Vor langen Jahren gab es mal die nicht ganz ernst gemeinte Forderung von Eurovisionsfans, man möge Ralph Siegel eine eigene Landesflagge zuordnen, weil er Beiträge für so viele verschiedene Nationen schrieb. Mittlerweile könnte man überlegen, diese Idee auf Phillip Kirkorov auszudehnen, den in Bulgarien gebürtigen Grand-Prix-Serienkomponisten, der sich in letzter Zeit vor allem auf Moldawien eingeschossen hat. Dort korrumpierte er zuletzt 2020 die nationale Vorentscheidung, um die von ihm protegierte Natalia Giordenco und ihr furchtbares ‘Prison’ (oder “Briiieeson”, wie Natalie es hartnäckig aussprach) durchzudrücken. Dieses Jahr strich der Sender TVM von vorne herein die Segel und gewährte den Beiden freie Hand. Heute stellten Kirkorov und seine künstlerische Kollaborateurin in einer rund zweistündigen Superspreader-Selbstbeweihräucherungsshow den neuen Song ‘Sugar’ vor: wie der Titel mutmaßen lässt, ein hochgradig ungesundes, aber verführerisch trashiges Machwerk für den schnellen Heißhunger auf billigen Nuttenpop. ‘Sugar’ lässt es zwar an einem ordentlichen Refrain oder lyrischen Nährwerten fehlen, macht das aber mit geilen Elektro-Sounds wieder wett. Verstörend scheint allerdings, dass Natalia im Clip einem, wie sich am regenbogenfarbenen Inneren herausstellt, schwulen Fan den Kopf abbeißt: eine Allegorie auf den fortschreitenden Abbau von Homo-Rechten in Osteuropa?
Nicht so zuckersüß, wie sie tut: Natalia frisst gerne Homos!
Jetzt wissen wir endlich, was die strenge Gouvernante nach Ihrer Schicht im Knast so treibt – süße Homos essen!!
Ich schmeiß mich weg 😀
Ich trauere ja schon dem moldawischen VE hinterher, aber das Ergebnis hier versöhnt doch etwas mit der russischen Annexion des kleinen Landes
Oh, da muss ich aber nochmal genauer hinschauen„,das wäre ja unerhört. (Aber ist Herr Kirkorow denn nicht selbst…?)
Zum Song: für mich nach dem furchterregenden „Brissssäääään“ ein absolut positive Überraschung. Bleibt zu hoffen, dass die gute Natalia ihre Englischvokablen auch für den Liveauftritt in Rotterdam gut übt und dann vielleicht keinem mehr den Kopf ab beißt, dann kommen wir ins Geschäft. Macht in jedem Fall gute Laune.…
Was für eine Wandlung: Von im letzten Jahr der pomadigen Matrone zu heuer dem nicht gaaar sooo glaubwürdig juvenilen Vamp. Lustig.