Wie Eurofire gestern vermeldete, werden die über Siebzigjährigen von der geplanten Coronaparty in Rotterdam ausgeschlossen: nachdem die EBU weiterhin daran festhält, den diesjährigen Eurovision Song Contest vor einer auf 3.500 Personen reduzierten Zuschauermenge stattfinden zu lassen, erhielten Grand-Prix-Fans oberhalb dieser Altersgrenze, die für 2020 bereits Tickets erworben hatten, die Mitteilung, dass sie leider draußen bleiben müssen. Jüngere Vorjahres-Karteninhaber:innen dürfen sich hingegen weiterhin um eine Eintrittskarte für die Ahoy-Arena bewerben und sich damit freiwillig als Testkaninchen für die mit Genehmigung der niederländischen Regierung als “Feldlabor” euphemisierte Testanordnung zur Verfügung stellen, wie viele Menschen sich bei einem solchen Superspreader-Event in einer geschlossenen Halle anstecken, wenn man sich von allen vorher (bekanntlich nicht sehr verlässliche) Schnelltest-Ergebnisse zeigen lässt. Dass man die mit einem besonders hohen Todesrisiko behaftete Altersgruppe von diesem unverantwortlichen Durchseuchungs-Experiment ausnimmt, entbehrt nicht einer gewissen zynischen Logik: schließlich soll das inmitten der dritten Welle durchgeführte Event als Rechtfertigung für weitere von der Politik und der Wirtschaft erwünschte Öffnungsorgien dienen. Da wären Meldungen über anschließend verstorbene Zuschauer:innen kontraproduktiv. Jüngere Fans aber will man auf den Rängen sogar ohne Maske sitzen lassen, um unbeschwertes Kamerafutter zu erhalten. Mit den möglichen Langzeitfolgen einer so von einem Sitznachbarn mit falsch negativem Schnelltest erworbenen Infektion dürfen sich die Betroffenen dann alleine herumschlagen. Na dann, viel Spaß in Rotterdam!
https://youtu.be/eHdYQKDiVBU
Langzeitschäden wie chronische Müdigkeit oder Kurzatmigkeit treten auch bei Jüngeren sehr häufig auf. Dennoch spielen sie in der politischen Diskussion kaum eine Rolle.
Wenn du eine Karte bekommen könntest: würdest du in der Ahoy-Arena sein wollen?
- Mir persönlich wäre das Risiko zu hoch. Aber wer will, soll fahren. (34%, 44 Votes)
- Mein tägliches Risiko am Arbeitsplatz oder auf dem Weg dahin ist viel höher. Klar wäre ich dabei. (21%, 27 Votes)
- Um keinen Preis der Welt würde ich an einem solchen Superspreader-Event teilnehmen. (18%, 23 Votes)
- Nein, und wer da hinfährt, handelt unverantwortlich und unsolidarisch. (12%, 16 Votes)
- Ja, denn ich bin bereits geimpft. Jetzt will ich auch endlich wieder was Schönes erleben! (10%, 13 Votes)
- Na klar! Schließlich lebe und sterbe ich für den Song Contest. (5%, 7 Votes)
Total Voters: 130
das leben muss trotzdem weitergehen.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/spanien-konzert-corona-101.html
@ Rainer: Das Leben muss trotzdem weitergehen.…so wie für die vielen Erkrankten auf den Intensivstationen…so wie für die viele Menschen mit Langzeitschäden…so wie für die vielen Corona-Toten????.…na, Hauptsache Du hast Spaß!
Den ESC mit Liveauftritten in der Arena kann man für mein Empfinden mit all den Sicherheitskonzepten mittlerweile guten Gewissens durchführen.
Die Zuschauer hätte ich jetzt nicht gebraucht, das wird mir eher die Freude und Unbekümmertheit beim Zuschauen ein Stück weit nehmen.
Es ist auch einfach noch zu früh um Bilder feiernder Menschenmassen in die Welt zu senden, gerade wenn man in andere teile der Welt wie z.B. nach Indien Blickt.
Kann nicht guten Gewissens mit abstimmen, da ich sowieso nie zum ESC fahren würde, auch ohne Corona, weil mich so große Menschenansammlungen generell furchtbar stressen. Ich finde aber auch, die Niederländer nehmen die Situation etwas zu sehr auf die leichte Schulter. Andererseits bin ich natürlich froh, dass der ESC überhaupt stattfindet. Schwierig.
Bei einem Event mit 3500 Zuschauern, in einer Halle die für 25000 ausgelegt ist, von einem Super-Spreader-Event zu sprechen, ist sehr sarkastisch.
Es gibt Hygiene-Konzepte die es möglich machen eine Veranstaltung dieses Profils sicher ablaufen zu lassen. Jeder Einkauf beim Lidl ist deutlich gefährlicher, da dieser proportional umgerechnet voller ist und Abstandsregelung nicht eingehalten werden.
Im letzten Jahr wurde die Ersatzshow hier massiv attackiert, weil sich die Zuschauer wegen der Durchhalteparolen und dem Akzent auf die Pandemie genervt fühlten. Den Satz, “Musste das sein?!”, eines Lesers habe ich nie vergessen. Zu wenig “Trullerlie, ich bin die Ückerin!”, “Holladio, ich bin die Herrmannerin!”. Zu viel Pandemie im Fokus. Dachte so mancher wohl, es sei bereits vorbei.
Jetzt plötzlich ist es wieder nicht recht, dass die Veranstaltung unter massivsten Sicherheitsvorkehrungen stattfinden soll.
Einige werden sicher auch bereits geimpft sein – Nein, nicht zu 100 %, aber immerhin zu 95% ist es sicher. Andere Länder sind deutlich schneller, als wir.
Jeder kennt jemanden der daran starb, oder einen schlimmen Verlauf hatte. Bis in alle Ewigkeit alles abzusagen ist dennoch falsch.
Kann über die Langzeitfolgen einer Infektion ein Lied singen…Und ja,ein Lied über Corona im Wettbewerb wäre mal was Zeitgemäßes gewesen Mangels heißen Favoriten fällt s mir dieses Jahr leicht Distanz zu ESCParties zu wahren.
“Bei einem Event mit 3500 Zuschauern, in einer Halle die für 25000 ausgelegt ist, von einem Super-Spreader-Event zu sprechen, ist sehr sarkastisch.” – wenn die Gäste gleichmäßig über die Fläche für 25000 verteilt wären würde ich eher zustimmen. Da die Tribünen aber normal besetzt werden ist dort lokal kein Abstand vorhanden – und der Lidlvergleich hinkt natürlich, dort sitzt keiner ohne Maske für 4 Stunden vor, hinter und neben mir.
Wer neben jemandem sitzt der falsch-negativ getestet wurde (gibt es bei den dort verwendeten Test auch wie bei den Abstrichschnelltests den Zeitversatz, dass man Ansteckungen detektiert bevor Symptome auftreten, aber der Test erst anschlägt wenn die Person schon einige Zeit ansteckend war?) mariniert also vier Stunden maskenlos in den Aerosolen – da ist die Frage doch nur wie viele, und nicht ob sich welche anstecken.
Junger Vater! Der Artikel-Banner!
Der Hausherr hat schon einen speziellen Humor 😉