstie­feln und Hot­pants über die Büh­ne turnt. Was nicht hei­ßen soll, dass sie das nicht darf: eine Jede, wie sie möch­te! Respekt auch an Kate Mil­ler-Heid­ke, die es schaff­te, die erfri­schend tra­shi­ge Dar­bie­tung ihres Depres­si­ons­lie­des vom Vor­ent­scheid Aus­tra­lia deci­des noch­mals zu top­pen. Denn nicht nur ihre Begleittän­ze­rin steck­te dies­mal auf einer fünf Meter hohen, bieg­sa­men Stan­ge, son­dern auch die Pope­ra-Diva selbst. Und wäh­rend die Fra­ge, wo sel­bi­ge Stan­ge wohl an oder in ihr befes­tigt war, ihre krei­schig hohen Töne und das seli­ge Strah­len erklär­te, lie­fer­te das anmu­ti­ge, frei flot­tie­ren­de Her­um­schwin­gen der drei Damen im Raum ein­fach ein hin­rei­ßen­des Bild. Da mach­te das Zuse­hen so viel Spaß, dass man sogar das abso­lut ver­dam­mens­wer­te musi­ka­li­sche Gen­re kurz­zei­tig ver­ges­sen konnte.

Gespann­tes War­ten auf den Moment, in dem die drei Frei­schwin­ge­rin­nen anein­an­der dot­zen. Lei­der kam er nicht. Viel­leicht im Fina­le (AU)?

Völ­lig unver­ständ­lich bleibt mir jedoch das Wei­ter­kom­men des im Hei­mat­land Schwe­den mehr­fach zu Recht abge­wie­se­nen und nun nach Est­land wei­ter­ge­wan­der­ten Schleim­prop­fens Vic­tor Cro­ne, dem Jeff Col­by des Euro­vi­si­on Song Con­test. Sein musi­ka­lisch völ­lig belang­lo­ses und aus aus­ge­lutsch­ten Text­kli­schees zusam­men­ge­setz­tes Aller­welts­ge­susel ‘Storm’ bezeich­ne­te Peter Urban völ­lig kor­rekt als “lau­es Lüft­chen”, und Vic­tors über­per­for­ma­to­ri­scher sowie stimm­lich kata­stro­pha­ler Auf­tritt mach­te die Sache nicht bes­ser. Den sphä­risch sanf­ten slo­we­ni­schen Song ‘Sebi’, anfäng­lich mein letz­ter Platz im Ran­king, habe ich mir hin­ge­gen in den letz­ten Wochen schön­ge­hört. Und im Gegen­satz zum Vor­ent­scheid EMA schau­ten Zala Kralj und Gaš­per Šantl ges­tern Abend nur rund zwei­ein­halb ihrer drei Minu­ten drein wie die Anfüh­rer einer ver­schro­be­nen Selbst­mord-Sek­te. Zwi­schen­drin zeig­te Zala ein zöger­lich zag­haf­tes Mona-Lisa-Lächeln und husch­te dem wie eine unter Speed ste­hen­de Giraf­fe vor sich hin stak­sen­den Kasch­per sogar mal ein kur­zes Grin­sen übers Gesicht, so als kön­ne er dem kuh­äu­gi­gen Star­ren sei­ner Ange­be­te­ten nicht mehr län­ger stand­hal­ten. Sei­ne so unge­len­ken wie zärt­li­chen (und offen­bar nicht unwill­kom­me­nen) kör­per­li­chen Annä­he­rungs­ver­su­che an die streng Geschei­tel­te brach­ten dann die Her­zen der Zuschauer/innen end­gül­tig zum Schmel­zen. Inklu­si­ve meinem.

Love for Sale: Zala & Gaš­per in der dies­jäh­ri­gen Mode­far­be weiß. Na dann, auf ein “Wie­der­sehn, wie­der­sehn” (das sin­gen sie doch im Refrain, oder nicht?) im Fina­le (SI).

