Lange mussten wir auf den Song warten: am heutigen Morgen feierte der belgische Beitrag der bereits im Oktober vergangenen Jahres vom flämischen Sender Één intern nominierten Band Hooverphonic in einer Radioshow Première. Und seit heute Mittag steht auch ein Youtube-Video bereit. Doch zum Lied: ‘Release me’ sei diversen Verlautbarungen zufolge dem vor kurzem verstorbenen Vater des Bandleaders Alex Callier gewidmet, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung lyrisch allerdings als klassische Trennungsschmerzballade. Es folgt in dieser verwunderlichen Text-Bedeutungsschere dem letztjährigen Siegersong von Duncan Laurence, der zu ‘Arcade’, einer Betrachtung über Spielsucht, ja ebenfalls durch den Tod eines nahe stehenden Menschen inspiriert worden sein will. Und noch mehr verbindet beide Lieder: wie ‘Arcade’ schwebt das von einem elegischen Streicherteppich getragene ‘Release me’ zwischen edler Eleganz und einschläfernder Langeweile, vermag jedoch ebenfalls über den Gesang zu fesseln: die einerseits völlig entrückt und unbeteiligt wirkende, gleichzeitig tieftraurig-angekratzte Stimme der Leadsängerin Luka Cruysberghs verleiht dem von einem leichten James-Bond-Flair durchzogenen Song eine unbestreitbare Faszination. Ob diese ausreicht, auch live über drei Minuten zu tragen und das völlige Fehlen jeglicher musikalischer Varianz oder dynamischer Steigerung wettzumachen, wage ich allerdings zu bezweifeln. Und so fürchte ich, dass der belgische Beitrag Rotterdam bereits im Semifinale in Schönheit sterben könnte. Immerhin: die Heimfahrt ist nicht weit.
Legt sich als Filmsoundtrack wie Balsam auf die Ohren, dürfte im Wettbewerb aber untergehen: Hooverphonic.
Also mir gefällt es verdammt gut, mit Italien mein Favorit bisher.
In Schönheit sterben, ich glaube das trifft es auf den Punkt genau. Es hängt bei kaum einem anderen Beitrag so sehr vom Staging ab wie hier.
Klassisch, wie Italien, aber leider weniger einprägsam.
Da haben sich die reifen Herren ja ein ziemlich junges Gemüse als Frontfrau geangelt 😉
Na immerhin die perle unter lauer schlechtem musikgeschmack, oder?
Nicht schlecht, angenehm zu hören, klingt tatsächlich edel. Die Chancen des Beitrags hängen sehr stark davon ab, wie packend die Sängerin ihn auf der Bühne zu interpretieren weiß. Damit steht und fällt mMn. alles.
Ich muss gestehen, dass mich der Song sofort gepackt hat. Atmosphärisch irgendwie sehr schön, tolle Stimme. Für mich bislang der stärkste Beitrag.