Bel­gi­en 2021: Am fal­schen Ort?

Vier Natio­nen mit bereits seit letz­tem Jahr fest­ste­hen­den Künstler:innen ver­öf­fent­li­chen am heu­ti­gen Super-Don­ners­tag ihre Bei­trä­ge zum Euro­vi­si­on Song Con­test 2021. Den Anfang mach­te heu­te Mor­gen die bel­gi­sche Band Hoo­ver­pho­nic. Die ver­lor bekannt­lich Ende letz­ten Jah­res ihre den Alters­schnitt des Tri­os deut­lich nach unten drü­cken­de Front­frau Luka Cruys­berghs und hol­te dar­auf­hin ihre ehe­ma­li­ge Sän­ge­rin Gei­ke Arnaert zurück. Die jam­mert sich nun durch das Musik­vi­deo zu ‘The wrong Place’, dem Lied zum ver­ka­ter­ten Mor­gen danach. Denn sie gabel­te ges­tern den fal­schen Typen auf und bedau­ert nun bei sei­nem Anblick ihren Irr­tum mit jeder ein­zel­nen Faser ihres Seins. Eine Geschich­te, die wohl ein:e jede:r von uns aus vol­lem Her­zen nach­füh­len kann, in die man sich aller­dings noch sehr viel bes­ser hin­ein­ver­set­zen könn­te, wür­de Gei­ke nicht so ent­setz­lich nuscheln. Fun-Fakt: ich habe den Clip nach 30 Sekun­den gestoppt, bin zum Anfang zurück und habe die Unter­ti­tel ein­ge­schal­tet. Die konn­ten aller­dings nur etwa die Hälf­te des Song­tex­tes lie­fern, beim Rest streck­te auch die auto­ma­ti­sche Sprach­er­ken­nung die Waf­fen. Was scha­de ist, denn musi­ka­lisch lie­fert das run­de Mid­tem­po­stück einen schö­nen, pas­sen­den Sound zur The­ma­tik und hät­te durch­aus das Zeug zu einer Art Hym­ne der Fehl­tritt-Geschä­dig­ten. Mit der wit­zi­gen Text­zei­le “Don’t you dare to wear my John­ny Cash T‑Shirt” ver­fügt es auch über einen memo­rablen Refrain. Ob Bel­gi­en damit mal wie­der der Ein­zug ins Fina­le gelingt, dürf­te aller­dings stark von der Live-Prä­sen­ta­ti­on abhän­gen, denn ob der Wett­be­werb für so ein eher inti­mes und zer­knirsch­tes Lied nicht “den fal­schen Ort” dar­stellt, scheint mir fraglich.

Allei­ne das ange­wi­der­te Gesicht von Gei­ke gleich zu Anfang ist das gan­ze Geld wert: der bel­gi­sche Bei­trag 2021. I feel you, Sister!

4 Comments

  • Also eigent­lich ist das eine Art von Musik, die ich ganz ger­ne höre. Aber das Lied ist mir irgend­wie zu lahm. Die 3‑Min­ten-Begren­zung tut dem Lied wirk­lich nicht gut, da das Lied ziem­lich abrupt endet.
    Ich könn­te es mir aber durch­aus im Fina­le vor­stel­len. Die Jurys könn­ten es lie­ben. Die meis­ten Zuschau­er müs­sen das aber den­ke ich öfters hören müs­sen, um sich damit anzufreunden.

  • Wenn man weiß, wor­um es in dem Song geht, ist das tat­säch­lich ein adäqua­ter Sound­track dazu. Weiß man das nicht, was beim Halb­fi­na­le, gege­be­nen­falls Fina­le, für die meis­ten TV-Zuschau­er gilt bzw. es kommt nicht so an, dass es ver­tieft so auf­ge­nom­men wird, bleibt The Wrong Place ein gedie­ge­nes Stück Musik, wel­ches man sich ger­ne anhört und dann naht­los zum nächs­ten Lied über­geht, bei dem dies eben­so der Fall ist.

  • Gefällt mir mit jedem hören besser.
    Kein gutes Zei­chen für den Wett­be­werb, aber als rei­nes Stück Musik bei mir ganz vor­ne mit dabei.

  • Musi­ka­lisch zumin­dest ein schö­ner Fort­schritt zum letz­ten Jahr. Für mich hat das Grower-Poten­ti­al. Jetzt müs­sen die Bel­gi­er nur mal wie­der eine gute Insze­nie­rung wie 2015 oder 2016 hin­be­kom­men und rui­nie­ren ihren guten Song nicht wie in den letz­ten Bei­den statt­ge­fun­de­nen Wettbewerben.

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