Auf die Trend­far­be Sunil-weiß setz­te neben Slo­we­ni­en und Mon­te­ne­gro auch das Team aus San Mari­no. Der tür­kisch­stäm­mi­ge Zahn­tech­ni­ker, Game­show-Host und Sprech­ge­sangs­künst­ler Ser­hat, noch in bes­ter Erin­ne­rung für sein dis­co­tas­ti­sches ‘I did­n’t know’ von 2016, lie­fer­te mit dem selbst­ge­schrie­be­nen, scham­lo­sen Guil­ty Plea­su­re ‘Say na na na’ auch dies­mal einen nicht min­der dis­co­tas­ti­schen Titel ab. Auf den letz­ten Start­platz (also den Pimp Slot) gesetzt, galt sein Final­ein­zug vor­ab als sicher. Ges­tern Abend kamen dann aber kurz­fris­tig Zwei­fel auf, denn in den ers­ten andert­halb Minu­ten hing der sexy Dad­dy mit sei­nen Vokal­parts ret­tungs­los dem Play­back hin­ter­her und traf grob geschätzt ledig­lich die Hälf­te aller Töne. Was bei den eher gespro­che­nen Stro­phen nicht so viel aus­mach­te, im Refrain jedoch, da auch Ser­hat sin­gen soll­te, für sich auf­rol­len­de Fuß­nä­gel sorg­te. In der zwei­ten Hälf­te des Songs balan­cier­te die Tech­nik ihn indes bes­ser aus, was hei­ßen soll, dass man sein ras­peln­des Gur­geln mit den weib­li­chen Chor­stim­men über­flu­te­te. Und sein unver­dros­sen selbst­si­che­res Strah­len mach­te den klei­nen Faux-pas vom Anfang ver­ges­sen, zumal man sich dem ‘Vero­na’-Appeal sei­nes Sieb­zi­ger­jah­re-Dis­cos­tamp­fers ein­fach nicht zu ent­zie­hen vermochte.

In dem Alter kann es schon mal zu leich­ten Start­schwie­rig­kei­ten kom­men. Man ahnt aber, dass der mit allen Was­sern gewa­sche­ne Ser­hat den­noch dank sei­ner lang­jäh­ri­gen Erfah­rung zu einem über­aus befrie­di­gen­den Gesamt­ergeb­nis gelangt ℠.

Hat­a­ri im Green Room © azerate2

Doch all dies ver­kam zur Neben­säch­lich­keit ange­sichts des von mir hei­ßen Her­zens erhoff­ten und glück­li­cher­wei­se auch ein­ge­tre­te­nen Final­ein­zugs mei­ner Lieb­lin­ge Hat­a­ri. Des­sen Sän­ger Kle­mens Han­nig­an (der Blon­de mit der Engels­stim­me) sorg­te denn auch für den abso­lut schöns­ten Moment des gest­ri­gen Abends, als bei der Ver­kün­dung der Qua­li­fi­ka­ti­on Islands im Green­room sit­zend sein Bein in die Luft warf wie ein wohl­trai­nier­ter Power­bot­tom. Mit ihrem Wei­ter­kom­men ist die Welt nun wie­der in Ord­nung und ich kann ent­spannt auf den Sams­tag bli­cken, wo sie ihre essen­ti­el­le Bot­schaft, dass der aktu­ell frei­dre­hen­de Tur­bo­ka­pi­ta­lis­mus die Welt in einen fins­te­ren Ort ver­wan­deln wird, wenn wir ihm und sei­nen Aus­wüch­sen nicht end­lich bald abschwö­ren, einer brei­te­ren Öffent­lich­keit ver­kün­den kön­nen. Und abschlie­ßend noch ein klei­nes Dan­ke­schön an den bereits ein­gangs erwähn­ten Assi Azar, der bei der Kurz­vor­stel­lung der fixen Fina­lis­ten aus Isra­el, Frank­reich (auf ein­neh­men­de Wei­se beschei­den und char­mant: Bil­al Hassa­ni) und Spa­ni­en ver­mit­tels eines von Azar aus­ge­gra­be­nen Insta­gram-Fotos den ibe­ri­schen Inter­pre­ten Miki Nuñez zu des­sem erkenn­ba­ren, müh­sam unter­drück­ten Unmut auf sei­ne kör­per­li­chen Vor­zü­ge redu­zier­te. Gro­ße Unterhaltung!

Das kom­plet­te ers­te Semi­fi­na­le 2019. Enjoy!

ESC 2019, 1. Semi

1. Semi­fi­na­le des Euro­vi­si­on Song Con­test 2019. Diens­tag, der 14. Mai 2019, 21 Uhr, aus dem Expo Con­ven­ti­on Cen­ter in Tel Aviv, Isra­el. 17 Teilnehmer:innen. Mode­ra­ti­on: Bar Refae­li, Erez Tal, Assi Azar und Lucy Ayoub.
#LandInter­pre­tenSong­ti­telTele­vo­tingJurySum­mePlatz
01CYTamta Goduad­zeReplay05409414909
02MED MolHea­ven01503104616
03FIDar­u­de + Sebas­ti­an RejmanLook away01400902317
04PLTuliaPali się (Fire of Love)06006012011
05SIZala Kralj + Gaš­per ŠantlSebi09307416706
06CZLake Mala­wiFri­end of a Friend08515724202
07HUJoci PápaiAz én Apám03206509712
08BYZenaLike it04407812210
09RSNeve­na BožovićKru­na06509115607
10BEEli­ot VassamilletWake up02005007013
11GEOto Nem­sad­zeSul tsin iare (Keep on going)03302906214
12AUKate Mil­ler-Heid­keZero Gra­vi­ty14012126101
13ISHat­a­riHatrið mun sigra15107022103
14EEVic­tor CroneStorm13306519804
15PTConan Osí­risTele­mó­veis04300805115
16GRKate­ri­ne DuskaBet­ter Love05413118505
17SMSer­hat HacıpaşalıoğluSay na na na12402615008

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  • Klei­ne Kor­rek­tur mei­ner­seits: Finn­land star­te­te auf Posi­ti­on 3 😉

    Ins­ge­samt fand ich das Semi ver­gleichs­wei­se schwach, vie­le Gesangs­dar­bie­tun­gen waren ziem­lich dürf­tig. Bezüg­lich der Fina­lis­ten bin ich ganz zufrie­den, ledig­lich Est­land hät­te mei­ner Mei­nung nach nicht unbe­dingt weitermüssen.

    Zu den Ausscheidern.

    - Mon­te­ne­gro: Der erwar­te­te Car­crash!! Die sechs wirk­ten wie eine Thea­ter-AG die sich zufäl­lig auf die gro­ße Büh­ne ver­irrt hat, und die­se komi­schen Kla­mot­ten lie­ßen sie je nach mei­ner Lau­ne ent­we­der die Pati­en­ten einer geschlos­se­nen Anstalt oder die Mit­glie­der einer Sek­te wir­ken. Zum Gesang und den komi­schen “Tanz” am Schluss äuße­re ich mich lie­ber nicht mehr, möch­te nicht gegen die Neti­ket­te verstoßen.

    -Finn­land: Neben Mon­te­ne­gro das erwart­bars­te Semi-Aus. Dar­u­de hat sei­nen Zenit schon min­des­tens 20 Jah­re über­schrit­ten und der mie­se Kat­zen­ge­sang von Sebas­ti­an und der extrem repe­ti­ti­ve Refrain taten ihr Übriges.

    -Polen: War ja kein Fan des Songs, dach­te aber dass sei auf­fal­lend genug um ins Fina­le ein­zu­zie­hen. Viel­leicht war der wei­ße Gesang für die euro­päi­schen Ohren dann doch zu anstrengend??

    -Ungarn: Mein per­sön­li­cher Trau­er­fall die­ses Semis!! Der Song war zwar schwä­cher als “Ori­go”, aber den­noch mit so viel Herz­blut vor­ge­tra­gen dass selbst mei­ne anfäng­li­che Skep­si gewi­chen ist. Kei­ne Ahnung wor­an das geschei­tert ist. :/

    -Bel­gi­en: Das über­rascht mich hin­ge­gen weni­ger. Der gute Eli­ot hat sich sicht­lich unwohl gefühlt, und auf der Büh­ne viel der fla­che Refrain noch deut­li­cher auf. Zum Gesang sage ich höf­li­cher­wei­se lie­ber nichts.

    -Geor­gi­en: Ne, das war so gar nicht meins!! Wirk­te sehr schwer ver­dau­lich und sehr bedroh­lich. Wür­de ger­ne wis­sen wie vie­le davon Alb­träu­me bekom­men haben.

    Por­tu­gal: Im Jah­re zwei nach Sobral sind die Por­tu­gie­sen wie­der da wo sie vor­her waren, und zwar im Semi hän­gen­ge­blie­ben. Kaum hat­te man das Gefühl man hat­te die Num­mer ver­stan­den kam eine völ­lig ande­re Wen­dung. War mir und wohl vie­len ande­ren zu “anders”.

  • Übri­gens: Die PK war schon ziem­lich wit­zig! Durch­pre­schen durch die Aus­lo­sung der Start­hälf­ten. Danach die Fra­ge­run­de ver­kam so sehr zur Ser­hat-Show (!), dass Kle­mens von Hat­a­ri, an den die ers­te nicht an Ser­hat gerich­te­te Fra­ge ging, mein­te: “Viel­leicht will Ser­hat die­se Fra­ge auch beant­wor­ten.” Schaut Euch das mal an, es hat schon was.

    Ser­hat ist auf jeden Fall eine Berei­che­rung fürs FIna­le, aber er muss sich noch stei­gern, was ja schwer zu über­hö­ren war.

    Außer­dem bemer­kens­wert: Die Sprech­stim­me von Kata­ri­ne Dus­ka (die sich eben­falls GEWAL­TIG stei­gern muss, wenn das noch irgend­was wer­den soll) klingt tat­säch­lich kom­plett nor­mal. Die unan­ge­neh­me Sing­stim­me kommt von ihrer Knö­del­tech­nik. Wer ver­klagt frei­wil­lig ihren Gesangslehrer?

    Joci und Oto sind eben­falls mei­ne Trau­er­fäl­le, durch Hat­a­ri muss ich halt noch­mal durch (was nimmt man nicht alles auf sich dafür, dass Oli­ver uns erhal­ten bleibt), und für Slo­we­ni­en hab ich mich wie ein Plätz­chen gefreut. 

    (Alle wei­te­ren Details gibt’s bei einem Klick auf mei­nen Namen! Mer­ci fürs Vorbeischauen!)

  • Ungarns Aus­schei­den ver­ste­he ich so gar nicht (heul!). Statt­des­sen kommt aus­ge­rech­net Est­land wei­ter, für mich neben Mon­te­ne­gro die schlech­tes­te Dar­bie­tung des Abends. Okay, Ser­hat hat schon recht schief gesun­gen, aber sein Charme hat vie­les wie­der wett­ge­macht. War echt erleich­tert, dass San Mari­no es geschafft hat. Geor­gi­en hat mich irgend­wie fas­zi­niert, find es klas­se, dass sie jen­seits des Main­streams ein­fach immer ihr Ding machen. Hat mir wider Erwar­ten gefal­len. Zustim­mung bei Finn­land und Bel­gi­en, wobei ich mir Bel­gi­en am Ende sogar rich­tig schön­ge­hört habe, hät­te ich noch eher im Fina­le akzep­tiert als Est­land. Und Por­tu­gal war schon ein wenig unfrei­wil­lig komisch, glau­be, sie haben sich durch ihr unsäg­lich grü­nes Out­fit ins Aus kata­pul­tiert. Fand den Song schon immer ein wenig anstren­gend, aber irgend­wie auch mutig. Aber die weis­se Gar­de­ro­be aus der VE hat mir wesent­lich bes­ser gefallen.

  • Wie immer wun­der­bar geschrie­ben, danke!
    Aller­dings erin­nert mich der est­ni­sche Bache­lor weni­ger an Jeff Col­by (der war näm­lich sexy + sym­pa­thisch) son­dern eher an Adam Car­ri­ng­ton (unsym­pa­thisch + hölzern).

  • Dass es für Ungarn nicht reicht, dach­te ich mir wäh­rend des Auf­tritts schon. Wirk­te doch etwas blass. Über­haupt hat­te ich bei den ers­ten Star­tern kom­plett das Gefühl, jeder Song sei schon nach zwei Minu­ten aus­er­zählt gewesen.

    Weiß­russ­lands Wei­ter­kom­men ver­ste­he ich gar nicht und San Mari­no hat mich eben­falls über­rascht. Beson­ders da Ser­hat sich stimm­lich tat­säch­lich erst hör­bar ein­groo­ven muss­te. Aber toll, dass er wei­ter ist!

    Und Island hat Bel­gi­en gezeigt, wie ein ein­dring­li­cher “Wake-up-Call” heut­zu­ta­ge aus­se­hen muss. Geni­al! Trotz­dem scha­de, dass Bel­gi­en sei­ne Acts nicht mehr rund bekommt. Letz­tes Jahr das Sta­ging-Fail und die­ses Jahr ein­fach der fal­sche Sän­ger. Dabei ist die Song­wahl gar nicht so schlecht.

  • Soweit zur stän­dig wie­der­keh­ren­den For­de­rung “Kan­tig muss ein Bei­trag sein, kan­tig, kantig!”
    Das wur­de ja am Diens­tag­abend reich­lich belohnt, nä?.…..

    Mein Kom­pli­ment übri­gens an Kate­ri­ne Dus­ka: Live klingt sie noch besch.….eidener als in Studioproduktion.

    Wäh­rend der Ver­kün­dung der Fina­lis­ten frag­te ich mich öfter ob sie nicht statt­des­sen die­je­ni­gen nen­nen, die aus­ge­schie­den sind. Abwechs­lungs­reich hin oder her freue ich mich heu­te Abend auf die bes­se­re Qua­li­tät des zwei­ten Semis.

  • Wie mir meh­re­re auf Män­ner ste­hen­de Per­so­nen bei­der­lei Geschlechts glaub­haft ver­si­cher­ten, liegt das Wei­ter­kom­men Est­lands nicht am Song oder der San­ges­leis­tung son­dern dar­an, dass der Vic­tor offen­bar ganz schnu­cke­lig aus­sieht. Aha.

  • Das inno­va­tivs­te, in mei­nen Augen auch das bes­te Lied, ist ausgeschieden.
    Euro­pa ist (noch ) nicht so weit, fas­zi­nie­rend Frem­dem und Neu­em eine Chan­ce zu geben.
    Aber die Macher des Pro­jek­tes haben auch ein biß­chen sel­ber Schuld. Beim Auf­tritt in Lis­sa­bon waren die wei­ße Klei­dung, die gold­glän­zen­de Mas­ke und Hän­de von Conan und sei­nem Tän­zer zu einem wich­ti­gen Teil der Insze­nie­rung gewor­den. Jetzt wur­den sie durch das schrei­en­de Grün ersetzt, was die Fremd­ar­tig­keit des Titels nur noch stei­ger­te. Eben­so wirk­ten jetzt die Bewe­gun­gen nicht mehr so ver­in­ner­licht wie beim ers­ten Auf­tritt, son­dern eher extro­ver­tiert, aggres­siv. Auch das offen­sicht­li­che Bemü­hen, das Gan­ze mehr sexy wir­ken zu las­sen, wirk­te auf mich wie eine Anbie­de­rung und nahm den Gan­zen den Zau­ber, den es bis­her hat­te. Dem Gesicht Con­ans konn­te man wenig Aus­strah­lung able­sen; eher den Streß, den er sich bei ihm in den 2 Rehear­sals auf­ge­baut hat­te. Scha­de drum, wirk­lich. Ob er es ein zwei­tes Mal noch ver­su­chen würde?

  • Ich bin ja schon gespannt auf das Split-Resul­tat. Was hat die Jury ver­bockt und was die Tele­vo­ter? Meis­tens ver­bockt es ja die Jury (Igran­ka, Black­bird usw.).

  • Vie­len Dank für die­se tol­len Kom­men­ta­re. Ich habe mich sowohl schlapp gelacht als auch ein paar Trau­mas verarbeitet 🙂

  • @Porsteinn: ich wür­de mir ja tat­säch­lich wün­schen, dass es dies­mal die Zuschauer/innen ver­bockt haben. Ich bin es so unend­lich müde, jedes ver­damm­te Jahr die Jury beschimp­fen zu müs­sen. Aber sie lässt mir halt meis­tens kei­ne Wahl…

    @Tamara: awwww, jetzt bin ich sehr, sehr gerührt. Vie­len Dank! Und beru­higt bin ich auch, dass ich nicht der Ein­zi­ge bin, der Frau Dus­kas Gesangs­stim­me so unan­ge­nehm findet.

  • Im Nach­gang das bes­se­re Semi, lei­der mit ein paar bizar­ren Qualifiern:
    – Mit dem Kara­ko­ke Gesang soll­te Seh­rat aus­schei­den, ich glaub im Fina­le muss ich Ihm den Ton abdre­hen vor lau­ter fremdschämen.
    ‑Zu Cro­ne habe ich irgend­wo fol­gen­des gele­sen: Veni, Vidi, Avicii – Stimmt, wenn auch unverdient!
    ‑Zu Grie­chen­land kam zur Stim­me des Grau­ens noch jede Men­ge affek­tier­tes Geha­be plus fal­sche Töne hin­zu, scheint ja trotz­dem vie­le Fans zu haben
    ‑Ser­bi­en muss­te ich am Ende zum Schutz mei­ner Ohren stumm schal­ten, zu viel Dra­ma Baby! Dabei fäng­ts so schön an…

    Unver­zeih­lich Por­tu­gal, Ungarn und Polen dafür zu Opfern!
    Bin auch auf den Voting-Split gespannt, mir schwant nix Gutes

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